Die komplexen Zusammenhänge der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung Chinas sollen in dieser Arbeit durch eine zeitliche Komprimierung eingegrenzt und vereinfacht dargestellt werden. Hierbei sollen die Olympischen Sommerspiele 2008 sowie die Olympischen Winterspiele 2022, die jeweils in Peking stattfanden, als temporale Eckpfeiler dienen. Wichtig hierbei ist es, die Außendarstellung Chinas in der Weltgemeinschaft aufgrund verschiedener Soft Power Strategien zwischen Olympia 2008 und 2022 zu begründen. Dabei werden ebenfalls die unterschiedlichen Voraussetzungen sowie Organisation beider Spiele beleuchtet. Folglich ist es von Bedeutung, Chinas Soft Power Strategien und dessen politische Entwicklung im untersuchten Zeitfenster zu bewerten. Demnach werden die maßgeblichen Veränderungen im Reich der Mitte hervorgehoben und in den Kontext der Transformation von Soft Power zu Sharp Power eingegliedert. Zusätzlich dient ein kurzer Exkurs zum Fall Taiwan zur Verdeutlichung. Abschließend sollen Strategien zur Bewältigung des aggressiven Machtanspruchs Chinas dargelegt werden.
Die Volksrepublik China hat sich seit der Öffnung für marktwirtschaftliche Maßnahmen Anfang der 1980er Jahre zu einer absoluten Weltmacht entwickelt. Die außen- und geopolitischen Veränderungen der letzten Jahre lassen sich vor allem auf strategische Maßnahmen im Zuge der Ernennung Xi Jinpings 2013 als Staatspräsident der Volksrepublik China zurückführen. Dieser verfolgt das Ziel, durch erhöhte Investitionen im afrikanischen, südostasiatischen und lateinamerikanischen Raum sowie einer konstitutionellen, wirtschaftlichen und handelspolitischen Stärkung, den geopolitischen Einfluss Chinas, insbesondere im Globalen Süden zu intensivieren.
Die Olympischen Sommerspiele 2008 galten als Startschuss einer ausgedehnten Phase intensiver Soft Power Politik. Solche sportlichen Großereignisse sind im Speziellen im propagandistischen China eine Chance, der Inszenierung sowie der irreführenden Darstellung einer freien und selbstbestimmten Gesellschaft. Aufgrund dessen werden die Voraussetzungen und Situationen des Großereignisses in Form der Analyse der Eröffnungszeremonie sowie der Darstellung der Wahrnehmung Chinas in der Weltgemeinschaft vor 2008 beleuchtet. Ebenfalls zur Geltung kommt die massive Unterdrückung von Oppositionellen sowie von religiösen und ethnischen Minderheiten, die im Vorfeld der Spiele in den Fokus der Weltöffentlichkeit gerückt sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Olympia 2008 in Peking – „One World, One Dream“
- Internationale Wahrnehmung Chinas vor 2008
- Die Tibet-Krise – Protestbewegungen im Vorfeld der Spiele
- Die Rolle des IOC - Auslegung der Menschenrechtsfrage
- "Beautiful Olympics“ – die kontroverse Eröffnungszeremonie als Demonstration nationaler Stärke
- Soft Power im Reich der Mitte - Beginn einer neuen Ära
- Chinas Belt and Road Initiative - Neugestaltung der Globalisierung
- China als \"Golden Brick\" im BRICS-Bündnis
- Olympia 2022 - Demaskierung chinesischer Soft Power Politik
- Olympia 2022 - Menschenrechtsverletzungen und Boykottbestrebungen
- Wandel zu Sharp Power - Chinas geopolitische Machtausübung mit Fallbeispiel Taiwan
- Fazit – Umgang mit Chinas aggressiver Machtausdehnung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Soft Power Strategien Chinas im Kontext der Olympischen Spiele 2008 und 2022 in Peking. Sie untersucht die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen im Reich der Mitte seit der Öffnung für marktwirtschaftliche Maßnahmen Anfang der 1980er Jahre und analysiert, wie diese Entwicklungen durch die Olympischen Spiele geprägt wurden. Dabei werden die unterschiedlichen Voraussetzungen und Organisation der beiden Spiele beleuchtet und die Veränderungen in der Außendarstellung Chinas in der Weltgemeinschaft untersucht.
- Chinas Aufstieg zur Weltmacht und die politische Entwicklung des Landes
- Die Rolle der Olympischen Spiele als Plattform für Soft Power Politik
- Die Auswirkung von Chinas Soft Power Strategien auf die internationale Wahrnehmung
- Die Transformation von Soft Power zu Sharp Power und die Auswirkungen auf den globalen Machtkonflikt
- Die Herausforderungen im Umgang mit Chinas aggressiver Machtausdehnung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen Überblick über die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen in China seit der Öffnung für marktwirtschaftliche Maßnahmen. Es beleuchtet die Rolle der Olympischen Spiele 2008 in Peking als Startschuss für eine ausgedehnte Phase intensiver Soft Power Politik und analysiert die internationale Wahrnehmung Chinas vor den Spielen. Das zweite Kapitel untersucht die Tibet-Krise und die Rolle des IOC im Umgang mit der Menschenrechtsfrage. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Gestaltung der Eröffnungszeremonie und der Darstellung einer freien und selbstbestimmten Gesellschaft.
Das vierte Kapitel befasst sich mit Chinas Soft Power Strategien und dem Begriff Soft Power nach Joseph S. Nye. Es analysiert die Belt and Road Initiative und die Gründung des BRICS-Bündnisses als Beispiele für strategische Maßnahmen der chinesischen Regierung. Das fünfte Kapitel thematisiert die Olympischen Winterspiele 2022 und die Debatte um Menschenrechtsverletzungen sowie Boykottbestrebungen. Das sechste Kapitel beleuchtet den Wandel von Soft Power zu Sharp Power und analysiert die Fallbeispiele Taiwan.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die folgenden Schlüsselwörter und Fokusthemen: Soft Power, Sharp Power, Olympische Spiele, China, politische Entwicklung, internationale Wahrnehmung, Belt and Road Initiative, BRICS, Menschenrechte, Tibet, Taiwan, geopolitische Machtausübung.
- Quote paper
- Alexander Kuhn (Author), 2024, Chinas Soft Power Strategien und dessen politische Entwicklung anhand der der Olympischen Spiele 2008 und 2022, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1471317