Lehrpraxis Leichtathletik - Erlernen der Hürdentechnik


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2010

41 Pages


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1 Einleitung

2 Institutionelle Voraussetzungen
2.1 Räumliche V oraus Setzungen
2.2 Materielle Voraussetzungen
2.3 Organisatorische Voraussetzungen

3 Planung der Makrostruktur
3.1 Festlegung der Grobziele
3.2 Sachanalyse
3.2.1 Technikmodell Hürdenlauf
3.2.2 Gesamttechnik Hürdensprint
3.2.2.1 Erster Beschleunigungsabschnitt
3.2.2.2 Der Hürdenschritt
3.2.2.3 Der Drei-Schritt-Rhythmus
3.2.2.4 Zweiter Beschleunigungsabschnitt
3.2.2.5 Unterschiede zwischen Frauen und Männern
3.3 Lernstrukturdiagramm
3.4 Spezielle Voraussetzungen der Teilnehmer
3.5 Entwurf der Lehreinheiten
3.5.1 Lehreinheit I
3.5.1.1 Festlegung der Lernziele
3.5.1.2 Methoden
3.5.1.3 Medien
3.5.1.4 Organisation
3.5.2 Lehreinheit II
3.5.2.1 Festlegung der Lernziele
3.5.2.2 Methoden
3.5.2.3 Medien
3.5.2.4 Organisation
3.5.3 Lehreinheit III
3.5.3.1 Festlegung der Lernziele
3.5.3.2 Methoden
3.5.3.3 Medien
3.5.3.4 Organisation
3.5.4 Lehreinheit IV
3.5.4.1 Festlegung der Lernziele
3.5.4.2 Methoden
3.5.4.3 Medien
3.5.4.4 Organisation
3.5.5 Lehreinheit V
3.5.5.1 Festlegung der Lernziele
3.5.5.2 Methoden
3.5.5.3 Medien
3.5.5.4 Organisation
3.5.6 Lehreinheit VI
3.5.6.1 Festlegung der Lernziele
3.5.6.2 Methoden
3.5.6.3 Medien
3.5.6.4 Organisation
3.6 Abschnittsplan

4 Planung der Mikrostruktur
4.1 Mikrostruktur der vierten Unterrichtseinheit
4.1.1 Stundenthema
4.1.2 Lernziele
4.1.3 Methodik
4.1.4 Medien
4.1.5 Organisationsformen
4.1.6 Benötigte Geräte und Materialien
4.2 Beschreibung einzelner Stundeninhalte
4.2.1 Begrüßung, Bekanntgabe Stundenablauf, Organisation
4.2.2 Einlaufen und Lauf-ABC
4.2.3 Hürdendehnung/ allg. Dehnung
4.2.4 Hürdengewöhnung
4.2.5 Wdh. Hürdentechnik anhand von Bildreihen und Flipchart
4.2.6 Wdh. Beschleunigungsphase und Hürdenschritt bei i.Hürde
4.2.7 Üben Drei-Schritt-Rhythmus mit Überlaufen 2.Hürde
4.2.8 Üben Drei-Schritt-Rhythmus mit Überlaufen 3.Hürde
4.2.9 Mentales Training (Einstieg)
4.2.10 Nachbesprechung mit Auswertung und Ausblick
4.3 Unterrichtsablauf

5 Unterrichtsauswertung
5.1 Fragen zum Lehrverhalten
5.2 Fragen zum Teilnehmerverhalten
5.3 Fragen zur Methodik
5.4 Fragen zur Stundenorganisation

6. Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb.01: Startvorgang (Württembergischer Leichtathletik Verband, 2002)

Abb.02: Letzter Anlaufschritt vor 1. Hürdenschritt (Württembergischer Leichtathletik­Verband,

Abb.03: KSP-Kurve und Längenverteilung des Hürdenschritts (Schmolinsky, 1979, S.135)

Abb.04: Der Hürdenschritt (Württembergischer Leichtathletik Verband, 2003)

