Die vorliegende Arbeit versucht auf die Entstehungsgeschichte der armenischen Frage und deren Umgang im späten 19. Jahrhundert einzugehen, die mit dem abzeichnenden Niedergang des Osmanischen Reiches und den gesellschaftlichen Veränderungen verbunden ist. Dabei werden insbesondere die Rolle des Osmanischen Reiches und der Armenier im Reich selbst sowie die Wechselwirkungen der Großmächte miteinbezogen. Die Arbeit geht der Frage nach, welches mentale Fundament mit dem Umgang der armenischen Minorität Anatoliens und der armenischen Frage in dieser Zeit gelegt wurde.
Die zu verfassende Arbeit ist in 4 Ebenen unterteilt: Beginnend soll die Entstehungsphase des Osmanischen Reiches und das Zusammenleben mit den Armeniern näher beleuchtet werden, welche jahrhundertelang die Grundordnung bestimmte. Folgend wird auf die Veränderungen im „langen 19.Jahrhundert“ und die Entwicklungen eingegangen, die zur Entwicklung der armenischen Frage beitrugen. Mit der Internationalisierung und Intervention des Auslandes in Bezug auf die armenische Frage entwickelten sich starke Veränderungen, auf die im Laufe dieser Arbeit eingegangen wird. Mit der Thronbesteigung Abdülhamid II. wurden seinerseits verschiedene Mittel im gewaltsamen Umgang mit der armenischen Frage genutzt, auf die im dritten Kapitel näher eingegangen werden soll. In der Schlussbetrachtung der Arbeit soll die armenische Frage in Hinblick auf die Einordnung nochmals eingegangen werden und die erwähnten Fragestellungen resümieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Das Osmanische Reich und die Armenier
- Anfangsphase des Osmanischen Reiches
- Die Armenier
- Zusammenleben von Muslimen und Nicht-Muslimen
- Das „,lange 19. Jahrhundert“ und die Entstehung der armenischen Frage
- Peripherie, Modernisierungstendenzen und Reformen
- Internationalisierung der armenischen Frage
- Abdülhamid II. und die armenische Frage
- Person Abdülhamid II.
- Die Hamidischen Massaker und ihre Folgen
- Panislamismus
- Die Hamidye
- Johannes Lepsius und „Armenien und Europa“
- Organisationsthese
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Rolle des protestantischen Theologen Johannes Lepsius im Kontext der Armenierfrage während des Ersten Weltkriegs. Das Ziel der Arbeit ist es, die diplomatische Aktivität von Lepsius im Kontext des Völkermordes an den Armeniern zu untersuchen und seine Haltung gegenüber den Ereignissen zu analysieren.
- Die armenische Frage im Osmanischen Reich
- Das jungtürkische Regime und die Entstehung des Genozids
- Johannes Lepsius als Zeugenschaft für den Völkermord
- Die deutsche Politik gegenüber dem Osmanischen Reich
- Die Folgen des Völkermordes und das internationale Politikum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung dieser Arbeit stellt die Relevanz des Themas und die Forschungsfrage dar. Sie beleuchtet den historischen Kontext und die zentrale Bedeutung der armenischen Frage im frühen 20. Jahrhundert. Das zweite Kapitel analysiert die Situation der Armenier im Osmanischen Reich, beginnend mit der frühen Periode des Reiches und den Veränderungen im 19. Jahrhundert. Im dritten Kapitel wird die Entstehung der armenischen Frage, die Modernisierungstendenzen im Osmanischen Reich und die Internationalisierung der Frage diskutiert. Das vierte Kapitel behandelt die Zeit Abdülhamids II. und die Rolle der Hamidischen Massaker im Kontext der armenischen Frage. In diesem Kapitel wird die Person und die Politik Abdülhamids II. beleuchtet. Das fünfte Kapitel fokussiert auf die Rolle Johannes Lepsius und seine diplomatischen Aktivitäten im Kontext des Völkermordes.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die armenische Frage im Kontext des Ersten Weltkriegs, den Völkermord an den Armeniern, die Rolle des protestantischen Theologen Johannes Lepsius als Diplomat und die deutsche Politik gegenüber dem Osmanischen Reich. Zusätzliche Schlüsselwörter umfassen die jungtürkische Bewegung, die Hamidischen Massaker, die "Organisationsthese" und die internationale Reaktion auf den Völkermord.
- Citar trabajo
- Seher Cetinkaya (Autor), 2021, Johannes Lepsius. Protestantische Diplomatie im Auswärtigen Dienst, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1474279