Die vorliegende Projektarbeit thematisiert die Berufsorientierung im Grundschulalter. Die entwicklungspsychologische Theorie der Berufsorientierung wurde dabei auf den Einfluss von Geschlechtsstereotypen, sowie die individuelle Verknüpfung von Fähigkeits- und Berufskonzept bezogen. Wir prüften, ob und inwieweit Grundschüler Berufe geschlechtsspezifisch einordnen, inwieweit sie eine eigene Berufsvorstellung haben und diese auf ihrem Fähigkeitskonzept beruht. Im Hinblick auf eine spätere Trainingskonzeption wurde ebenfalls die Perspektivübernahmefähigkeit erhoben. Mit einer Kombination aus Fragebogen und Interviewleitfaden befragten wir 15 Probanden (9 weiblich, 6 männlich) der dritten Klassenstufe. Es zeigte sich, dass Kinder dazu tendieren, Jungen und Mädchen bestimmte Eigenschaften zuzuordnen, auf deren Grundlage sie auf die berufliche Tauglichkeit schließen. Außerdem konnte eine Verknüpfung von Fähigkeits- und Berufskonzept nur in Ansätzen nachgewiesen werden. Die Perspektivübernahmefähigkeit für das andere Geschlecht bestätigte sich für einen Großteil der Probanden. Geschlechtsunterschiede waren nicht signifikant nachweisbar. Die Berufsorientierung von Grundschülern kann durch ein entsprechend konzipiertes Training unterstützt und die vorhandenen Gendereinflüsse minimiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Einleitung
- I. Theorie
- II. Fragestellung
- III. Methodik
- 1. Probanden/Stichprobenbeschreibung
- 2. Beschreibung des schulischen Umfeldes/ schulische Bedingungen
- 3. Material/ methodische Umsetzung
- 3.1. Fragebogen
- 3.1.1 Konstruktion
- 3.1.2 Ergebniserfassung im Fragebogen/ Itementwicklung
- 3.1.3 Auswertungskategorien im Fragebogen
- 3.2. Interviewleitfaden
- 3.2.1 Entwicklung des Interviewleitfadens
- 3.2.2 Auswertungskategorien im Interview
- 3.3. Durchführung und Erhebung
- 3.3.1 Herangehensweise/ Organisation
- 3.3.2 Erhebung
- 3.1. Fragebogen
- IV. Auswertung
- 1. Gesamtauswertung ds Fragebogens
- 2. Auswertung der Interviews
- V. Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Projektarbeit befasst sich mit der Berufsorientierung im Grundschulalter und untersucht den Einfluss von Geschlechtsstereotypen auf den Berufsorientierungsprozess. Die Arbeit analysiert, inwieweit Grundschüler Berufe geschlechtsspezifisch einordnen, wie sie ihre eigenen Berufsvorstellungen entwickeln und ob diese auf ihrem Fähigkeitskonzept basieren. Darüber hinaus wird die Perspektivübernahmefähigkeit der Grundschüler im Hinblick auf das andere Geschlecht untersucht. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für die Konzeption eines Trainings zur Unterstützung der Berufsorientierung von Grundschülern dienen.
- Einfluss von Geschlechtsstereotypen auf die Berufsorientierung von Grundschülern
- Entwicklung des individuellen Berufskonzepts bei Grundschülern
- Verknüpfung von Fähigkeits- und Berufskonzept
- Perspektivübernahmefähigkeit für das andere Geschlecht
- Entwicklung eines Trainings zur Unterstützung der Berufsorientierung von Grundschülern
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Berufsorientierung ein und betont die Bedeutung der Kindheitsphase für diesen lebenslangen Prozess. Sie erläutert die Forschungslücke hinsichtlich der Berufsorientierung im Grundschulalter und die Motivation, diese Altersgruppe genauer zu untersuchen. Die Arbeit fokussiert auf den Einfluss von Geschlechtsstereotypen auf den Berufsorientierungsprozess sowie die Untersuchung des individuellen Berufskonzepts der Grundschüler und dessen Verknüpfung mit dem Fähigkeitskonzept. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für die Entwicklung eines Trainings dienen.
I. Theorie
Dieses Kapitel stellt die theoretische Grundlage der Arbeit dar, die auf der Theorie von Linda S. Gottfredson basiert. Es beschreibt die "Gottfredson's Theory of Circumsription and Compromise", die die Berufswahl als einen Entwicklungsprozess betrachtet, der bereits in der frühen Kindheit beginnt. Die Theorie betont den Einfluss des Selbstkonzeptes auf die Berufswahl und die Bedeutung der Passung zwischen Wahl und Selbstkonzept. Es wird erläutert, wie das Selbstkonzept nach Gottfredson entsteht und welche Rolle Geschlechtsstereotypen in diesem Prozess spielen.
III. Methodik
Dieses Kapitel beschreibt die methodische Herangehensweise der Arbeit. Es beinhaltet Informationen zur Stichprobenbeschreibung, der Beschreibung des schulischen Umfeldes, den verwendeten Materialien und methodischen Umsetzungen, sowie zur Durchführung und Erhebung der Daten. Die Erhebung erfolgte mit Hilfe eines Fragebogens und eines Interviewleitfadens. Die Kapitel 3.1 und 3.2 beschreiben die Konstruktion und Auswertungskategorien des Fragebogens und des Interviewleitfadens.
Schlüsselwörter
Berufsorientierung, Grundschulalter, Geschlechtsstereotypen, Berufskonzept, Fähigkeitskonzept, Perspektivübernahmefähigkeit, Training, Gottfredson's Theory of Circumscription and Compromise, Selbstkonzept.
- Quote paper
- Julia Lieder (Author), 2008, Berufsorientierung bei Grundschülern , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147484