Friedrich Ritter von Lössl (geb. am 14. Jänner 1817 in Weiler im Allgäu, Bayern; gest. am 14. Mai 1907 in Wien). Seine Vorfahren stammen aus Rötz in der Oberpfalz, seine Frau Maria Luise, geb. Probst, aus Kaufbeuren.
Lössl war ein leidenschaftlicher Eisenbahningenieur und Flugpionier, Vermessungstechniker, Kartograph, Erfinder, Schöpfer schöner Landschafts- und Gebäudeskizzen, Förderer von Kunst und Kultur, Inbegriff des rastlos tätigen, nur seinen Einfällen lebenden Technikers; ein Multitalent. Nach der Absolvierung des "Alten Gymnasiums" in München (heute Wilhelmsgymnasium) studierte Lössl von 1836 bis 1841 am Polytechnikum und an der Universität in München und belegte auch Zeichenkurse an der dortigen Kunstakademie. Anschließend war er bis 1856 als Eisenbahn- und Hochbauingenieur in Bayern tätig und wechselte in diesem Jahr als Ingenieur I. Klasse nach Österreich zur Kaiserin-Elisabeth-Westbahn. Sein erster Wohnsitz in den Jahren von 1856 bis 1858 war Salzburg. Dort wurde auch Siegmund von Lössl geboren (eines seiner 10 Kinder), der später bayerischer Staatsrat in München wurde. Lössl übersiedelte anschließend nach Linz, Oberösterreich, dann für ein Jahr nach Immenstadt, Allgäu, Bayern, und schließlich nach Wien, von wo aus er seinen Altershauptwohnsitz nach Aussee (das erst seit 1911 Bad Aussee heißt) verlegte. 1907 starb er an einer Lungenentzündung in Wien, kurz vor einer geplanten Abreise nach Aussee. Lössl trassierte insgesamt 2500 km Eisenbahnlinien in Bayern und im Kaisertum Österreich (nach 1867 Österreich-Ungarn), darunter die Bahnstrecke München - Salzburg und einen Teil der Salzkammergutbahn Schärding - Ried - Ebensee - Bad Ischl - Stainach/Irdning. Er hatte zahlreiche Ideen, von welchen sechs zu Privilegien (Patenten) führten, z.B. ein Schiff, das unter Ausnutzung der Wasserströmung flussaufwärts fahren konnte, sowie seine bekannteste Erfindung, die so genannte autodynamische Uhr, die durch die Luftdruck- und Temperaturschwankungen der Atmosphäre aufgezogen wurde. In Wien ist eine Gasse nach ihm benannt, in Bad Aussee erinnert die „Lössl- Promenade“ an den vielseitigen Technik-Pionier. In seiner Villa in Aussee machte er zahlreiche aerodynamische Experimente, deren Ergebnisse in seinem Buch „Die Luftwiderstandsgesetze, der Fall durch die Luft und der Vogelflug; mathematisch-mechanische Klärung auf experimenteller Grundlage“ veröffentlicht wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Forschungsstand
- Quellenlage
- Allgemeines und technische Entwicklung
- Die Biographie in der Technikgeschichte
- Friedrich Ritter von Lössl
- Übersicht über seine Biographie
- Die Vorfahren Friedrich v. Lössls, Stammtafel
- Lössls Finanzen
- Eisenbahnen und Wasserwege in Europa
- Die Entwicklung des Eisenbahn-Streckennetzes bis 1880
- Lössls Streckentrassierungen in Kartendarstellungen
- Lössls Abhandlung über Isopeden 1854
- Lössls Isopedenmethode auf der Weltausstellung 1873
- Lössls Projekt eines Schifffahrtskanales Save-Donau
- Lössls Privilegien (Patente)
- Schiff mit Aufwärtsfahrtantrieb („Selfpropeller“), 1859
- Helioplastische Schichtenlinien, 1879
- Schnellbremse für Schienenfahrzeuge, 1879
- Der atmosphärische Motor 1880
- Die Uhr mit selbsttätigem Luftdruckaufzug 1892
- Ein neuartiges Zweirad 1898
- Von der Wasseruhr bis zur Lössluhr. Streiflichter zur
Entwicklung der Zeitmessung.
