Die zentrale Fragestellung der Arbeit ist, ob Unterschiede in der Darstellung von Emotionen in einem literarischen Text sich auf die ästhetische Bewertung der Literatur auswirken. Deshalb ist es notwendig, die Wertungsproblematik zwischen Kunst und Kitsch zu betrachten und besonders hinsichtlich der dahinter stehenden ästhetischen Normen zu analysieren.
Ziel dieser Arbeit ist die folgenden fünf Thesen theoretisch abzuleiten wie auch textanalytisch zu überprüfen.
1)Kitschige Literatur grenzt sich durch eine geringere Authentizität bezüglich der Emotionen von hochwertiger Literatur ab.
2) Die Authentizität in der Postmoderne bleibt uneingelöst.
3) Hochwertige Literatur grenzt sich von schmalziger Literatur durch eine höhere Distanz zwischen Text und Leser ab.
4) Bei schwülstiger Literatur bleibt eine ähnlich große Distanz zum Leser erhalten, wie bei hochwertiger Literatur.
5) Postmoderne Literatur zeichnet sich im Gegensatz zu hochwertiger Literatur wieder durch eine größere emotionale Nähe aus.
Inhaltsverzeichnis
- ,,Geist versus Sinnlichkeit" - Teil I
- Problemstellung
- Vorgehensweise der Arbeit
- ,,Man kann vieles unbewusst wissen, indem man es nur fühlt“
- Emotionalität I: Individuum in der zwischenmenschlichen Interaktion
- Emotionalität II: Medium Literatur
- Emotionalität III: Ästhetische Wertung von Literatur
- Strukturierung der Emotionalität im Hinblick auf die Textanalyse
- ,,Kitsch ist das schlechte Gewissen der Kunst“
- Ästhetische Normen in der Wertung von Literatur
- Kitsch in der Moderne
- Kitsch in der Postmoderne
- Rolle der Emotionalität in Kitsch und hochwertiger Literatur
- „Die Analyse liest die Bedeutung“
- Hochwertige Literatur: Der Liebeswunsch von Dieter Wellershoff
- Kitschige Literatur
- Schmalz: Frau am Scheideweg von Marie Louise Fischer
- Schwulst: Der Augenblick der Liebe von Martin Walser
- Postmoderne Literatur
- Camp: Eine Liebe im Sechsachteltakt von Helge Schneider
- Trash: Weißwasser von Jan Off und Antje Herden
- ,,Geist versus Sinnlichkeit“ – Teil II
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der Darstellung von Emotionen in literarischen Texten auf deren ästhetische Bewertung. Sie befasst sich mit der Problematik der Abgrenzung zwischen hochwertiger Literatur und Kitsch, analysiert die Rolle der Emotionalität in beiden und untersucht, wie sich ästhetische Normen im Laufe der Zeit verändert haben. Die Arbeit verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, der Literaturwissenschaft und Psychologie verbindet.
- Die Rolle der Emotionalität in der Literatur
- Die Abgrenzung zwischen Kitsch und hochwertiger Literatur
- Ästhetische Normen und ihre Veränderung im Zeitverlauf
- Authentizität der Emotionen in literarischen Texten
- Emotionale Distanz zwischen Text und Leser
Zusammenfassung der Kapitel
,,Geist versus Sinnlichkeit" - Teil I: Dieser einleitende Teil der Arbeit etabliert die zentrale Fragestellung: Unterscheiden sich die Darstellungen von Emotionen in hochwertiger und kitschiger Literatur, und wirkt sich dieser Unterschied auf die ästhetische Bewertung aus? Er führt in die Problematik ein, indem er den historischen Kontext der Emotionsforschung beleuchtet und die Notwendigkeit eines interdisziplinären Ansatzes betont. Die Arbeit skizziert ihre Vorgehensweise und formuliert fünf Thesen, die im weiteren Verlauf untersucht werden sollen. Diese Thesen betreffen die Authentizität von Emotionen in verschiedenen literarischen Genres und die emotionale Distanz zwischen Text und Leser.
,,Man kann vieles unbewusst wissen, indem man es nur fühlt“: Dieses Kapitel erörtert die verschiedenen Facetten der Emotionalität im Kontext der Literatur. Es differenziert zwischen der Emotionalität innerhalb der Figurenbeziehungen, der emotionalen Wirkung auf den Leser und der ästhetischen Bewertung des Textes durch den Leser. Die Autorin strukturiert den Einfluss der Emotionalität in der Literatur in drei Schwerpunkte, die im Lektüreprozess des Lesers erfahrbar werden. Dies bildet die Grundlage für die spätere Textanalyse.