Abb.05: Der Drei-Schritt-Rhythmus(Schmolinsky, 1979, S.134)

Abb.06: Lernstrukturdiagramm Hürdenlauf (eigene Daten)

Tabellenverzeichnis

Tab.01: Abschnittsplan (Eigene Daten)

Tab.02: Unterrichtsablauf (Eigene Daten)

1. Einleitung

Meine lehrpraktische Übung behandelt das Thema „Einführung in das Hürdenlaufen und die Hürdentechnik“. Ich selbst hatte während meiner Schulzeit leider nicht die Gelegenheit die Hürdentechnik zu erlernen, da dies bei uns im Rahmen des Sportunterrichtes nicht angeboten wurde, da längere Laufstrecken ab 400m im Rahmen der Leichtathletik im Vordergrund standen. Im Studium kam ich zum ersten Mal mit diesem Bereich der Leichtathletik in Kontakt und fand dies sehr interessant. Aus diesem Grund möchte ich eine Vermittlung der Technik des Hürdenlaufs für Anfänger als lehrpraktische Übung durchführen. Da man den Hürdenlauf für Anfänger auch gut in der Halle vermitteln kann, ist dieses Thema auch für das Wintertrimester geeignet und umsetzbar. Der Einstieg in die Technik soll der Vorbereitung dienen, den Hürdenlauf dann im Sommer auf dem Platz durchführen zu können. Er erfordert wenig materielle Vorraussetzungen und kann daher gut in der Halle durchgeführt werden.

2. Institutionelle Voraussetzungen

Im Folgenden werden die institutionellen Voraussetzungen für die Durchführung der Lehreinheiten näher betrachtet. Sie sind für den Planungsprozess hinsichtlich Zielfestlegung, Entscheidungen über Methoden und Medien sowie Festlegung von Organisationsformen von hoher Bedeutung. „Funktion der Beschreibung der institutionellen Vorraussetzungen ist es, Fehlentscheidungen bei der Unterrichtsplanung zu vermeiden“ (Heymen & Leue, 2008, S. 6). Unter den institutionellen Voraussetzungen versteht man die räumlichen, materiellen und organisatorischen Gegebenheiten. Dazu gehören unter Anderem Örtlichkeiten, Gerätschaften, Anzahl der Teilnehmer, Hallenbelegung etc. Diese sollen im weiteren Verlauf dargestellt werden. Auf eine umfassende Gesamtbeschreibung der Institution, hier die Universität der Bundeswehr (UniBwM), kann verzichtet werden, da dies sonst unübersichtlich wird. „Es kommt vielmehr darauf an, die Datenmenge so begrenzt zu halten, dass sie noch übersichtlich ist [...] und für die Entscheidungsprozesse direkt verwertbar ist (Heymen & Leue, 2008, S. 6).

