I. Gegenstand
Die vergangene Berichterstattung über Polen – neu im Fokus seit dem Flugzeugabsturz nahezu der gesamten oberen Funktionseliten – oder aber das Wiederaufflammen politischer Ressentiments in Ungarn haben beide Staaten in den Fokus der Öffentlichkeit geholt. Ihre inter- und transnationale Verflechtung für Europa macht die Untersuchung hinsichtlich ihrer politischen Kultur und Parteien überaus erkenntnisreich.
II. Zielsetzung
Durch den Zusammenbruch der UdSSR wurden die Stabilisierungsfähigkeit der zu untersuchenden politischen Systeme auf die Probe gestellt. Diese Leistung konnten sie im Transformationsprozess lediglich ansatzweise erfüllen. Eingebettet in diesen Hintergrund soll die folgende Frage leitend sein: Inwieweit führte die Systemtransformation zu einem Erstarken extremistischer Parteien in Polen und Ungarn? Dieser Komplex wird durch eine Reihe von weiteren Fragen aufgefächert, die unter anderem die Ursachen und Folgen, aber auch die jeweiligen Akteure und Programme aufgreifen.
III. Methode
Im Wesentlichen handelt es sich um qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung, wie der Hermeneutik und der qualitativen Textanalyse.
IV. Datengrundlage
Vorderhand wird der umfangreiche Sammelband Ismayrs verwendet, bei dem die einzelnen politischen Systeme in ihrer Vielfalt zusammengetragen sind. Aktuelle Informationen konnten aus der Reihe „Aus Politik und Zeitgeschichte“ entnommen werden. Das theoretische Fundament wurde mit Merkels grundlegenden Werken zur Systemtransformation gelegt.
V. Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Anhand der Ursachenanalyse kann ein signifikanter Zusammenhang zwischen Systemtransformation und dem Erstarken politischen Extremismus nachgewiesen werden. Inwieweit die jeweiligen zentralen politischen Entscheidungssysteme für die einzelnen Wählermotive (soziale und ökonomische Absicherung; Verlust sinnstiftender Ideologie und Werte) verantwortlich zeichnen, kann indes nicht einzeln herausgearbeitet werden. Die Frage, ob ein Bedrohungsszenario für die Demokratie realistisch und wahrscheinlich ist, kann mit einigem Vorbehalt für Polen bejaht werden. Entscheidend dafür ist vor allem, inwieweit Tusk politische Probleme lösen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Problemstellung und Untersuchungsgegenstand
- Zielstellung
- Forschungsstand
- Anlage der Arbeit
- Theoretischer Rahmen
- Das Modell des Systemwechsels
- Das Ende des autokratischen Systems
- Systeminterne Ursachen
- Systemexterne Ursachen
- Zum Verlauf des Ablösevorganges
- Die Institutionalisierung der Demokratie
- Die Konsolidierung der Demokratie
- Konstitutionelle Konsolidierung
- Die repräsentative Konsolidierung
- Ebene der Verhaltenskonsolidierung informeller politischer Akteure
- Konsolidierung der Bürgergesellschaft
- Polen und Ungarn – vom kommunistischen Regime zur Demokratie
- Der Transformationsprozess eine besondere Herausforderung
- Die staatliche Transformation
- Das Problem der Demokratisierung
- Probleme bei der ökonomischen Transformation
- Die Ablöseform in Polen und Ungarn
- Polen
- Ungarn
- Die Institutionalisierung der Demokratie in Polen und Ungarn
- Polen
- Ungarn
- Die Konsolidierung der Demokratie in Ungarn und Polen
- Konstitutionelle Konsolidierung
- Die Verhaltenskonsolidierung der Vetoakteure
- Repräsentative Konsolidierung
- Parteiensysteme Polens und Ungarns
- Formen des politischen Extremismus
- Extremistische Parteien in Polen
- Extremistische Parteien in Ungarn
- Ursachen für den politischen Extremismus
- Die Konfliktlinien in Polen und Ungarn
- Die Politische Kultur in Polen und Ungarn
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, inwieweit die Systemtransformation in Polen und Ungarn zu einem Erstarken extremistischer Parteien geführt hat. Dabei werden die Ursachen für das Auftreten extremistischer Parteien, ihre Programme und Ideologien sowie die Konfliktlinien, die hinter ihnen stehen, analysiert. Zudem wird die Frage beantwortet, ob und inwiefern der Einfluss extremistischer Parteien eine Gefährdung für die Demokratisierung Polens und Ungarns darstellt.
- Analyse der Systemtransformation in Polen und Ungarn
- Untersuchung des Einflusses der Systemtransformation auf die Entstehung extremistischer Parteien
- Vergleich der Programme und Ideologien extremistischer Parteien in Polen und Ungarn
- Bewertung des Einflusses extremistischer Parteien auf die Demokratisierung in beiden Ländern
- Identifizierung der Konfliktlinien, die dem Extremismus zugrunde liegen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und beschreibt die Problemstellung und den Untersuchungsgegenstand. Es werden die Zielsetzung der Arbeit, der Forschungsstand und die Anlage der Arbeit erläutert.
Kapitel zwei stellt den theoretischen Rahmen dar. Es wird das Modell des Systemwechsels erläutert, das die Transformation von autokratischen Systemen zu demokratischen Systemen beschreibt. Dabei werden die Ursachen für das Ende des autokratischen Systems, die Institutionalisierung der Demokratie und die Konsolidierung der Demokratie behandelt.
Kapitel drei untersucht die Transformationsprozesse in Polen und Ungarn. Es werden die Besonderheiten des Transformationsprozesses in beiden Ländern, die staatliche Transformation, die Demokratisierung und die ökonomische Transformation beleuchtet. Zudem wird die Ablöseform in Polen und Ungarn, die Institutionalisierung der Demokratie in beiden Ländern und die Konsolidierung der Demokratie in Ungarn und Polen analysiert.
Schlüsselwörter
Systemtransformation, Osteuropa, Extremismus, Populismus, Polen, Ungarn, Demokratisierung, Parteiensysteme, Konfliktlinien, Politische Kultur.
- Arbeit zitieren
- Michael Liesk (Autor:in), 2009, Die politischen Systeme Osteuropas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147758