Ende der 90er Jahre redeten alle von „mobilem Internet“ und „WAP-Handys“. Was
steckt hinter den Begriffen und was verbirgt sich hinter dieser von den Entwicklerund
Herstellerfirmen so hochgelobten und von den Medien so viel beworbenen
Technik?
WAP (Wireless Application Protocol) beschreibt einen offenen, weltweiten Standard
und stellt lediglich eine Protokollspezifikation dar. Diese besteht aus der Definition
von Übertragungswegen, den benötigten Komponenten (Mikro-Browser auf den
jeweiligen Endgeräten, Content-Server, WAP-Gateway) und der speziell für WAP
entwickelten Programmiersprache WML (Wireless Markup Language).
Entwickelt wurde diese Spezifikation vom WAP-Forum, einer internationalen
Organisation, an der mittlerweile mehr als 450 Telekommunikationsfirmen (Internet-
Provider, Hersteller von Mobiltelefonen, Softwarefirmen etc.) beteiligt sind.
Mit der Entwicklung von WAP sollte erreicht werden, dass dieser
Kommunikationsweg unabhängig von bestimmten gegenwärtigen oder zukünftigen
Übertragungsstandards des Mobilfunks ist, um einen einheitlichen Weg für die
Entwicklung der weltweiten Kompatibilität von drahtlosen Diensten zu finden.
WAP sorgt für die Kommunikation zwischen einem digitalen Mobiltelefon oder
mittlerweile anderen mobilen Endgeräten (z.B. einem PDA oder einem Notebook in
Verbindung mit einem Mobiltelefon bzw. einer PCMCIA-Karte) und dem Internet und
ermöglicht so dem Benutzer des Gerätes den Zugriff auf Daten, die auf einem
entfernten Server im Internet liegen. Durch diese Technik und speziell aufbereitete
Inhalte auf den Internet-Servern ist es von unterwegs möglich, z.B. auf Flugpläne von
Luftfahrtgesellschaften oder auf Wetterinformationen zuzugreifen. Aber auch
Datenbanken oder andere Daten aus einem firmeninternen Intranet sind erreichbar,
wenn sie denn für WAP aufbereitet wurden. Es handelt sich also um das Standardisieren und Definieren eines einfachen mobilen
Internetzugangs, der aber auch vom stationären PC zu nutzen ist, einhergehend mit
der Installation eines WAP-fähigen Browsers auf dem PC, welcher häufig kostenlos
aus dem Internet bezogen werden kann1.
1 Z.B. Wireless Companion 2.62, http://www.yourwap.com/de/download/download.html
Inhaltsverzeichnis
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- WAP IM ALLGEMEINEN
- Was ist WAP?
- Wie funktioniert WAP?
- ERWARTUNGEN, GRÜNDE DES SCHEITERNS UND ERFAHRUNGEN
- Erwartungen
- Wirtschaftliche Erwartungen der Mobilfunk-Industrie
- Erwartungen der Nutzer
- Gründe des Scheiterns
- Werbung
- Preis/Leistungsverhältnis
- Probleme der Dienst-Anbieter
- Geräterestriktionen
- Kompatibilitätsprobleme
- Alternative Techniken
- Erfahrungen für zukünftige Einführungen von neuen Technologien
- Erwartungen
- FAZIT
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, warum das mobile Internet im europäischen Raum mithilfe der WAP-Technologie nicht die erhofften Erfolge erzielen konnte. Die Analyse fokussiert dabei auf die anfänglichen Erwartungen an WAP, die Gründe für das Scheitern der Technologie und die daraus gewonnenen Lehren für zukünftige Einführungen neuer Technologien.
- Entwicklung und Funktionsweise von WAP
- Anfängliche Erwartungen an WAP in der Mobilfunk-Industrie und von Nutzern
- Gründe für das Scheitern von WAP, darunter Werbeprobleme, Preis-Leistungs-Verhältnis, Probleme der Dienst-Anbieter, Geräterestriktionen, Kompatibilitätsprobleme und alternative Techniken
- Lehren aus den Erfahrungen mit WAP für die Einführung neuer Technologien
Zusammenfassung der Kapitel
WAP im Allgemeinen
Dieses Kapitel definiert den Begriff WAP (Wireless Application Protocol) und erläutert die Funktionsweise der Technologie. Es erklärt die Protokollspezifikation, die Komponenten wie Mikro-Browser, Content-Server und WAP-Gateway, sowie die Programmiersprache WML (Wireless Markup Language). Zudem wird der Entwicklungsprozess von WAP durch das WAP-Forum sowie das Ziel der weltweiten Kompatibilität von drahtlosen Diensten beschrieben. Das Kapitel erläutert auch die Verwendung von WAP für den Zugang zu Daten und Diensten im Internet und im Intranet. Die verschiedenen Möglichkeiten der WAP-Nutzung, sowohl von mobilen Endgeräten als auch von stationären PCs, werden detailliert dargestellt. Zudem wird die Darstellung von Inhalten auf mobilen Endgeräten im Vergleich zu herkömmlichen Webinhalten im Internet erläutert. Die Vorteile von WML-Seiten in Bezug auf Größe und Ladegeschwindigkeit im Vergleich zu HTML-Seiten werden ebenfalls beleuchtet.
Wie funktioniert WAP?
Dieses Kapitel befasst sich mit der technischen Funktionsweise von WAP. Es beschreibt die Verbindung von WAP mit bestehenden Internet-Architekturen und die Einsatzfähigkeit auf verschiedenen Betriebssystemen. Die WAP-Architektur wird im Detail vorgestellt, wobei die 5 Schichten (Anwendung, Sitzung, Übertragung, Sicherung und Transport) im Vergleich zum 7-schichtigen ISO/OSI-Referenzmodell erläutert werden. Die Rolle der Programmiersprache WML und des Protokolls WAP wird im Vergleich zu HTML und HTTP dargestellt. Es wird erklärt, wie WAP Daten aus dem Internet auf mobile Endgeräte überträgt und wie URLs zur Identifizierung von Seiten verwendet werden. Die Nutzung von Cards als Teilung von WML-Seiten zur effizienten Darstellung auf kleinen Displays wird beschrieben. Schließlich werden die beiden Möglichkeiten zur WAP-Nutzung, die direkte Kommunikation mit einem WAP-Server im Internet und die Kommunikation mit einem HTTP-Server über ein WAP-Gateway, erläutert. Das Kapitel beleuchtet auch die historische Entwicklung der WAP-Verbindungen, von der Nutzung von GSM-Fax-Modems über CSD bis hin zu den neueren Standards wie GPRS und HSCSD, die verbesserte Übertragungsraten ermöglichen.
Schlüsselwörter
WAP, Wireless Application Protocol, WML, Wireless Markup Language, mobiles Internet, Internetzugang, mobile Endgeräte, PDA, Notebook, Content-Server, WAP-Gateway, Protokollspezifikation, Kompatibilität, Übertragungsstandards, GSM, CSD, GPRS, HSCSD, UMTS, HTTP, HTML, XML, Erwartungen, Gründe des Scheiterns, Erfahrungen, Wirtschaftliche Erwartungen, Nutzererwartungen, Werbung, Preis/Leistungsverhältnis, Probleme der Dienst-Anbieter, Geräterestriktionen, Kompatibilitätsprobleme, Alternative Techniken
- Arbeit zitieren
- Dipl. Wirt.-Inform. (FH) Timo Wlecke (Autor:in), 2002, Was ist bisher im europäischen mobilen Internet (WAP) schief gegangen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14733