Wie verwandelt man Todfeinde in Friedenspartner? Diese brisante Analyse dringt tief in die komplexen Dynamiken des kolumbianischen Konflikts zwischen der Regierung und der FARC-EP ein und enthüllt die Strategien, mit denen beide Seiten über Jahrzehnte hinweg Feindbilder konstruierten und schließlich wieder abbauten. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, wie durch gezielte Versicherheitlichung und Entsicherheitlichung der Weg für einen historischen Friedensprozess geebnet werden konnte. Die Arbeit beleuchtet die rhetorischen Mittel und politischen Manöver, mit denen Präsidenten wie Álvaro Uribe und Juan Manuel Santos sowie die Führungskader der FARC-EP die öffentliche Wahrnehmung beeinflussten und so die Eskalation oder Deeskalation des Konflikts vorantrieben. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf den verhängnisvollen Einfluss des "War on Drugs" und dessen Auswirkungen auf die kolumbianische Gesellschaft gelegt. Anhand der Securitization Theory und detaillierter Diskursanalysen von Schlüsselreden und öffentlichen Äußerungen der Akteure werden die subtilen Mechanismen der Bedrohungsperzeption und deren Überwindung freigelegt. Diese Studie bietet nicht nur ein tiefes Verständnis des kolumbianischen Friedensprozesses, sondern liefert auch wertvolle Erkenntnisse für die Analyse und Lösung anderer internationaler Konflikte, in denen es um die Konstruktion und Dekonstruktion von Feindbildern geht. Entdecken Sie, wie aus einer Spirale der Gewalt ein fragiler Frieden entstehen konnte – eine Lektion für die Welt, die zeigt, dass selbst scheinbar unüberwindbare Gegensätze durch strategische Kommunikation und politische Weitsicht überwunden werden können. Schlüsselwörter wie Versicherheitlichung, Entsicherheitlichung, Counter-Securitization, bewaffneter Konflikt, Friedensverhandlungen und Diskursanalyse weisen den Weg zu einem tieferen Verständnis der Mechanismen hinter Krieg und Frieden. Tauchen Sie ein in eine fesselnde Analyse, die das komplexe Zusammenspiel von Politik, Sprache und Gewalt im kolumbianischen Kontext entwirrt und neue Perspektiven auf die Möglichkeiten der Konfliktlösung eröffnet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Rahmen
- 2.1 Versicherheitlichungstheorie
- 2.2.1 Counter-Securitization
- 2.2.2 Makro-Versicherheitlichung
- 2.2.3 Entsicherheitlichung
- 2.2.4 Formen der Entsicherheitlichung
- 3. Kontext: Der War on Drugs in Kolumbien
- 4. Methodik
- 5. Analyse
- 5.1 Versicherheitlichung und Counter-Securitization
- 5.1.1 Versicherheitlichung der FARC-EP durch Uribe
- 5.1.2 Counter-Securitization durch die FARC-EP
- 5.2 Wechselseitige Entsicherheitlichung
- 5.2.1 Entsicherheitlichung der FARC-EP durch Santos
- 5.2.2 Entsicherheitlichung der Regierung durch FARC-EP
- 5.3 Ergebnis der Entsicherheitlichung
- 6. Ausblick
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht den Paradigmenwechsel in der kolumbianischen Politik bezüglich des bewaffneten Konflikts zwischen der Regierung und der FARC-EP. Sie analysiert, wie beide Konfliktparteien ihr Gegenüber als Bedrohung konstruierten und welche Strategien zur Überwindung des daraus resultierenden Dilemmas eingesetzt wurden. Der Fokus liegt auf der Anwendung der Versicherheitlichungs- und Entsicherheitlichungstheorie auf den kolumbianischen Kontext.
- Konstruktion von Bedrohungen durch Staat und FARC-EP
- Anwendung der Versicherheitlichungstheorie auf den kolumbianischen Konflikt
- Analyse von Sprechakten von Präsident Uribe und Santos sowie der FARC-EP
- Der Einfluss des "War on Drugs" auf den Konflikt
- Strategien der Deeskalation und Entsicherheitlichung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Friedensvertrag zwischen der kolumbianischen Regierung unter Präsident Santos und der FARC-EP im Jahr 2016, seine knappe Ablehnung im Referendum und die anschließende Annahme einer überarbeiteten Version. Sie stellt die Forschungsfrage nach den Strategien der Konfliktparteien zur Konstruktion von Bedrohungen und deren Überwindung. Die Arbeit analysiert Sprechakte von Präsidenten Uribe und Santos sowie der FARC-EP im Hinblick auf Ver- und Entsicherheitlichung, beginnend mit Uribes Amtsantritt 2002 bis zur Annahme des Friedensabkommens 2016. Die Relevanz der Studie wird durch ihre Übertragbarkeit auf andere langjährige Konflikte betont.
2. Theoretischer Rahmen: Dieses Kapitel erläutert den theoretischen Hintergrund der Arbeit, insbesondere die Versicherheitlichungstheorie und ihre Weiterentwicklungen. Es wird ein Vergleich mit traditionellen Sicherheitsstudien angestellt, die einen engeren Sicherheitsbegriff verwenden. Die Arbeit erweitert den Blickwinkel über rein militärische Bedrohungen hinaus auf Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Der intersubjektive Charakter der Sicherheitskonstruktion wird hervorgehoben.
