„Diz vliegende bîspel
Ist tumben liuten gar ze snel,
sine mugens niht erdenken:
wand ez kann vor in wenken
rehte alsam ein schellec hase.“(vgl.1,15)
Dies sind einige der ersten Verse des einleitenden Prologs des Parzivals von Wolfram von Eschenbach. Nimmt man sich diese Worte zu Herzen und besinnt sich auf deren Bedeutung, wird schnell klar, dass dieses Werk keines Falles als „leichte Kost“ angesehen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Wie werden die Pole von Natur und Kultur besetzt?
- Einleitung: „Diz vliegende bîspel“
- Natur und Kultur im Parzival
- Herzeloydes Verlustängste und die Instrumentalisierung Parzivals
- Parzivals „Erwachen“ und der Einfluss der Natur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay untersucht, wie die Pole Natur und Kultur im Werk „Parzival“ von Wolfram von Eschenbach besetzt werden. Dabei wird die Frage aufgeworfen, inwieweit die natürliche Prägung des Menschen, seine Wesenhaftigkeit und sein Streben nach Entwicklung, von der Kultur, insbesondere der ritterlichen Gesellschaft, beeinflusst oder gar unterdrückt wird.
- Die Definition von „Natur“ und „Kultur“ im Kontext des Werkes
- Die Rolle der Familie und der Herkunft für die Entwicklung des Protagonisten
- Die Bedeutung der Erziehung und der Gesellschaft für die Formung des Individuums
- Der Einfluss der natürlichen Prägung auf die kulturelle Entwicklung
- Die Konflikte zwischen individueller Natur und gesellschaftlichen Normen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in die Thematik des Essays ein und beleuchtet die Bedeutung der ersten Verse des Parzival-Prologs. Im zweiten Kapitel werden die Begriffe Natur und Kultur im Zusammenhang mit dem Werk definiert und die grundlegenden Aspekte der Untersuchung vorgestellt. Das dritte Kapitel analysiert die Rolle von Herzeloyde und ihre Einflussnahme auf die Entwicklung ihres Sohnes Parzival. Im Fokus steht dabei die Frage, inwieweit Herzeloydes übertriebene Verlustängste und ihre Instrumentalisierung des jungen Parzivals seine natürliche Entwicklung beeinflussen. Im vierten Kapitel wird Parzivals „Erwachen“ und der Einfluss seiner natürlichen Prägung auf seine kulturelle Entwicklung untersucht. Es wird gezeigt, wie Parzival die Grenzen seiner Kultur durchbricht und seiner wahren Bestimmung folgt.
Schlüsselwörter
Parzival, Wolfram von Eschenbach, Natur, Kultur, Rittertum, Erziehung, Gesellschaft, Familie, Herkunft, Entwicklung, Wesenhaftigkeit, Verlustängste, Instrumentalisierung, Prägung, Bestimmung.
- Arbeit zitieren
- Anica König (Autor:in), 2008, Wolfram von Eschenbachs Parzival - Wie werden die Pole von Natur und Kultur besetzt?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147463