Googlepol. Google auf dem Weg zum Monopol


Dossier / Travail, 2007

14 Pages


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Unternehmen „Google"

3. Googles Macht
3.1. Das Zustandekommen von Googles Machtstellung
3.2. Die Bedeutung und Gefahren der Machtstellung

4. Googles Stellung auf dem Markt

5. Kritische Auseinandersetzung

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Innerhalb kürzester Zeit seit seiner Entwicklung ist ein Leben ohne das Internet für die meisten kaum vorstellbar. War es anfangs noch ein Netzwerk zu militärischen Zwecken, trägt es inzwischen die Rolle „eines globalen Gedächtnisses, einer Bibliothek menschlichen Wissens; zugänglich in allen Winkeln der Erde und gewinnt somit in stets neuen Zusammenhängen an Bedeutung".1 Zumal es in einer Informations- und Wissensgesellschaft, in der wir heute leben, darauf ankommt, eine richtige und vor allem eine präzise Information unter vielen möglichst schnell zu finden, wird die Internet-Recherche zu einem der wichtigsten Bestandteile der Informationsbeschaffung.

Der Weg zur erwünschten Information führt mittlerweile auch bei 80 bis 90% der deutschen Online-User 2 über Suchmaschinen, wobei Google, MSN und Yahoo hier als größte Anbieter dominieren. Weiter konzentriert sich die Suchmaschinennutzung mit einem über 80%-igen Anteil der Suchenden in Deutschland auf die Dienste von Google3. Betrachtet man dazu den Marktanteil Googles, welcher zeitweise im Dezember 2005 bei 67% lag4, wird klar, welche Marktmacht dem Unternehmen zugeschrieben werden kann.

Jedes mit Macht gesegnete Unternehmen wird sich auch dieser bedienen, doch wie sieht es da bei Google aus? Im Internet präsentiert sich die Suchmaschine schlicht und zurückhaltend mit dem Motto „Do not evil" (zu deutsch: Tue nichts Böses.). Doch was steckt hinter dieser bescheidenen Fassade und wie weit beeinflusst dieses Unternehmen die Gesellschaft und den Umgang mit Information und dem Internet. Welche möglichen Gefahren stecken dahinter? Fragen, die bei einem solch großen und schnellem Erfolg („Die Rechenprüfungsgesellschaft Deloitte Touche bezeichnete Google als das am schnellsten wachsende Unternehmen aller Zeiten — und bemerkte dazu, dass der Umsatz in fünf Jahren um mehr als 400.000 Prozent gestiegen ist."5) beantwortet werden wollen. Somit soll nun diskutiert werden, wie groß die Komplexität und damit verbundene Macht von Google als Suchmaschine wirklich ist und ob man bereits von einem umstrittenen Googlepol sprechen kann.

2. Das Unternehmen „Google"

Die Geschichte des weltweit agierenden Unternehmens begann an der Stanford University in Kalifornien. Hier kamen zwei Studenten, Larry Page und Sergey Brin, welche sich zuerst nicht ausstehen konnten, auf die Idee „Backlinks" 6 von Websites zu analysieren. Aus dieser Idee wurde das System „BackRub" (später bekannt als die PageRank-Technologie) entwickelt, welches dem einer Suchmaschine sehr nahe kam und damals schon bessere Suchergebnisse als die gängigen Suchmaschinen „AltaVista" oder „Excite" liefern konnte. Später wurde das System zur anwenderfreundlichen Suchmaschine ausgebaut und in „Google"7 umbenannt. Doch trotz eines mittlerweile beliebten und Erfolg versprechenden Werkzeuges für das Internet blieben die fiblichen Probleme eines „Start-Up"-Unternehmens nicht aus. Schwierigkeiten, Räumlichkeiten für eine umfangreiche, technische Ausrüstung zu finden und finanzielle Hürden erschwerten einen reibungslosen Start. Doch bereits ein Jahr nach der Gründung konnte Google schon 3,5 Millionen Anfragen pro Tag vorweisen und die Erfolgskurve begann stetig zu steigen.

Heute steht Google für ein Unternehmen mit Niederlassungen in den USA, Europa, Australien und Asien, mittlerweile 10674 Mitarbeitern weltweit, 100 internationalen eigenen Domains und dadurch über 200 Millionen Zugrifffe täglich, ohne dabei auf die Hilfe von voluminösen Werbekampagnen angewiesen zu sein. Im vierten Quartal 2006 verzeichnete Google einen Umsatz von 3,21 Mrd. $ und einen Gewinn von 1,03 Mrd. $. 8 Über 20 verschiedene Dienstleistungen, wie zum Beispiel einen Google-Routenplaner, die Google-News oder eine Google-Büchersuche bietet die Suchmaschine neben diversen eigenen Softwareprogrammen rund um das Suchen mittlerweile an. Diese Programme und Dienste beschränken sich nicht nur auf Online-Informationen, sondern können auch mit Angeboten wie Google-Mail und Google-Desktop private Daten durchsuchen und organisieren. So will Google seinem Ziel „to organize the world's information, making it universally accessible and useful"9 immer näher rücken.