2.1. Räumliche Voraussetzungen

Die Unterrichtseinheiten werden in der Sporthalle II auf dem Gelände der Universität der Bundeswehr München durchgeführt. Alle Teilnehmer sind Sportstudenten und wohnen auf dem Campus oder in der Nähe des Campus und können daher innerhalb weniger Minuten die Sporthalle erreichen. Es treten nur sehr geringe Einschränkungen und Belastungen durch die An- und Abfahrtswege auf. Umkleide-, Wasch- und Duschgelegenheiten sowie sanitäre Anlagen für Männer und Frauen sind in ausreichender Anzahl und in gutem Zustand im Kellergeschoß der Sporthalle vorhanden. Durch die kurzen Wege zwischen Unterkünften und Sporthalle ist jedoch davon auszugehen, dass die Teilnehmer bereits in Sportkleidung erscheinen und die Umkleide- und Duschgelegenheiten nicht bzw. nur in Ausnahmefällen in Anspruch nehmen. Die Halle ist eine 3-Felder-Halle und bietet somit ausreichend Platz zur Durchführung der Lehreinheiten. Die Sporthalle kann durch eine Trennwand in zwei unterschiedliche Hallenhälften getrennt werden; die Aufteilung beträgt dann ein Drittel zu zwei Drittel. Die Halle ist mit unterschiedlichen Spielfeldmarkierungen für Volleyball, Handball, Fußball, Basketball und Badminton gekennzeichnet. Die jeweiligen Spielfeldmarkierungen sind deutlich zu erkennen und ermöglichen eine klare Differenzierung innerhalb der Sportarten. Groß- und Kleingeräte werden in einem Geräteraum gelagert, der durch ein unverschlossenes Tor jederzeit frei zugänglich ist. Zusätzliches Material, wie Bälle, Leibchen und Pylonen, kann man nach Absprache beim Hallenwart empfangen. Allerdings ist dies nur zu bestimmten Zeiten möglich ist, da das Büro nicht den ganzen Tag besetzt ist. Die Gegebenheiten erlauben es, Unterrichtsgespräche oder kurze Einführungen zu halten. Ein spezieller Medienraum steht dafür nicht zur Verfügung, aber es befinden sich ausreichend Sitzmöglichkeiten wie z.B. in der Halle. Es besteht die Möglichkeit, mitgebrachtes Medienmaterial einzusetzen. An der sich beim Ausgang befindlichen Stirnseite der Sporthalle ist eine große Uhr vorhanden. Auf dem Verbindungsflur zur zweiten Sporthalle befindet sich ein Telefon, um im Notfall schnell Hilfe rufen zu können. Es gibt optimale An- und Abfahrtswege für Hilfs- und Rettungskräfte vor dem Gebäudekomplex. Eine Erste-Hilfe­Ausrüstung ist ebenfalls im Verbindungsflur vorhanden.

2.2. Materielle Voraussetzungen

Die Grundausstattung an Material der Sporthalle ist als gut bis sehr gut einzuschätzen. Die für die Lehreinheiten benötigten Materialien befinden sich größtenteils in dem weiter oben angesprochenen Geräteraum, welcher unverschlossen und frei zugänglich ist. „Auch die Beantwortung dieses Fragenkomplexes bildet die Grundlage für die Auswahl der Inhalte, sowie der methodischen Verfahren und Maßnahmen und für die Organisation des Sportunterrichtes. Die Überprüfung der Geräte auf ihren Zustand ist unerlässlich, da hier bereits mögliche Gefahrenquellen beseitigt werden können (Heymen & Leue, 2008, S. 8).

Eventuell benötigte Leibchen, Pylonen, Netze und anderes Zusatzgerät sind ebenfalls in gutem Zustand, können jedoch entweder nur zu bestimmten Zeiten beim Hallenwart empfangen werden, oder über die Sportlehrer des ISWS organisiert werden. Spielfeldlinien für kleine Erwärmungsspiele und als Markierung für Drehbewegungen und Aufbau der Gerätschaften sind vorhanden und gut erkennbar. Eine spezielle Ausrüstung der Teilnehmer wird nicht benötigt, allerdings sollte auf zweckmäßige Kleidung und Hallenschuhe geachtet werden. Werden Medien, wie Beamer oder Laptop benötigt, so können diese im Medienzentrum empfangen und separat in einer Ecke der Sporthalle aufgebaut werden. Vom Durchführenden sind Uhr, Bild- und Technikreihen, benötigte Medien und, wenn nötig, Trillerpfeife mitzuführen. Die Ausarbeitung wird auf einem Klemmbrett oder in einer stabilen Mappe mitgeführt. Flipcharts und Stifte, um Erläuterungen zu verdeutlichen, sollten vor Ort sein.

