"Die Welt mit den Augen des Heiligen Franz von Assisi sehen" als Thema für den Religionsunterricht einer 3. Klasse


Plan d'enseignement, 2009

15 Pages, Note: 1,0


Extrait


Warum dieses Thema?

Kinder brauchen Vorbilder mit Herz. So war Francesco Bernardone ein Mann, der eine herzliche Beziehung zum Glauben und zu seinen Mitmenschen pflegte. Seine Lebensgestaltung ist heute so aktuell wie zu seiner Zeit, da eine Veränderung vom Habenwollen ins Sein, vom Herrschen zum Dienen, von Überheblichkeit zu Geschwisterlichkeit, von einem ausbeutenden Umgang mit der Schöpfung zu einem wertschätzenden zwingender denn je erscheint.

Im Rahmen des Lehrplanbereiches 3.6.3 Schritte zu einer gerechten und friedvollen Welt möchte ich den Kindern Lebensgeschichten von Menschen nahe bringen, die sich am Vorbild Jesu orientieren und sich im Namen der Nächstenliebe für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einsetzen.

Die Geschichte des Francesco Bernardone, der als lebenslustiges Kind wohlhabender Eltern in Assisi aufwächst, die Schrecken und das Leid des Krieges erlebt und sich schließlich für ein Leben im Dienste der Armen und Notleidenden entschließt, ist ein solches Beispiel, um den Kindern Schritte und Wege der Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe aufzuzeigen.

In vorliegender Unterrichtseinheit möchte ich versuchen, den SchülerInnen etwas von der Gestalt des Heiligen Franz von Assisi und seiner Lebensentscheidung für Jesus transparent zu machen.

Bezug zum amtlichen Lehrplan

Fachprofil Katholische Religionslehre

Lernbereich: Ausdrucksformen des Glaubens und kirchliches Leben

Für Gemeinschaft und christliches Glaubensleben sensibel werden:

Indem die SchülerInnen (…) Glaubensgestalten aus Vergangenheit und Gegenwart begegnen, können sie die Kirche als Gemeinschaft erfahren, die aus dem Glauben an Jesus Christus lebt und wirkt, um ein konkretes Zeichen von Gottes Gegenwart und Barmherzigkeit zu sein.

Lernbereich: Leben in religiös-kultureller Vielfalt und Maßstäbe ethischen Handelns

Sich an Regeln zur Lebensgestaltung orientieren:

Indem die SchülerInnen die Welt als Schöpfung Gottes verstehen lernen und ein Gespür für christliche Nächstenliebe und solidarisches Handeln entwickeln, sollen sie dazu motiviert werden, sich für Versöhnung, Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.

Sehnsucht nach einer gerechten und friedvollen Welt

Kinder erleben in ihrer persönlichen Umgebung und durch die Medien Situationen, in denen sie mit Leid und Not, Ungerechtigkeit und Unfrieden konfrontiert sind. Sie sollen Problemsituationen, die sie beschäftigen, zur Sprache bringen können (…) und Möglichkeiten der Hilfe überlegen. Sie sollen darauf aufmerksam werden, wie Christen dies in ihrem Leben zu verwirklichen suchen. Das kann sie anregen, selbst Schritte und Wege der Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe zu gehen und sich für eine gerechtere und friedvollere Welt einzusetzen.

Schritte zu einer gerechteren und friedvolleren Welt

- Menschen setzen sich dafür ein, dass weniger Unrecht und Not geschieht, dass Leid gelindert wird, dass die Schöpfung bewahrt wird.

- Lebensgeschichten von Menschen, die sich für andere einsetzen

Was ist die Sache beim Thema?

Franziskus, 1181 oder 1182 als Sohn reicher Kaufleute geboren, wurde auf den Namen Giovanni (Johannes) getauft. Doch da sein Vater Pietro Bernadone, ein Tuchgroßhändler, enge Handelskontakte zu Frankreich unterhielt und auch sonst die französische Kultur und Lebensart liebte, nannte er seinen Sohn "Francesco".

Franziskus sollte zunächst in die Fußstapfen seines Vaters treten und das elterliche Unternehmen übernehmen. So besuchte er die Kathedraleschule zu Assisi, lernte Französisch und Latein und war ansonsten ein ganz normaler junger Mann. Er genoss das Leben eines privilegierten Sohnes aus reichem Hause, trieb sich mit Gleichgesinnten in den Gassen von Assisi herum und träumte davon, Ritter zu werden.

