Werden Kryptowerte aus Unternehmenssicht erworben, ergeben sich umgehend rechtliche Fragestellungen. Insbesondere wird in Zukunft häufiger zu klären sein, wie diese Instrumente im Fall einer Insolvenz zu beurteilen sind. Da hierzu bislang keine Rechtsprechung existiert, ist es lediglich eine Frage der Zeit, bis es zu ersten Streitfällen kommt. Dieser Aufsatz bietet eine wesentliche Grundlage und beseitigt vor allem Rechtsunsicherheiten.
Es wird sowohl auf den technologischen Hintergrund der Werte als auch auf ihre ökonomische und rechtliche Ausgestaltung eingegangen. Es wird erläutert, wie die Insolvenzverwaltung Kenntnis über die Werte erlangen kann und inwiefern diese zur Insolvenzmasse gehören. Ebenfalls folgt eine nähere Betrachtung der zivilprozessualen Vollstreckbarkeit und der entsprechenden Verwertungspraxis. Gegen Ende wird ein Lösungsansatz für die Insolvenzverwaltung präsentiert und der Regulierungsbedarf durch den Gesetzgeber hervorgehoben.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Theoretische Grundlagen
- I. Das Insolvenzverfahren im Überblick
- II. Einordnung von Kryptowerten
- 1) Technologischer Hintergrund
- a) DLT und Blockchain
- b) Kryptoverwahrung und Wallet
- 2) Ökonomische und rechtliche Ausgestaltung
- a) Currency Token
- b) Investment Token
- c) Utility Token
- 1) Technologischer Hintergrund
- C. Behandlung in der Insolvenz des Anlegers
- I. Insolvenzbeschlag
- 1) Kenntniserlangung
- 2) Zugehörigkeit zur Insolvenzmasse
- II. Zivilprozessuale Vollstreckbarkeit
- 1) Zuordnung zu den Vollstreckungsgegenständen
- 2) Rechtsfolge durch Analogie
- III. Aspekte der Verwertungspraxis
- 1) Verwertung einer anbieterunabhängigen Wallet
- 2) Verwertung einer anbietergebundenen Wallet
- IV. Zusammenfassung der Ergebnisse
- I. Insolvenzbeschlag
- D. Bewertung der Gegebenheiten
- I. Lösungsansatz für die Insolvenzverwaltung
- II. Regulierungsbedarf durch den Gesetzgeber
- E. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelor-Thesis befasst sich mit der Behandlung von Kryptowerten im Insolvenzverfahren. Ziel ist es, die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Umgang mit digitalen Vermögenswerten im Fall einer Insolvenz zu beleuchten und einen praktikablen Lösungsansatz für die Insolvenzverwaltung zu entwickeln. Die Arbeit befasst sich dabei mit den spezifischen Herausforderungen, die Kryptowerte im Vergleich zu traditionellen Vermögenswerten in der Insolvenz aufwerfen.
- Einordnung von Kryptowerten in das bestehende Insolvenzrecht
- Zivilprozessuale Vollstreckbarkeit von Kryptowerten
- Verwertung von Kryptowerten in der Insolvenzpraxis
- Rechtliche und praktische Lösungsansätze für die Insolvenzverwaltung
- Regulierungsbedarf für den Umgang mit Kryptowerten in der Insolvenz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, in der die Relevanz des Themas anhand eines fiktiven Fallbeispiels verdeutlicht wird. Anschließend werden in Kapitel B die theoretischen Grundlagen erläutert, indem das Insolvenzverfahren im Überblick dargestellt und die spezifischen Eigenschaften von Kryptowerten beleuchtet werden. Kapitel C widmet sich dann der Behandlung von Kryptowerten in der Insolvenz des Anlegers, wobei die Aspekte des Insolvenzbeschlags, der zivilprozessualen Vollstreckbarkeit und der Verwertungspraxis im Detail betrachtet werden. Kapitel D befasst sich mit der Bewertung der Gegebenheiten und entwickelt einen Lösungsansatz für die Insolvenzverwaltung. Abschließend werden in Kapitel E die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und der Regulierungsbedarf hinsichtlich des Umgangs mit Kryptowerten in der Insolvenz diskutiert.
Schlüsselwörter
Kryptowerte, Insolvenzverfahren, Insolvenzverwaltung, Blockchain, DLT, Kryptoverwahrung, Wallet, Currency Token, Investment Token, Utility Token, Zivilprozessuale Vollstreckbarkeit, Verwertungspraxis, Regulierungsbedarf.
- Quote paper
- Baran Emekli (Author), 2022, Kryptowerte in der Unternehmensinsolvenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1473114