2.3 Organisatorische Voraussetzungen

Grundsätzlich stehen für die Durchführung von Lehreinheiten und Sportstunden drei Hallen zur Verfügung. Die Belegung wird über das Sportzentrum geregelt, welches auch bei der Reservierung der Hallenzeiten Ansprechpartner ist. Die grundsätzlich gültigen Hallenbelegungszeiten sind unter http://www.unibw.de/hochschulsport/sportstaetten/ abrufbar. Die Lehreinheiten finden nach Absprache im WT 2009 statt. Die Gruppe der Teilnehmer besteht aus vier bis acht Sportstudenten und hat sich eigens für die Durchführung der Lehrpraktischen Übung zusammen gefunden. Die Teilnahme ist freiwillig. Durch die Möglichkeit des Emailverkehrs und den eventuellen Einsatz von ICQ und Telefon an der UniBw München ist die Lerngruppe relativ schnell zu erreichen. Terminänderungen oder Ähnliches können so im Notfall kurzfristig weitergegeben werden. Vor und nach den Lehreinheiten ist ausreichend Zeit, um die Vor- und Nachbereitung der Sporthalle durchzuführen und benötigtes Material wieder zu verstauen.

3. Planung der Makrostruktur

„Ziel dieser Ebene ist die Planung ganzer Lehreinheiten mit Entscheidungen über Ziele und grundsätzlichen Festlegungen der Methode. Mehrere Lehreinheiten werden miteinander verbunden oder ineinander verzahnt, so dass die Planung für einen Schuljahresabschnitt vorliegt“ (Heymen & Leue, 2008, S. 3). Ziel der Makrostruktur ist die Planung der Lehreinheiten mit den dazugehörigen Zielstellungen und Methoden. Die Lehreinheiten, die zunächst isoliert voneinander betrachtet werden, müssen schließlich miteinander verbunden werden, so dass sich eine schlüssige Unterrichtsfolge ergibt. Das Erreichen der angestrebten Ziele soll so erleichtert und vorangetrieben werden. Anhand der Grobziele aus der Makrostruktur werden später die Feinziele formuliert. Die Planung der Makrostruktur bezieht sich auf das Wintertrimester 2009 und umfasst sechs Lehreinheiten zu je 90 Minuten aus dem Themenkomplex Hürdenlauf.

3.1. Festlegung der Grobziele

„Aufgrund der festgestellten Bedingungen ist als erster eigentlicher Planungsschritt die Festlegung der Ziele möglich. Hierbei handelt es sich zunächst um Grobziele und nicht um ausdifferenzierte Ziele für die einzelnen Unterrichtsstunden“ (Heymen & Leue, 2008, S. 29). Diese Grobziele dienen der Bildung von Lehreinheiten. Sie geben einen Überblick über die Hauptmerkmale des angestrebten Endverhaltens. Grobziele geben noch keinen Hinweis darauf, wie diese Verhaltensweisen optimal erreicht, organisiert und kontrolliert werden können. Sie sollen Zielvorstellungen für einen längeren Zeitraum schaffen und Entscheidungen über Lehreinheiten und Stundenthemen möglich machen. Unter Beachtung der zuvor beschriebenen institutionellen Voraussetzungen sind für mich die Folgenden Grobziele relevant:

- Die Teilnehmer lernen den Beschleunigungsabschnitt kennen und setzen das Gelernte in der Grobform um.
- Die Teilnehmer lernen Technikgrundlagen des Hürdenschritts kennen und setzen diese dann in der Grobform um.
- Die Teilnehmer erlernen Zwischenhürdenlauf (Drei-Schritt-Rhythmus) in der Grobform.

3.2. Sachanalyse

Grundsätzlich handelt es sich bei diesem Planungstyp um eine Analyse des Gegenstandes, welcher behandelt wird. Dabei sollen die vorher beschriebenen Grobziele aus psychomotorischer, kognitiver und affektiver Perspektive näher betrachtet werden. Dies sollte für jedes einzelne Grobziel erfolgen. Die Sachanalyse ermöglicht es, durch möglichst genaue Kenntnis und Beschreibung von Bewegungen, sinnvolle methodische Maßnahmen auszuwählen und Inhalte zu vermitteln. Dazu ist der Übungsleiter gezwungen, sich ein detailliertes und umfassendes Bild der Bewegungen zu machen. Dies kann durch das Studium der entsprechenden Fachliteratur, Betrachtung von Videos oder Wettkämpfen, Analyse von Reihenbildern oder Befragung von Experten geschehen (Heymen & Leue, 2008, S. 31f). Dazu werden im weiteren Verlauf die einzelnen Punkte des Hürdenlaufs, die in den Grobzielen genannt wurden, beschrieben und analysiert.