,,Kitsch ist das schlechte Gewissen der Kunst“: Dieser Abschnitt befasst sich eingehend mit dem Phänomen Kitsch. Er analysiert die ästhetischen Normen, die bei der Bewertung von Literatur eine Rolle spielen, und untersucht die Ausprägung von Kitsch in der Moderne und Postmoderne. Der zentrale Punkt ist die Untersuchung der Rolle der Emotionalität bei der Unterscheidung zwischen Kitsch und hochwertiger Literatur. Die Analyse bereitet den Boden für die folgenden Kapitel, in denen konkrete literarische Texte anhand der entwickelten Kriterien analysiert werden.
„Die Analyse liest die Bedeutung“: Dieses Kapitel stellt die praktische Anwendung der vorher entwickelten theoretischen Überlegungen dar. Es analysiert ausgewählte literarische Texte, um die Thesen der Arbeit zu überprüfen. Die Analyse umfasst sowohl hochwertige Literatur (am Beispiel von Dieter Wellershoff) als auch verschiedene Formen von kitschiger Literatur (Schmalz und Schwulst, mit Beispielen von Marie Louise Fischer und Martin Walser) und postmoderne Literatur (Camp und Trash, mit Beispielen von Helge Schneider und Jan Off/Antje Herden), wobei jeweils die spezifischen Ausprägungen der Emotionalität und deren Einfluss auf die ästhetische Wirkung untersucht werden.
Schlüsselwörter
Emotionalität, Literatur, Kitsch, hochwertige Literatur, Ästhetik, Authentizität, Emotionale Distanz, Moderne, Postmoderne, Textanalyse, Literaturwissenschaft, Psychologie.
Häufig gestellte Fragen zu "Geist versus Sinnlichkeit"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der Darstellung von Emotionen in literarischen Texten auf deren ästhetische Bewertung. Sie befasst sich mit der Abgrenzung zwischen hochwertiger Literatur und Kitsch und analysiert die Rolle der Emotionalität in beiden. Ein interdisziplinärer Ansatz verbindet Literaturwissenschaft und Psychologie.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Rolle der Emotionalität in der Literatur, die Abgrenzung zwischen Kitsch und hochwertiger Literatur, die Veränderung ästhetischer Normen im Zeitverlauf, die Authentizität von Emotionen in literarischen Texten und die emotionale Distanz zwischen Text und Leser.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel. Ein einleitender Teil ("Geist versus Sinnlichkeit" - Teil I) stellt die Fragestellung und die Vorgehensweise vor. Ein zentrales Kapitel diskutiert die verschiedenen Facetten der Emotionalität in der Literatur. Ein weiterer Abschnitt befasst sich mit dem Phänomen Kitsch. Schließlich analysiert die Arbeit ausgewählte literarische Texte, um die entwickelten Thesen zu überprüfen.
Welche Texte werden analysiert?
Die Analyse umfasst sowohl hochwertige Literatur (Dieter Wellershoff) als auch verschiedene Formen von kitschiger Literatur (Marie Louise Fischer, Martin Walser) und postmoderne Literatur (Helge Schneider, Jan Off/Antje Herden). Die Analyse konzentriert sich auf die spezifischen Ausprägungen der Emotionalität und deren Einfluss auf die ästhetische Wirkung.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, der Literaturwissenschaft und Psychologie verbindet. Sie analysiert literarische Texte, um die Thesen der Arbeit zu überprüfen und die Rolle der Emotionalität in der ästhetischen Bewertung zu untersuchen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind Emotionalität, Literatur, Kitsch, hochwertige Literatur, Ästhetik, Authentizität, Emotionale Distanz, Moderne, Postmoderne, Textanalyse, Literaturwissenschaft und Psychologie.
Welche Fragestellung steht im Zentrum der Arbeit?
Die zentrale Frage ist, ob sich die Darstellungen von Emotionen in hochwertiger und kitschiger Literatur unterscheiden und ob sich dieser Unterschied auf die ästhetische Bewertung auswirkt.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die konkreten Schlussfolgerungen der Arbeit lassen sich aus dem bereitgestellten Textfragment nicht vollständig ableiten. Die Zusammenfassung der Kapitel deutet jedoch darauf hin, dass die Arbeit die Zusammenhänge zwischen der Darstellung von Emotionen, der Einstufung als Kitsch oder hochwertige Literatur und der ästhetischen Wirkung untersucht und diese Zusammenhänge anhand von Beispieltexten analysiert.
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- Anna Niedermeier (Author), 2008, Emotionalität in der Literatur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147551