„Ein echtes Kunstwerk bleibt, wie ein Naturwerk, für unsern Verstand immer unendlich; es wird angeschaut, empfunden; es wirkt, es kann aber nicht eigentlich erkannt, viel weniger sein Wesen, sein Verdienst mit Worten ausgesprochen werden.“
Die griechische Tragödie ist unbestritten ein großes Kunstwerk. Als eigentlicher Schöpfer dieser Kunstform galt in der Antike Thespis, der im 6.Jahrhundert v.Chr. dem Chor einen Schauspieler mit Sprechversen gegenübertreten ließ. Mit der griechischen Tragödie sind untrennbar die Namen Aischylos, Euripides und Sophokles verbunden, Aristoteles bezeichnet in seiner Abhandlung De Poetika, sogar Euripides als den tragischsten aller Dichter.
Tragödie heißt wörtlich übersetzt Bockgesang. Die Mehrheit der Philologen verstehen darunter einen „Gesang zu den Böcken“, einen Gesang von Schauspielern welche sich als Satyrn verkleidet haben. Als die Tragödie zum ersten Mal in der Geschichte zum Vorschein tritt, war sie schon fest in den dionysischen Kult, der in Frühjahr von den Athenern gefeiert wurde, eingebunden.
Bei dem hier gesagten möchte ich es belassen. Es gibt viele Theorien über die Entstehung und die Wirkung der griechischen Tragödie. Wie wir oben von Goethe schon gehört haben, ist ein Kunstwerk für unseren Verstand eigentlich nicht erkenntlich und gerade darin liegt das Kunstvolle eines Kunstwerkes, das Unendliche mit endlichen Mitteln darzustellen. Dies soll aber nicht heißen, dass man sich überhaupt nicht mit der Analyse eines Kunstwerks beschäftigen soll.
Ich möchte mich in diesem Aufsatz mit der Anthropologie oder besser gesagt, mit dem Menschenbild in den Tragödien des Dichters Sophokles beschäftigen. Die drei großen griechischen Dramatiker, Aischylos, Euripides und Sophokles überschneiden sich oft mit den Themen und auch ihre Schaffenszeiten, jedoch finde ich, kann man einige Unterschiede im Detail ausmachen, vor allem, wenn es um die Fragen nach dem Menschenbild in ihren Tragödien geht.
Hier soll nun der Frage nach der Anthropologie von Sophokles nachgegangen werden. Sophokles hat, nach Lesky, in seinen Tragödien mit die tragischsten Gestalten der attischen Bühne geschaffen.
Wie sieht Sophokles den Menschen in seinen Tragödien?
Inhaltsverzeichnis
- 1,Das Umfeld (Lebenswirklichkeit)
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- A) Das Umfeld (Lebenswirklichkeit)
- B) Der Mythos
- C) Tragödie: Verbindung von Mythos und Logos
- D) Was ist der Mensch?
- III. Schluss: Konsequenzen für unsere Zeit.
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Aufsatz befasst sich mit dem Menschenbild in den Tragödien des griechischen Dichters Sophokles. Ziel ist es, die anthropologische Sichtweise des Autors zu analysieren und in den Kontext seiner Lebenswirklichkeit und der zugrundeliegenden Mythen zu stellen. Dabei werden die zentralen Themen der Tragödien, wie die Spannung zwischen chthonischen und olympischen Mächten, die Rolle des Schicksals und die Frage nach der menschlichen Freiheit, beleuchtet.
- Das Menschenbild in den Tragödien des Sophokles
- Die Lebenswirklichkeit des Sophokles und ihre Bedeutung für seine Werke
- Die Rolle des Mythos in den Tragödien
- Die Spannung zwischen chthonischen und olympischen Mächten
- Die Frage nach der menschlichen Freiheit und dem Einfluss des Schicksals
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil des Aufsatzes beleuchtet die Lebenswirklichkeit des Sophokles im 5. Jahrhundert v. Chr. und die politische und gesellschaftliche Situation in Athen. Es wird die Bedeutung der Polis und des Kultes für das Werk des Dichters hervorgehoben. Der zweite Teil befasst sich mit dem Mythos als Grundlage der Tragödien. Es werden die chthonischen und olympischen Mächte sowie ihre Bedeutung für das Verständnis des Menschenbildes in den Tragödien des Sophokles erläutert. Der dritte Teil untersucht die Verbindung von Mythos und Logos in den Tragödien und die Frage nach der menschlichen Natur. Es werden die zentralen Themen der Tragödien, wie die Rolle des Schicksals, die menschliche Freiheit und die Frage nach dem Sinn des Lebens, beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Menschenbild in den Tragödien des Sophokles, die Lebenswirklichkeit des Dichters, die Rolle des Mythos, die chthonischen und olympischen Mächte, die Spannung zwischen Schicksal und Freiheit, die Frage nach dem Sinn des Lebens und die Verbindung von Mythos und Logos.
- Arbeit zitieren
- Thomas Bauer (Autor:in), 2005, Zum Menschenbild in den Tragödien des Sophokles, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146936