3.2.1. Technikmodell Hürdenlauf

Der Kurzhürdensprint gehört zu den komplexesten Disziplinen der Leichtathletik und stellt hohe Ansprüche hinsichtlich Schnelligkeit, Athletik, Kraft und koordinative, technomotorische Fertigkeiten. In der Regel kann man davon ausgehen, dass bis zum Beherrschen der Feinform des Hürdensprints ca. 4 - 5 Trainingsjahre zu absolvieren sind.

Der Hürdensprint ist ein “Zwangslauf”, also kein freier Sprint. Aber leistungsbestimmend bleibt die Fähigkeit, mit viel Mut, so schnell wie irgend möglich, den Zwischenhürdensprint zu gestalten. Die Hürdensprinter/ -innen haben dementsprechend Schrittzahl, Schrittlänge und Schrittrhythmus den vorgeschriebenen Maßen anzupassen. Darüber hinaus in ein ständiger Wechsel von maximalen sowie maximal schnellen Krafteinsätzen (Zwischenhürdensprint und Hürdenattacke) und eher “ruhenden” Phasen (Hürdenüberquerung) zu realisieren. Zentrale Fähigkeiten der Hürdensprinter sind die koordinativen, technomotorischen Fähigkeiten in Verbindung mit den Schnelligkeitsfähigkeiten. Darüber hinaus sind die Flexibilität, vor allem im Hüftgelenk und die nicht beeinflussbaren anthropometrischen Merkmale, wie Beinlänge und Hüfthöhe, von entscheidender Bedeutung. Die Kernaufgaben im Hürdentraining sind daher: Rhythmisierung vor Isolierung von Bewegungssequenzen (Variation von Hürdenhöhen und Abstände etc.). Die Entwicklung des “Zwangssprints” durch die Hürden (Schrittlängen-/ frequenzverhalten). Des Weiteren die Entwicklung der disziplinspezifischen Ausdauer. Einwichtiger Grundsatz ist Rumpfstabilisierung vor Beinkrafttraining und die Ausbildung größtmöglicher Flexibilität (WLV, 2001, S.1).

3.2.2. Gesamttechnik des Hürdensprints

Die Technik des Hürdensprints unterteilt sich in mehrere Abschnitte, die im Folgenden näher erläutert werden.

1. Beschleunigungsabschnitt
2. Hürdenschritt
3. Zwischenhürdenlauf
4. 2.Beschleunigungsabschnitt

3.2.2.1. Erster Beschleunigungsabschnitt

Die Funktion des ersten Beschleunigungsabschnittes besteht im Wesentlichen aus drei Teilen. Erstens ein reaktionsschneller Ablauf vom Startblock, dann das Erreichen einer möglichst hohen Geschwindigkeit an der ersten Hürde und die Vorbereitung des Hürdenschrittes. Der Start und die Beschleunigungsschritte bis zur ersten Hürde ähneln im Wesentlichen dem Flachsprint. Bei normalerweise acht Anlaufschritten zur ersten Hürde steht das Abstoßbein (Nachziehbein) in der Startstellung vorne. Der Abstimmung auf die sich anschließende erste Hürdenüberquerung dienst das frühere Aufrichten beim 4./5. Schritt sowie auch der sofortige Blick auf die Hürde um die Schritte besser steuern zu können. Der letzte Anlaufschritt wird, wenn möglich, zur Vorbereitung des Hürdenschritts verkürzt (Haberkorn, 1992, S.133).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 01: Startvorgang (Württembergischer Leichtathletik Verband, 2002)