3. Googles Macht

3.1 Das Zustandekommen von Googles Machtstellung

Die Nutzerzahlen des milliardenschweren Unternehmens sprechen für sich: Google ist Marktführer innerhalb seiner Branche in den USA, wie auch in Europa und das schon seit mehr als zwei Jahren10.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Prozentuale Angaben zur Nutzung für Onlinesuchen
in den USA (Juli 2006)

Diesen Status hat sich Google in erster Linie durch seine revolutionäre neue PageRank-Technologie erarbeitet, welche eine Bewertung von Internetseiten anhand der Anzahl an „Backlinks" vornimmt — Seiten mit vielen Referenzen bekommen somit einen höheren Stellenwert. Google hat sein System der Suche so zufriedenstellend ausgebaut, dass ihm dadurch ein geschickter Handel von Inhalten des Internets und dessen Zugang möglich wurde.

Des Weiteren hat Google als Suchmaschine einen solch hohen Bekanntheitsgrad, dass sogar in der 23. Ausgabe des deutschen Dudens die Firma und das Wort „googlen" erläutert werden 11 . Somit scheint diese Suchmaschine sogar an kultureller Bedeutung gewonnen zu haben und der Inbegriff der Suche im Internet zu sein. „Was Google nicht findet, gibt es auch nicht!" Diese Ansicht hat sich schon in einigen Köpfen der Nutzer festgesetzt und genau hier liegt das Problem. Die Informationen und Inhalte, die wir im Internet suchen, kommen nun mehr oder weniger aus nur einer Quelle — Google. Generell wäre es kein allzu schwerwiegendes Problem, nur eine Quelle zu nutzen um alle Webseiten zu durchsuchen, doch Google kann nicht alle Webseiten und somit die ganz „Internetrealität" widerspiegeln. Abgesehen davon, dass nicht alle Inhalte indexierbar sind (zum Beispiel Flash-Animationen oder Bilder ohne Titel), liegt der Grundgedanke der Auseinandersetzung auf der Art und Weise, wie die Ergebnisse bewertet werden und welche zuerst als Treffer angegeben werden, denn statistisch gesehen werden nur die ersten 10-20 Treffer von den Suchenden registriert und noch weniger Treffer überprüft. 12 Grundsätzlich kann Google natürlich nicht nach Belieben Websites bewerten und nur Inhalte in den ersten Treffern aufführen, welche es selbst für relevant hält, doch die kompletten, zugrunde liegenden Maßstäbe für das Rankingverfahren werden für die Öffentlichkeit nicht transparent gemacht. Dies ist verständlich, denn welches Unternehmen lässt sich schon gern in die Karten sehen, allerdings trägt dieses Verhalten zu einigen böswilligen Spekulationen bei.

[...]


1 Lehmann Kai, Michael Schetsche: Die Google-Gesellschaft. Vom digitalen Wandel des Wissens. transcript, 2005, S.17

2 Ergebnisse der Internet-Studie "WWW-Benutzer-Analyse W3B":http://www.stb-web.de/news/article.php/id/1882 - Stand 10.April 2007

3 heise online: Google in Deutschland über 90 Prozent.http://www.heise.de/newsticker/meldung/78315 - Stand 10.April 2007

4 Der Tagesspiegel online: Monopol, Oligopol, Googlepol, http://www.tagesspiegel.de/medien/archiv/28.06.2006/2626028.asp - Stand 10.April 2007

5 Battelle John: Die Suche. Geschäftsleben und Kultur im Banne von Google und Co. Börsenmedien, 2006, S. 281

6 Ausgehend von einer bestimmten Website werden alle Links, welche auf diese Site verweisen, als „Backlinks" bezeichnet.

7 "Googol" ist der mathematische Fachbegriff für eine 1 gefolgt von 100 Nullen. [...] Google verwendet diesen Begriff, um das Ziel des Unternehmens zum Ausdruck zu bringen: die Organisation der enormen Menge an Informationen, die im Web verfügbar ist. (http://www.google.de/intl/de/corporate/ - Stand: 26.März 2007)

8 Unternehmensbezogene informationen zu Google: Google Niederlassungen, http://www.google.de/intl/de/corporate/address.html, - Stand 10.April 2007 Google Investor Relations: http://investor.google.com/releases/2006Q4.html - Stand 10.April 2007

9 (zu deutsch: Das Ziel von Google besteht darin, die Informationen der Welt zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen.) Vgl.: Google Corporate Information: Company overview, http://www.google.com/intl/en/corporate/index.html - Stand 10.April 2007

10 Studie zur Nutzung von Suchmaschinen in Europa. Statistik von Nielsen/Net Ratings von Januar 2004: http://www.marketingman.de/news/Studie-zur-Nutzung-von-Suchmaschinen-in-Europa-21.html -Stand 10.April 2007

11 Lehmann, Schetsche: Die Google-Gesellschaft, a.a.O.,S.30

12 IRIE (Hrsg.) (2005): The Ethics of Search Engines. Vol. 3.: http://www.i-r-i-e.net —Stand 10.April 2007

Fin de l'extrait de 14 pages

Résumé des informations

Titre
Googlepol. Google auf dem Weg zum Monopol
Université
University of Augsburg
Auteur
Année
2007
Pages
14
N° de catalogue
V147657
ISBN (ebook)
9783640590674
ISBN (Livre)
9783640590995
Taille d'un fichier
523 KB
Langue
allemand
Mots clés
Google, Monopol, Macht, Internet, Information, Suche, Wirtschaft
Citation du texte
Daniela Manske (Auteur), 2007, Googlepol. Google auf dem Weg zum Monopol, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147657

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