Doch der Plan, Ritter zu werden, scheiterte kläglich. Assisi war eine Stadt voller sozialer Gegensätze. 1198 lehnten sich die Bürger Assisis auf. Ab 1202 tobte ein langjähriger Krieg zwischen Assisi und Perugia. Zusammen mit den übrigen jungen Männern seiner Heimatstadt war auch Franziskus 1204 in den Krieg gegen die Nachbarstadt Perugia gezogen. Statt zu dem erhofften Ruhm und der ersehnten Ehre zu gelangen, geriet er jedoch in Gefangenschaft und wurde krank. Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt Assisi wusste Franziskus nicht mehr, was er mit seinem Leben anfangen sollte. Er steckte in einer Lebenskrise. So vernachlässigte er immer mehr seine Aufgaben im elterlichen Geschäft. Einige Male verschenkte er teure Stoffe an Arme und Bedürftige. Dies forderte den Zorn seines Vaters heraus. 1206 kam es schließlich zum endgültigen Bruch: Vor den Augen des Bischofs und des Volkes von Assisi zog er seine Kleider aus und gab sie dem Vater zurück.

Nun begann für den Sohn des reichen Kaufmanns ein neues Leben: Er kleidete sich mit einem einfachen Büßergewand aus brauner Wolle und zog sich in einsame Höhlen und abgelegene, zerfallene Kapellen zurück. Eines Tages hörte er die Stimme Jesu, als er vor einem Kreuz betete: "Franziskus, geh hin und stelle mein Haus wieder her!" Daraufhin begann Franziskus, verfallene Kapellen zu renovieren, da er die Aufforderung zunächst wörtlich verstand. 1209 wurde in der kleinen Kapelle von Portiunkula das Evangelium von der Aussendung der Jünger gelesen; dem zufällig anwesenden Franziskus gab dies den Anstoß, unter die Leute zu gehen und zu predigen. Bald scharten sich die ersten Gefährten um ihn. Die "minderen Brüder", wie sie sich nun nannten, zogen als Wanderprediger umher und arbeiteten bei den Leuten. Sie waren arm und fröhlich. Sie verkündeten den Frieden und die Frohe Botschaft Gottes - mehr durch ihr Leben als durch ihre Worte.

1226, am Abend des 3. Oktobers, starb Franziskus an der Portiunkula, der Geburtsstätte seiner Bruderschaft. Bereits knapp zwei Jahre nach seinem Tod wurde Franziskus heilig gesprochen. Von Papst Johannes Paul II. wurde er zum Patron des Umweltschutzes ernannt. Seit dem großen Friedensgebet mit Vertretern aller Weltreligionen 1986 in Assisi gilt er auch als der "Heilige des Friedens".

Klassensituation und Lernvoraussetzungen

Den katholischen Religionsunterricht der Klasse 3b besuchen 10 Schülerinnen und 7 Schüler aus den Gemeinden N, S, B und W.

Ein Großteil der Kinder stammt aus geregelten sozialen Verhältnissen, in denen auch der Glaube und die Religiosität eine Rolle spielen. Diese Kinder nehmen engagiert am Unterricht teil und zeigen Offenheit und Interesse an nahezu allen religiösen Themen. Sie bereichern den Unterricht durch ihr solides Vorwissen und ihr Engagement.

Einige Kinder stammen aus Familien, in denen der christliche Glaube nicht thematisiert oder gelebt wird. Diese Kinder verfolgen den Religionsunterricht zwar mit Interesse, können jedoch selten etwas zum Unterrichtsgespräch beitragen.

Insgesamt sind die SchülerInnen dieser Religionsgruppe als ruhig und zurückhaltend zu bezeichnen, weshalb ich ihnen häufig etwas mehr Zeit lasse, um sich zu äußern. Sehr schüchterne Kinder sind.

Der sehr gute soziale Umgang der Kinder untereinander und die vertrauensvolle Atmosphäre in der Klasse lassen vielfältige Methoden im Unterricht zu.

Besondere Freude macht den SchülerInnen das Singen von religiösen Liedern, weshalb der Gesang inzwischen zu einem festen Bestandteil des Anfangs- und Schlussrituals des Religionsunterrichts geworden ist.

In der aktuellen Lernsequenz haben die SchülerInnen sich mit der Geschichte des Barmherzigen Samariters auseinandergesetzt und somit bereits ein Beispiel von christlichem Handeln in Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft kennen gelernt.

Vergangene Stunde wurde den Kindern Franz von Assisi als ein großer Heiliger vorgestellt, der ein ganz besonderes Verhältnis zur Natur und zur Schöpfung hatte.

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Fin de l'extrait de 15 pages

Résumé des informations

Titre
"Die Welt mit den Augen des Heiligen Franz von Assisi sehen" als Thema für den Religionsunterricht einer 3. Klasse
Note
1,0
Auteur
Année
2009
Pages
15
N° de catalogue
V147604
ISBN (ebook)
9783640871131
ISBN (Livre)
9783640871209
Taille d'un fichier
533 KB
Langue
allemand
Annotations
Aus urheberrechtlichen Gründen mussten einige Abbildungen aus dem Anhang entfernt werden.
Mots clés
welt, augen, heiligen, franz, assisi, thema, religionsunterricht, klasse
Citation du texte
Kathrin Doeppner (Auteur), 2009, "Die Welt mit den Augen des Heiligen Franz von Assisi sehen" als Thema für den Religionsunterricht einer 3. Klasse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147604

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