[...] Ein vielleicht etwas pathetischer Beginn einer Seminararbeit zum Themenfeld
„Kurzfilm in der Bildungsarbeit“, aber ich glaube, dass hier deutlich werden kann,
dass „Film gucken“ immer mit etwas Spannung verbunden ist und in vielen Fällen
zelebriert wird. Sei es der Tatort am Sonntag abend, der Kinofilm im Cineplex oder
der Kurzfilm in der Bildungsarbeit: Wenn der Saal oder das Wohnzimmer verdunkelt
wird warten alle Menschen, jung und alt, dass es losgeht, dass der Film startet.
Film gucken scheint also einen bestimmten Reiz auszuüben, Filme können den
Zuschauer fesseln, ihn emotional ansprechen. Auch Filme, die der (Weiter-)bildung
dienen scheinen mir von diesen Reizen nichts verloren zu haben. Wenigstens ist eine
relative Motivation der Teilnehmenden zum Anschauen gewährleistet. Schließlich
ist die technische Vorrichtung in der Regel die selbe (Projektor, Leinwand, abgedunkelter
Raum), nur die Inhalte der Spule, der VHS-Videocasette oder der DVD sind
unterschiedlich. So gibt es also Lehrfilme („10hoch“ in der Chemie oder eben „Karius
und Baktus“ N 1968) oder Kurzspielfilme („Balance“ D 1990, „When the day breaks“
Can 2000), die wiederum in die Bereiche Trickfilm oder Realfilm („Quero ser. Gestohlene
Träume“ D 2000) aufteilbar sind. Der „Lehrfilm“ soll in dieser Seminararbeit allerdings nicht im Vordergrund stehen.
Es geht um die Gattung „Kurzfilm“. Um sich diesem Medium anzunähern soll
zunächst in einem ersten Teil der Begriff „Kurzfilm“ definiert werden um daraufhin
anhand des Kurzfilms einige Aspekte zur Filmgeschichte in Deutschland aufzuzeigen.
Dieser historische Rückblick bildet den Hintergrund für den zweiten Teil dieser
Arbeit. In diesem zweiten Teil werden Extrakte der Ausführungen des Filmwissenschaftlers
Lothar Mikos dargestellt. Mikos hat sich in den 1990ern sehr stark mit Fragen
der Filmanalyse und des Filmverstehens beschäftigt und dazu mehrere Beiträge
veröffentlicht. In diesem zweiten Teil soll aus ausgewählten Beiträgen ein roter Faden
eruiert werden. Die Arbeit wird im dritten Teil mit der Formulierung von Perspektiven
für den Kurzfilmeinsatz in der Erwachsenenbildung abgeschlossen. Hier wird
der im zweiten Teil gewonnene Faden mit dem Begriff „Medienkompetenz“ im Hinblick
auf den Kurzfilmeinsatz und der didaktischen Vorbereitung/ Begründung des
Einsatzes verwoben.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Der Kurzfilm im Spiegel der Filmgeschichte in Deutschland – Eine Übersicht
- Was ist ein Kurzfilm?
- Der Kurzfilm im Spiegel der Filmgeschichte
- Struktur-Funktionale Filmanalyse nach L. Mikos - ein Extrakt
- Filmverstehen
- when the day breaks - Inhalt
- Formen des Zuschauer-Wissen und Textrekonstruktion
- Perspektiven für den Kurzfilmeinsatz in der Erwachsenenbildung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Einsatz von Kurzfilmen in der Erwachsenenbildung und stellt die Bedeutung des Mediums für die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen heraus. Dabei wird der Fokus auf die spezifischen Merkmale und Potenziale von Kurzfilmen gelegt sowie auf deren Einsatzmöglichkeiten im didaktischen Kontext.
- Definition und Entwicklung des Kurzfilms in der Filmgeschichte
- Struktur-funktionale Filmanalyse und deren Relevanz für die Bildungsarbeit
- Didaktische Perspektiven für den Einsatz von Kurzfilmen in der Erwachsenenbildung
- Die Rolle von Medienkompetenz im Kontext des Kurzfilmeinsatzes
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas „Kurzfilm in der Bildungsarbeit“ heraus und zeichnet die persönliche Erfahrung des Autors mit Filmen in der Grundschule nach.
- Das zweite Kapitel definiert den Begriff „Kurzfilm“ und beleuchtet seine Entwicklung innerhalb der deutschen Filmgeschichte. Hierbei wird auf die Bedeutung des Kurzfilms als „Programm“ und „Humus für künftige ästhetische Entwicklungen“ hingewiesen.
- Kapitel drei präsentiert wichtige Erkenntnisse aus der struktur-funktionalen Filmanalyse nach Lothar Mikos. Es werden die Konzepte des Filmverstehens, der Textrekonstruktion und der Formen des Zuschauer-Wissens erläutert.
Schlüsselwörter
Kurzfilm, Filmgeschichte, Filmanalyse, Erwachsenenbildung, Medienkompetenz, didaktischer Einsatz, Zuschauer-Wissen, Textrekonstruktion, Filmverstehen.
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- Marius Stelzer (Autor), 2003, LEBEN IN DER SCHACHTEL? Kurzfilme in der Bildungsarbeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14722