- Die Entwicklung bis zur Räderuhr
- Der Durchbruch zur genauen Zeitmessung
- Entwicklung der Genauigkeit von Uhren
- Uhren – von den Kräften der Natur aufgezogen
- Streifzug durch die Entstehungsgeschichte
- Beschreibung der autodynamischen Uhr Lössls
- Auswahl aus Lössls Konstruktionszeichnungen
- Aufstellungsorte von autodynamischen Uhren
- Die Monumentaluhr in Bad Aussee
- Die Atmosuhr
- „Pendelmathematik“
- Lössl als Erforscher aerodynamischer Gesetze
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Buch "Friedrich Ritter von Lössl (1817-1907): Unermüdlicher Technik-Pionier, Visionär, Tüftler und U(h)rgroßvater" erzählt die Geschichte des vielseitigen österreichischen Technikers, der im Laufe seines langen Lebens eine Reihe von bahnbrechenden Innovationen geschaffen hat. Die Arbeit verfolgt das Ziel, Lössls Leben und Werk in seiner gesamten Vielfältigkeit zu beleuchten und seinen Beitrag zur Entwicklung wichtiger technologischer Bereiche aufzuzeigen.
- Friedrich von Lössls Leben und Karriere als Eisenbahningenieur
- Seine Erfindungen und Patente, darunter die „autodynamische Uhr“ und die „helioplastischen Schichtenlinien“
- Lössls Forschungsarbeit im Bereich der Aerodynamik
- Sein Einfluss auf die Entwicklung der Flugtechnik
- Die Bedeutung von Lössls Werk im Kontext der Technikgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung gibt einen Überblick über den Forschungsstand zu Friedrich von Lössl und stellt die verfügbaren Quellen vor. Sie beleuchtet auch die Bedeutung der Biographie im Kontext der Technikgeschichte.
- Kapitel 2 widmet sich der Biographie Lössls, beleuchtet seine Vorfahren und geht auf seine finanzielle Situation ein. Es zeichnet ein Bild des vielseitigen und rastlosen Technikers, dessen Karriere sich über mehrere europäische Länder erstreckte.
- Kapitel 3 behandelt Lössls Wirken als Eisenbahningenieur und seine Arbeiten für die Entwicklung von Eisenbahnstrecken in Deutschland und Österreich. Es beschreibt die Entwicklung des Eisenbahnnetzes im 19. Jahrhundert und stellt Lössls wichtige Beiträge im Bereich der Trassenplanung und der Geländedarstellung vor.
- Kapitel 4 präsentiert Lössls sechs Patente. Es beschreibt seine Erfindungen, darunter den „Selfpropeller“ für Schiffe, die „helioplastischen Schichtenlinien“ für Geländedarstellungen, die „Schnellbremse“ für Schienenfahrzeuge und die „autodynamische Uhr“ mit selbsttätigem Luftdruckaufzug.
- Kapitel 5 beleuchtet die Geschichte der Zeitmessung von der Antike bis zum 19. Jahrhundert und führt in die Entwicklung der „autodynamischen Uhr“ von Lössl ein. Das Kapitel erläutert die Funktionsweise dieser Uhr, die von Luftdruckschwankungen und Temperaturänderungen angetrieben wird, sowie die einzelnen Bestandteile wie die atmosphärischen Motoren und das Zentrifugalpendel.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Buches sind: Friedrich von Lössl, Eisenbahningenieur, Flugtechniker, Erfinder, autodynamische Uhr, atmosphärischer Motor, helioplastische Schichtenlinien, Isopeden, Aerodynamik, Luftwiderstandsgesetze, Vogelflug, Technikgeschichte, Innovation, Biographie.
- Quote paper
- Martin Gschwandtner (Author), 2009, Friedrich Ritter von Lössl (1817 - 1907) - Unermüdlicher Technik-Pionier, Visionär, Tüftler und U(h)rgroßvater, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147351