We present the article of Kirschmann & Röhm who on the one hand explored the role of gender and school-type differences in the view of anxiety of performance, school perform-ance and attribution in general, and on the other hand within the subgroup of success and failure motivated students of classes 6 and 8. The authors used the seldom described effec-tive strength, a figure of practical relvance. This practically important measurement of asso-ciation between treatment and effect is explained in a short chapter. - The investigation of the total sample showed low association concerning school-type and gender effects. How-ever, junior high school pupils attributed failure much more to missing talent than grammar school pupils.
Key-Words
AEM 5-7 | anxiety of performance | attribution | concept of worry and emotionality | effective strength | KFS-I | motivation of failure | motivation of success | performance.
Zusammenfassung
Dargestellt wird die gleichnamige Untersuchung von Kirschmann & Röhm, die in ihrer Studie einerseits die Rolle von Geschlecht und Schultyp im Hinblick auf Leistungsangst, Leistung und Attribution ganz allgemein untersuchten, aber auch innerhalb der Subgruppe von Erfolgs- und Mißerfolgsmotivierten bei Schülern der 6. und 8. Schulklasse. Die Besonderheit dieser Untersuchung liegt in der Verwendung von Effektgrößen als Maße der praktischen Relevanz. Demzufolge wird auch in der vorliegenden Arbeit dieser Ergänzung zum "klassischen" Signifikanztest Beachtung geschenkt und die Effektgröße kurz skizziert. - Als Ergebnis der Studie zeigte sich in der Gesamtbetrachtung in Hinsicht auf den Schultyp und auch auf das Geschlecht praktisch wenig bedeutsame Unterschiede. Allerdings wiesen Hauptschüler tendenziell ungünstigere Attributionstendenzen auf.
Schlagworte
AEM 5-7 | Attribution | Behrrschungs- und Hilflosigkeitskonzept | Effektgröße | Erfolgsmotivation | KFS-I | Leistung | Leistungsangst | Mißerfolgsmotivation.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorstellung der Untersuchung
1.1. Theoretischer Hintergrund und Grundlagen
1.2. Fragestellung der Untersuchung
1.3. Methode der Untersuchung
2. Zur Operationalisierung von Erfolgs- und Mißerfolgsmotivation
2.1. Attributionsfragebogen für Erfolg und Mißerfolg für die 5.-7. Schulstufe (AEM 5-7)
2.2. Exkurs: Fragebogen zur Erfassung der Erfolgs- und Mißerfolgsattribuierung EMA
3. Exkurs: Effektgröße
3.1. Signifikanzniveau und Effektgröße
3.2. Zur Bestimmung der Effektgröße
4. Ergebnisse
5. Diskussion
6. Literatur
7. Anhang: Präsentationsmaterial
Anmerkung: Da es für das Problem der Gleichbehandlung weiblicher und männlicher Formen von Substantiven, Adjektiven und Pronomen bis heute keine stilistisch und ökonomisch überzeugende Lösung gibt, wurde nach 'alter' Konvention - jedoch im vollen Bewußtsein um diese Problematik - jeweils die männliche Form gewählt.
1. Vorstellung der Untersuchung
Ziel dieser Untersuchung von Karl Kirschmann & Andrea Röhm war es die Rolle von Geschlecht und Schultyp im Hinblick auf Leistungsangst, Leistung und Attribution insgesamt sowie innerhalb der Subgruppe von erfolgs- und mißerfolgsmotivierten Schülern zu erfassen.
1.1. Theoretischer Hintergrund und Grundlagen
Bei anderen Untersuchungen der schulischen Leistungsangst-Forschung gab es häufig ein übereinstimmendes Ergebnis. Es zeigte sich, daß Mädchen generell höhere Angstscores erzielen als Jungs. Die meisten Autoren warnen jedoch davor dieses Resultat kritiklos zu interpretieren, da es sich dabei nicht einfach um reale Angstunterschiede handle. Vielmehr seien diese höheren Angstscores auf andere Determinanten zurückzuführen. Kirschmann & Röhm nennen folgende mögliche Einflußfaktoren:
Angstunterschiede als Folge geschlechtsrollenspezifischer Erziehung - d.h. Mädchen können eher Angst zugeben Herkömmliche Angstfragebögen enthalten teilweise geschlechtsspezifische Items Bei anderen Untersuchungen wurden sehr große Stichproben verwendet - d.h. be reits geringfügige und möglicherweise praktisch wenig relevante Abweichungen wurden statistisch signifikant Somit stellte sich für die Untersucher also die Frage, inwieweit den gefundenen Geschlechtsdifferenzen "wahre Angstunterschiede" zugrunde liegen. Als weitere Frage wollte man untersuchen, ob diese Unterschiede überhaupt von praktische r Bedeutung sind.
