Als theoretisches Analyseraster soll in dieser Arbeit der Neogramscianismus zugrunde gelegt werden, der als post-positivistische und marxistisch geprägte Theorie in den vergangenen Jahren angefangen hat sich im wissenschaftlichen Betrieb und insbesondere auch in der Integrationsforschung zu etablieren.
An dieser Stelle offenbart sich die explizite Fragestellung der vorliegenden Bachelorarbeit: Wie erklärt der Neogramscianismus das Festhalten an der rigiden europäischen Austeritätspolitik im Kontext der Eurokrise? Diese Arbeit versteht sich so-mit als eine theoretische, die anhand einer begründeten Auswahl zweier Kernelemente der Austeritätspolitik – Euro-Plus-Pakt und Fiskalpakt – untersuchen wird, weshalb, durch die Brille des Neogramscianismus hindurch betrachtet, ausgerechnet jene politische Antwort auf die Eurokrise gegeben wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Forschungsfrage und Vorgehen
- 1.2 Relevanz und Forschungsstand
- 2. Theoretische Grundlagen des Neogramscianismus
- 2.1 Begriffskonzeptionen
- 2.2 Gills Erweiterung um den „disziplinierenden Neoliberalismus”
- 2.3 Gills Erweiterung um den „neuen Konstitutionalismus”
- 3. Methodik
- 4. Kontextualisierung der Eurokrise
- 4.1 Neoliberale Projekte des europäischen Binnenmarkts und der WWU
- 4.2 Außenwirtschaftliche Ungleichgewichte als Folge
- 4.3 Subprime-Krise als Auslöser der Staatsschuldenkrise
- 5. Die Austeritätspolitik
- 5.1 Eine Bestandsaufnahme
- 5.2 Charakterzüge des disziplinierenden Neoliberalismus in der Austeritätspolitik – Das Beispiel Euro-Plus-Pakt
- 5.3 Charakterzüge des neuen Konstitutionalismus in der Austeritätspolitik – Das Beispiel Fiskalpakt
- 6. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit zielt darauf ab, die anhaltende europäische Austeritätspolitik im Kontext der Eurokrise aus der Perspektive des Neogramscianismus zu analysieren. Sie untersucht, wie diese Theorie das Festhalten an rigiden Sparmaßnahmen erklärt, obwohl diese negative Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung und soziale Stabilität haben. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf zwei zentrale Elemente der Austeritätspolitik: den Euro-Plus-Pakt und den Fiskalpakt.
- Der Neogramscianismus als theoretisches Instrumentarium zur Analyse der europäischen Austeritätspolitik
- Die Rolle des disziplinierenden Neoliberalismus und des neuen Konstitutionalismus in der Eurokrise
- Die Auswirkungen der Austeritätspolitik auf die wirtschaftliche Entwicklung und soziale Strukturen in den Mitgliedsstaaten der Eurozone
- Die politische und wirtschaftliche Machtstrukturen, die die europäische Austeritätspolitik prägen
- Die Frage, inwiefern die Austeritätspolitik tatsächlich zu einem stabilen europäischen Wirtschaftsraum führt
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung stellt die Forschungsfrage der Arbeit dar, nämlich wie der Neogramscianismus das Festhalten an der rigiden europäischen Austeritätspolitik im Kontext der Eurokrise erklärt. Die Relevanz der Forschungsfrage wird erläutert und der Forschungsstand wird kurz beleuchtet.
- Kapitel 2: Theoretische Grundlagen des Neogramscianismus: Dieses Kapitel widmet sich den theoretischen Grundlagen des Neogramscianismus. Zunächst werden die zentralen Annahmen der Theorie vorgestellt und das Erkenntnisinteresse des Neogramscianismus wird herausgearbeitet. Anschließend wird auf die Erweiterung des Neogramscianismus durch Stephen Gill eingegangen, der die Konzepte des "disziplinierenden Neoliberalismus" und des "neuen Konstitutionalismus" einführt.
- Kapitel 3: Methodik: In diesem Kapitel wird die Methodik der Arbeit vorgestellt, die auf der qualitativen Inhaltsanalyse basiert. Die Schritte der Methode werden detailliert erläutert, um die Analyse transparenter zu gestalten.
- Kapitel 4: Kontextualisierung der Eurokrise: Dieses Kapitel bietet eine Kontextualisierung der Austeritätspolitik. Es wird auf die Schaffung des europäischen Binnenmarkts und der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) eingegangen und die Folgen der mangelnden politischen Integration und Harmonisierung in der EU werden erläutert. Insbesondere werden die Auswirkungen der außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte und die Rolle der Subprime-Krise bei der Entstehung der Staatsschuldenkrise thematisiert.
- Kapitel 5: Die Austeritätspolitik: In diesem Kapitel wird die Austeritätspolitik näher betrachtet. Es werden die Charakterzüge des disziplinierenden Neoliberalismus und des neuen Konstitutionalismus anhand des Beispiels des Euro-Plus-Pakts und des Fiskalpakts analysiert.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der europäischen Integration, der Wirtschaftspolitik und der politischen Theorie. Zu den wichtigsten Schlüsselwörtern gehören: Neogramscianismus, Austeritätspolitik, Eurokrise, Fiskalpakt, Euro-Plus-Pakt, disziplinierender Neoliberalismus, neuer Konstitutionalismus, Wirtschafts- und Währungsunion (WWU), europäische Binnenmarkt, außenwirtschaftliche Ungleichgewichte, Staatsschuldenkrise.
- Citation du texte
- Bastian Tölke (Auteur), 2016, Die europäische Austeritätspolitik aus der Perspektive des Neogramscianismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1472130