Der mittelhochdeutsche Dichter Stricker ist Mythos und Mysterium zu gleich. Seine gattungsübergreifenden Werke lieferten ein entscheidender Beitrag zur deutschen Dichtung. Auch seine kleineren Verserzählungen gelten als bahnbrechend. Über den Dichter und seine Lebensumstände ist hingegen wenig bekannt. Ebenso wirft die Analyse seiner Erzählungen immer wieder Fragen auf. Über ihre Intention und die zu Grunde liegende Moral ist häufig debattiert worden.
Am Beispiel von Strickers Erzählung „Der kluge Knecht“ soll in dieser Arbeit folgenden Fragen nachgegangen werden: Welche Absicht verfolgt der Dichter mit seiner Erzählung? Gibt es eine eindeutige Moral und lässt sich diese gar in ein strickerisches Gesamtkonzept einbauen?
In einem einführenden Kapitel soll zunächst, aber in gebotener Kürze der Dichter vorgestellt und sein Gesamtwerk skizziert werden. Im Anschluss wird die Verserzählung nacherzählt und in ihren entscheidenden Passagen zitiert werden. Den Hauptteil der Arbeit bildet schließlich eine Gegenüberstellung und Auswertung verschiedener Forschungsmeinungen. Im Zentrum der dargelegten Debatte steht dabei die gevüge kündikeit als zentrale Eigenschaft des Knechts und ihre Auslegung.
Als Textgrundlage dient die anerkannte Fassung von Hanns Fischer in ihrer vierten, von Johannes Janota überarbeiteten, Auflage.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Stricker und sein Werk
- Die Geschichte vom listigen Untergebenen - Der Kluge Knecht
- Der Inhalt der Erzählung
- Die Form der Erzählung
- Gevüge kündikeit - Die Auslegung der Erzählung
- Die Wiederherstellung der Ordnung als Gesamtkonzept
- Die Kritik an Hedda Ragotzky
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Strickers Erzählung „Der kluge Knecht“ und untersucht die Intention des Dichters, die zugrundeliegende Moral und die Einbettung in ein mögliches „strickerisches Gesamtkonzept“. Die Arbeit analysiert die Erzählung, beleuchtet verschiedene Forschungsmeinungen und stellt die Debatte um die „gevüge kündikeit“ als zentrale Eigenschaft des Knechts in den Vordergrund.
- Die Intention des Dichters in „Der kluge Knecht“
- Die Moral der Erzählung und ihre Interpretation
- Die Rolle der „gevüge kündikeit“ als zentrale Eigenschaft des Knechts
- Die Einbettung der Erzählung in ein „strickerisches Gesamtkonzept“
- Die Bedeutung der Erzählung für die deutsche Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Stricker und sein Werk in einem kurzen Überblick vor und führt in die Thematik der Arbeit ein. Das zweite Kapitel widmet sich dem Dichter selbst und analysiert seine Person und sein Werk. Die Erzählung „Der kluge Knecht“ wird im dritten Kapitel zusammengefasst und in ihren entscheidenden Passagen zitiert. Das vierte Kapitel analysiert verschiedene Forschungsmeinungen zur Erzählung und beleuchtet die Debatte um die „gevüge kündikeit“ als zentrale Eigenschaft des Knechts.
Schlüsselwörter
Der Stricker, „Der kluge Knecht“, Verserzählung, mittelhochdeutsche Literatur, Moral, „gevüge kündikeit“, Forschungsmeinungen, Interpretation, Gesamtkonzept, deutsche Literatur.
- Quote paper
- Stephan Happel (Author), 2009, Alles in Ordnung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147841