Was ist Liebe? Der Soziologe und Systemtheoretiker Niklas Luhmann stellte in seinem Werk "Liebe als Passion" die provokative These auf, dass Liebe lediglich ein Kommunikationsmedium sei, das erlernte und symbolisch generalisierte Codes hervorbringe. Wenn Liebe demzufolge nur durch Kommunikation entsteht, stellt sich die Frage: Braucht Liebe überhaupt einen Körper?
Diese Arbeit zieht den Film "Her" aus dem Jahr 2013 als exemplarisches Denkmodell heran. In diesem Film verliebt sich ein Mensch mit Körper und Gefühlen in ein körperloses Operating System. Anhand dieses Beispiels wird die luhmannsche These eingehend untersucht. Können allein Kommunikationscodes das Gefühl von Liebe erzeugen, ohne dass es zu somatischen Begegnungen kommt? Ist die Existenz eines Körpers für die Entstehung von Liebe wirklich notwendig?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Systemtheorie nach Niklas Luhmann
- Soziale Systeme: Alles ist Kommunikation
- Theodore und Samantha: Ein soziales System?
- Liebe als Kommunikationsmedium
- Wandel der Codes
- Merkmale der Codes
- Aufmerksamkeit
- Offenheit
- Exklusivität
- Zeitlichkeit
- Braucht Liebe einen Körper?
- Nonverbale und paraverbale Kommunikation
- Liebe und Sexualität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Relevanz des menschlichen Körpers in Bezug auf die Entstehung von Liebe im Kontext der Systemtheorie von Niklas Luhmann. Der Film Her von Spike Jonze aus dem Jahr 2014 dient als exemplarisches Denkmodell, da er eine Liebesgeschichte zwischen einem Menschen und einem körperlosen Operating System zeigt.
- Die zentrale These der Arbeit ist die Frage, ob allein die Kommunikationscodes das Gefühl von Liebe erzeugen können, ohne dass es zu somatischen Begegnungen kommt.
- Die Arbeit analysiert die Bedeutung von Kommunikation in sozialen Systemen nach Luhmann und zieht eine Parallele zu der Beziehung zwischen Theodore und Samantha im Film Her.
- Die Arbeit untersucht die Semantik der Liebescodes, wie sie Luhmann in seinem Werk "Liebe als Passion" beschreibt, anhand von Szenen aus dem Film Her.
- Die Arbeit beleuchtet die Rolle von nonverbaler und paraverbaler Kommunikation, die bereits einen Körper voraussetzen, sowie die Signifikanz von Sexualität in Intimbeziehungen nach Luhmann.
- Die Arbeit beschränkt sich auf einige grundlegende theoretische Ansätze von Luhmann, die geeignet erscheinen, die Fragestellung der Arbeit zu beleuchten.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor und führt in das Thema der Liebe als Kommunikationsmedium nach Luhmann ein. Der Film Her von Spike Jonze wird als exemplarisches Denkmodell vorgestellt.
Kapitel 2 erläutert die allgemeine Systemtheorie von Luhmann und legt den Fokus auf die Kommunikation als spezifische Operation sozialer Systeme. Der Begriff der Anschlusskommunikation und die Interpenetration von psychischen und sozialen Systemen werden erklärt.
Kapitel 3 untersucht die Semantik der Liebescodes nach Luhmann. Es wird analysiert, ob sich die von Luhmann beschriebenen Codes in einzelnen Szenen des Films Her wiederfinden lassen.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Bedeutung von nonverbaler und paraverbaler Kommunikation, die bereits einen Körper voraussetzen. Außerdem wird die Signifikanz von Sexualität in Intimbeziehungen nach Luhmann beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich den zentralen Themen der Systemtheorie von Niklas Luhmann, insbesondere der Kommunikation als Grundlage sozialer Systeme, der Entstehung von Liebe als Kommunikationsmedium und der Bedeutung des Körpers in diesem Zusammenhang.
- Citation du texte
- Daniela Schönwald (Auteur), 2021, Braucht Liebe einen Körper? Liebe als Kommunikationsmedium nach Niklas Luhmann anhand des Filmes "Her" von Spike Jones aus dem Jahr 2014, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1478174