Als theoretische Grundlage zog man einerseits Arbeiten von Helmke und andererseits Ergebnisse von Untersuchungen der Forschergruppe um den Psychologen C.S. Dweck heran.
Als Gründe warum sich die Autoren dieser Studie gerade auf die Arbeiten von Helmke und den daraus resultierenden Fragebogen für ihre Untersuchung stützten, können folgende genannt werden:
Helmke entwickelte im Rahmen einer seiner Studien den KFS den sog. Konstanzer Fragebogen zur Schulangst
Der Fragebogen soll (laut eigenen Angaben) frei von nicht erwünschten ge schlechtsspezifischen Items [siehe Kritik oben] sein und überdies auch noch zufriedenstellende Gütekriterien aufweisen Fragebogen erlaubt die Berechnung eines "Gesamtangstscores" Fragebogen erlaubt weiters die Berechnung von Scores für 2 unterschiedliche Angstkomponenten: "Worry" (kognitive Angstkomponente) "Emotionality" (körperlich-emotionale Angstkomponente) Helmke verwendete als erster die "Effektgröße" (statistisches Verfahren) zur Beur teilung seiner Daten - d.h. er konnte damit unabhängig vom Stichprobenumfang die praktische Relevanz seiner Ergebnisse beurteilen Helmke konnte beweisen, daß mit seinem Fragebogen die geschlechts- spezifischen Unterschiede geringer ausfallen Helmke konnte auch zeigen, daß mittels Verwendung der Effektgröße diese Unter schiede in den Angstwerten auch praktisch weniger relevant sind
Die Untersuchungen und Ergebnisse von Dweck et.al. zog man aus völlig anderen Gründen heran:
Die Gruppe zeigte, daß in Leistungssituationen Merkmale wie z.B. Leistungs-motivation, Kausalattribution und Hilflosigkeit eine nicht unwesentliche Rolle spielen Dweck beschrieb in einer seiner früheren Arbeiten 2 für die Fragestellung nicht unwesentliche und auffällige Personengruppen, die sich hinsichtlich ihrer Kausalattribution, Leistungsmotivation und ihres Leistungsniveaus unterscheiden:
"beherrschte Personen" (mastery persons):
Sie attribuieren Erfolg intern.
Sie führen Mißerfolg auf modifizierbare Faktoren (Anstrengung) zurück.
Die Leistungsangst ist daher niedrig.
Die Leistungsmotivation ist daher hoch.
"hilflose Personen" (helpless persons):
Sie attribuieren Erfolg extern.
Mißerfolg attribuieren sie intern stabil (mangelnde Fähigkeiten).
Ihre Leistungsangst ist sehr hoch.
Die Leistungsmotivation ist gering.
Durch ungeeignete Problemlösestrategien und ungünstige Kognitionen ist bei ihnen mit schlechteren Leistungen zu rechnen.
Mädchen hätten demnach ungünstigere Attributionstendenzen als Jungen. Sie würden ihre Mißerfolge auch eher auf mangelnde Begabung zurückführen.
1.2. Fragestellung der Untersuchung
Aus den dargelegten theoretischen Grundlagen leiteten nun die Autoren ihre genaue(n) Fragestellung(en) ab. Sie wollten mittels den Methoden von Helmke die Ergebnisse von Dweck bestätigen/widerlegen.
Kirschmann & Röhm wollten untersuchen, ob sich hilflose Personen und beherrschte Personen hinsichtlich schulischer Leistungsangst und schulischer Leistung unterscheiden.
Weiters sollte geprüft werden, ob es bei der Zusammensetzung der Gruppen (hilflose/beherrschte Pers.) einen Geschlechtsunterschied gibt.
Die Autoren wollten weiters untersuchen, inwieweit dieser Geschlechtsunterschied eine Entsprechung in der Gesamtstichprobe findet, d.h. ob sich Mädchen und Jungen hinsichtlich Schulleistung, Leistungsangst und Attributionstendenzen unterscheiden.
Die letzte Frage sollte klären, ob neben dem Geschlecht auch der jeweilige Schultyp eine gewisse Rolle spielt (Bezugsgruppenthoerie).
1.3. Methode der Untersuchung
n = 277 Schüler der Klassenstufe 6 und 8
davon Hauptschule: 43 Jungen + 35 Mädchen
davon Gymnasium: 96 Jungen + 103 Mädchen
Durchschnittsalter: 13,0 Jahre
Versuchspersonen, Stichprobe & Durchführung:
Durchführung der Untersuchung während des regulären Unterrichts mit Genehmigung der Eltern, der Lehrer, des Direktor und der Schulbehörde.
Es wurden jeweils 2 Parallelklassen gemeinsam untersucht (ca. 50 Personen).
Benötigte Zeit für das Ausfüllen der Fragebögen: ca. 4 Schulstunden (2 Termine je 2 Std.)