3. Kontext: Der War on Drugs in Kolumbien: Dieses Kapitel beleuchtet den historischen Kontext des kolumbianischen Konflikts im Rahmen des "War on Drugs". Es wird die Eskalation der Gewalt, die Rolle der USA und die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung thematisiert. Dieser Abschnitt liefert den notwendigen Hintergrund, um die politischen und militärischen Aktionen der beteiligten Akteure im weiteren Verlauf der Arbeit zu verstehen.
5. Analyse: Das Analysekapitel untersucht die Ver- und Entsicherheitlichungsversuche von Regierung und FARC-EP chronologisch in zwei Phasen: die Phase der Versicherheitlichung und Counter-Securitization unter Uribe, und die Phase der wechselseitigen Entsicherheitlichung unter Santos. Die Analyse basiert auf exemplarischen Sprechakten beider Seiten, wobei der Diskurs der FARC-EP als Reaktion auf die Regierungspolitik interpretiert wird. Der Abschnitt gliedert sich in die Unterkapitel Versicherheitlichung und Counter-Securitization sowie wechselseitige Entsicherheitlichung, welche die einzelnen Strategien beider Seiten analysieren.
Schlüsselwörter
Versicherheitlichung, Entsicherheitlichung, Securitization Theory, Counter-Securitization, Kolumbien, FARC-EP, Álvaro Uribe, Juan Manuel Santos, bewaffneter Konflikt, Friedensverhandlungen, War on Drugs, Sprechakte, Diskursanalyse.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dieser Analyse?
Diese Analyse untersucht den Paradigmenwechsel in der kolumbianischen Politik bezüglich des bewaffneten Konflikts zwischen der Regierung und der FARC-EP. Sie analysiert, wie beide Konfliktparteien ihr Gegenüber als Bedrohung konstruierten und welche Strategien zur Überwindung des daraus resultierenden Dilemmas eingesetzt wurden. Der Fokus liegt auf der Anwendung der Versicherheitlichungs- und Entsicherheitlichungstheorie auf den kolumbianischen Kontext.
Was sind die Themenschwerpunkte der Arbeit?
Die Themenschwerpunkte umfassen die Konstruktion von Bedrohungen durch Staat und FARC-EP, die Anwendung der Versicherheitlichungstheorie auf den kolumbianischen Konflikt, die Analyse von Sprechakten von Präsident Uribe und Santos sowie der FARC-EP, den Einfluss des "War on Drugs" auf den Konflikt und Strategien der Deeskalation und Entsicherheitlichung.
Was wird im Kapitel "Einleitung" behandelt?
Die Einleitung beschreibt den Friedensvertrag zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-EP im Jahr 2016, seine Ablehnung im Referendum und die anschließende Annahme einer überarbeiteten Version. Sie stellt die Forschungsfrage nach den Strategien der Konfliktparteien zur Konstruktion von Bedrohungen und deren Überwindung. Die Arbeit analysiert Sprechakte von Präsidenten Uribe und Santos sowie der FARC-EP im Hinblick auf Ver- und Entsicherheitlichung.
Welchen theoretischen Hintergrund verwendet die Arbeit?
Die Arbeit verwendet die Versicherheitlichungstheorie und ihre Weiterentwicklungen als theoretischen Hintergrund. Es wird ein Vergleich mit traditionellen Sicherheitsstudien angestellt, die einen engeren Sicherheitsbegriff verwenden. Der intersubjektive Charakter der Sicherheitskonstruktion wird hervorgehoben.
Welche Rolle spielt der "War on Drugs" im kolumbianischen Konflikt?
Das Kapitel zum Kontext beleuchtet den historischen Kontext des kolumbianischen Konflikts im Rahmen des "War on Drugs". Es thematisiert die Eskalation der Gewalt, die Rolle der USA und die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Dieser Abschnitt liefert den notwendigen Hintergrund, um die politischen und militärischen Aktionen der beteiligten Akteure zu verstehen.
Wie analysiert die Arbeit die Versicherheitlichungs- und Entsicherheitlichungsversuche?
Das Analysekapitel untersucht die Ver- und Entsicherheitlichungsversuche von Regierung und FARC-EP chronologisch in zwei Phasen: die Phase der Versicherheitlichung und Counter-Securitization unter Uribe, und die Phase der wechselseitigen Entsicherheitlichung unter Santos. Die Analyse basiert auf exemplarischen Sprechakten beider Seiten, wobei der Diskurs der FARC-EP als Reaktion auf die Regierungspolitik interpretiert wird.
Welche Schlüsselwörter werden in der Arbeit verwendet?
Schlüsselwörter sind: Versicherheitlichung, Entsicherheitlichung, Securitization Theory, Counter-Securitization, Kolumbien, FARC-EP, Álvaro Uribe, Juan Manuel Santos, bewaffneter Konflikt, Friedensverhandlungen, War on Drugs, Sprechakte, Diskursanalyse.
Was sind die Formen der Entsicherheitlichung, die in der Analyse betrachtet werden?
Die Analyse betrachtet verschiedene Formen der Entsicherheitlichung, die im theoretischen Rahmen erläutert werden.
Wie wird die Relevanz der Studie begründet?
Die Relevanz der Studie wird durch ihre Übertragbarkeit auf andere langjährige Konflikte betont.
- Quote paper
- Maurus Bauschatz (Author), 2024, Entsicherheitlichung des internen bewaffneten Konflikts in Kolumbien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1472069