Wie in Abbildung 01 dargestellt, wird beim Hürdensprint aus der Position des Tiefstarts heraus begonnen. Der Starter gibt dabei die Kommandos „Auf die Plätze“, bei welcher der Läufer seine Position im Startblock einnimmt. Auf das Kommando „Fertig“ wird die Fertigstellung eingenommen. Dabei wird der Rumpf abgesenkt, die Kniewinkel liegen in günstigen Beugebereichen von 90-100° vorne und 120-140° hinten und der Schultergürtel steht senkrecht über der Startlinie. Der Kopf ist zum Boden geneigt und die Nackenmuskulatur ist entspannt. Auf das Startsignal („LOS“) setzt die Streckreaktion ein und die Hände lösen sich vom Boden. Es folgt die Beschleunigungsphase, die sich beim Hürdensprint in der Regel über acht Schritte verteilt. Der letzte Schritt, ist dabei wie in Abbildung 02 dargestellt, wenn möglich um 5-15cm verkürzt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 02: Letzter Anlaufschritt vor l.Hürdenschritt (Württembergischer Leichtathletik Verband, 2003)

3.2.2.2. Der Hürdenschritt

Die Funktionen des Hürdenschritts sind ökonomische Überquerung der Hürde, Geringhaltung des Geschwindigkeitsverlustes bei Abstoß und Landung und das Anstreben einer flachen KSP -Kurve und eines optimal langen Hürdenschritts, wie in Abbildung 03 dargestellt. Zudem ist ein flüssiger Übergang in den Zwischenhürdenlauf wichtig. Der Hürdenschritt teilt sich in seiner Länge etwa zu 2/3 vor und 1/3 hinter der Hürde auf.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 03: KSP-Kurve und Längenverteilung des Hürdenschritts(Schmolinsky, 1979, S.135)

Der Hürdenschritt setzt sich aus der Abstoßvorbereitung, dem Abstoß, der Flugphase und dem Bodenfassen zusammen. Dies ist in Abbildung 04 dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 04: Der Hürdenschritt (Württembergischer Leichtathletik Verband, 2003)

Die wesentlichen Bewegungen des Hürdenläufers beim Hürdenschritt sind Folgende:

- Hohe Laufhaltung beim Angehen der Hürde
- Später aber intensiver Abstoß
- Annäherung der Körperteile an die KSP-Bahn durch Rumpfvorlage, Anheben des Schwungbeins und des Nachziehbeins
- Schnelles Bodenfassen durch Scherenschlag und Rumpfheben, sowie Nutzen des beim Abstoß entstandenen Vorwärtsdrehimpulses
- Ballenaufsatz des gestreckten Schwungbeins und Beibehaltung der Kniestreckung, um durch Hebelwirkung den Landedruck zur Vorwärtsbewegung zu nutzen. (Haberkorn, 1992, S.135)

3.2.2.3. Der Drei-Schritt-Rhythmus

Die Funktion des Drei-Schritt-Rhythmus ist im Wesentlichen die Steigerung der Laufgeschwindigkeit und die Vorbereitung des nächsten Hürdenabschnitts. Der Abschnitt zwischen den Hürden wird wie in Abbildung 05 gezeigt mit drei Laufschritten bewältigt. Die Schrittgestaltung zeigt beim Zwischenhürdenlauf einen verkürzten ersten Schritt nach der Hürde, einen normalen Sprintschritt und den verkürzten dritten Schritt zur Vorbereitung des nächsten Hürdenschrittes. (Haberkorn, 1992, S.136).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]

Fin de l'extrait de 41 pages

Résumé des informations

Titre
Lehrpraxis Leichtathletik - Erlernen der Hürdentechnik
Auteur
Année
2010
Pages
41
N° de catalogue
V147235
ISBN (ebook)
9783640595426
ISBN (Livre)
9783640595730
Taille d'un fichier
978 KB
Langue
allemand
Mots clés
Lehrpraxis, lehrpraktische Übung, Hürdenlauf, Leichtathletik, Anfängertraining, Lehrprobe, Hürdentechnik, Neulernen
Citation du texte
Hans-Christian Landrock (Auteur), 2010, Lehrpraxis Leichtathletik - Erlernen der Hürdentechnik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147235

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