Statistische Analysen:
Übliche statistische Analysen wurden mittels SPSS-PC+ durchgeführt (Irrtumswahrscheinlichkeiten, Varianzanalysen, etc.)
Zusätzlich wendeten die Autoren noch die "Effektgröße" (Siehe Punkt "Theoretische Grundlagen") zur Beurteilung der praktischen Relevanz der gefundenen geschlechtsspezifischen Unterschiede.
Datenerhebung:
Schulische Leistungsangst wurde erhoben mittels Helmke ´s KFS [ Konstanzer Fragebogen zur Schulangst] erhoben. Aus testökonomischen Gründen wurde die verkürzte Form KFS-I (21 Items) gewählt. Die innere Konsistenz erwies sich als zufriedenstellend.
Leistungsindikator Durchschnitt der letzten Zeugnisnoten in den Hauptfächern (Deutsch, Mathematik, Englisch, ...)
Zur Operationalisierung des Beherrschungs- und Hilflosigkeits-Konzeptes (Dweck) verwendeten die beiden Autoren das Konzept der Erfolgs- und Mißerfolgsmotivation (EM/MM) von Weiner. Die Erhebung der Attributionsmuster (EM/MM) setzten Kirschmann & Röhm den AEM 5-7 von Widdel ein [ Attributionsfragebogen für Erfolg und Mißerfolg für die 5. bis 7. Klassenstufen].
2. Zur Operationalisierung von Erfolgs- und Mißerfolgsmotivation
Ziel der Untersucher war es, bei der Operationalisierung des Beherrschungs- und Hilflosigkeitskonzepts die unbefriedigenden, weil subjektiven Lehrerurteile zu umgehen. Sie wählten daher das Konzept der Erfolgs- und Mißerfolgsmotivation, wie es Weiner (1972) beschrieb. Erfolgsmotivierte (= EM; beherrschte Personen) und Mißerfolgsmotivierte (= MM; hilflose Personen) werden durch die Ausprägung folgender Variablen charakterisiert ( Tab.1).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab.1.: Ausprägungsmuster der relevanten Attributionsstile bei Erfolgsmotivierten und Mißerfolgsmotivierten.
Zur Erfassung dieser Attributionsmuster verwendeten Kirschmann & Röhm den Attributionsfragebogen für Erfolg- und Mißerfolg für die 5.-7. Schulstufe.
2.1. Attributionsfragebogen für Erfolg und Mißerfolg für die 5.-7. Schulstufe (AEM 5-7)
Der AEM 5-7 aus dem Jahre 1977 stammt von Widdel und erfaßt die von Weiner genannten Attributionsstile Anstrengung, Begabung, Schwierigkeit und Zufall für Erfolgs- bzw Mißerfolgssituationen. Er zählt zur Gruppe der schulischen Einstellungstests, bzw zu den Tests zur Erfassung des "Locus-of-Control".
Mit dem AEM 5-7 sollen die Attribuierungsgewohnheiten von Schülern (der 5. bis 7. Klassen) im Hinblick auf ihre schulischen Leistungen untersucht werden. Der Ausprägungsgrad bestimmter Attribuierungsmuster (z.B. internal vs. external) wird in diesem Zusammenhang als wichtige Bestimmungsgröße für die schulische Leistungsmotivation betrachtet. Im besonderen soll die Einschätzung der Verursachungsfaktoren Begabung, Aufgabenschwierigkeit, Anstrengung und Zufall erfaßt werden, um damit eine differenziertere Schülerbeurteilung und -förderung zu ermöglichen.
Zum Aufbau
Die Items wurden als je 14 Erfolgs- bzw. Mißerfolgssituationen gestaltet, wobei jeweils vier Ursachenerklärungen (zugeordnet den o.g. Faktoren) angegeben sind, die von den Schülern nach dem Ausmaß ihrer Verursachungserklärung am Zustandekommen des Erfolgs bzw. Mißerfolgs mit Werten von 1 bis 5 gekennzeichnet werden sollen. Danach errechnen sich für jeden Pbdn. 8 Skalenwerte, welche die Stärke der vier Attribuierungsfaktoren jeweils für Erfolg und Mißerfolg erfassen. Die Anleitung zur Aufgabenbearbeitung erfolgt anhand von zwei Übungsbeispielen.
Anwendung und Durchführung
Das Verfahren kann als Einzel- oder Gruppentest bei Schülern aller allgemeinbildenden Schulen aus 5. bis 7. Klassen appliziert werden. Das Verfahren kann von Schulpraktikern und Psychologen zur Abklärung bei motivationsbedingten Lern- und Leistungsstörungen verwendet werden. Auch für Beratungsstellen und die Motivationsforschung sind Einsatzmöglichkeiten denkbar.
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