Die Zukunft der deutschen Sprache wird oft mit dem Begriff "Verfall" in Verbindung gebracht, insbesondere wenn es um die Jugendsprache, Anglizismen und den Genitiv geht. Diese Hausarbeit untersucht die These des Sprachverfalls anhand der sprachhistorischen Entwicklung des Genitivs. Zunächst wird das Genitivattribut analysiert, um die Unterschiede zwischen Dialekt-, Umgangs- und Standardsprache aufzuzeigen. Anschließend wird die Entwicklung und der Schwund des Genitivobjekts von Althochdeutsch bis heute betrachtet, wobei sprachinterne und -externe Faktoren berücksichtigt werden. Schließlich wird der präpositionale Genitiv untersucht, insbesondere die Grammatikalisierung bestimmter Präpositionen und die sprachliche Unsicherheit bei der Kasuswahl. Abschließend wird diskutiert, ob ein Genitivschwund tatsächlich als Sprachverfall zu werten ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Genitivattribut
- Das Genitivobjekt
- Sprachexterne Ursachen für den Abbau des Genitivobjekts
- Sprachinterne Ursachen für den Abbau des Genitivobjekts
- Der präpositionale Genitiv
- Bibliografie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Genitivs vom Althochdeutschen bis heute und beleuchtet dabei den vermeintlichen "Genitivschwund". Der Fokus liegt auf der Analyse des Genitivattributs, des Genitivobjekts und des präpositionalen Genitivs. Dabei wird die Frage aufgeworfen, ob der Genitiv tatsächlich im Verfall begriffen ist oder ob es sich um einen natürlichen Sprachwandel handelt.
- Die historische Entwicklung des Genitivs im Deutschen
- Die verschiedenen Formen des Genitivs (Genitivattribut, Genitivobjekt, präpositionaler Genitiv)
- Die Ursachen für den vermeintlichen Genitivschwund (sprachinterne und sprach-externe Faktoren)
- Die Rolle der Dialekt- und Umgangssprache bei der Entwicklung des Genitivs
- Die Bedeutung des Genitivs in der heutigen Sprachstufe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Genitivschwunds ein und stellt den Forschungsstand dar. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Genitivattribut und analysiert dessen Eigenschaften und Entwicklung. Es beleuchtet die Unterschiede zwischen Dialekt- und Standardsprache und geht auf die von-Periphrase als Alternative zum Genitiv ein.
Im dritten Kapitel wird das Genitivobjekt betrachtet. Hier wird die Entwicklung der genitivfähigen Verben vom Althochdeutschen bis heute untersucht und die Konkurrenz zu anderen Objekttypen beleuchtet. Außerdem werden die Ursachen für den Schwund des Genitivobjekts aus sprachinterner und sprach-externer Perspektive analysiert.
Das vierte Kapitel befasst sich mit dem präpositionalen Genitiv und untersucht die Grammatikalisierung bestimmter Präpositionen sowie die sprachliche Unsicherheit bei Sprechenden hinsichtlich der Kasuswahl.
Schlüsselwörter
Genitiv, Genitivattribut, Genitivobjekt, präpositionaler Genitiv, Sprachwandel, Sprachverfall, Dialekt, Umgangssprache, Standardsprache, von-Periphrase, Grammatikalisierung, Kasuswahl.
- Citation du texte
- J. Tomić (Auteur), 2020, Sprachverfall oder Sprachwandel? Entwicklungen des Genitivs vom Althochdeutschen bis Heute, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1478658