Diese Hauptseminararbeit, verfasst von Thomas Eglin im Frühjahrsemester 2020 an der Universität Luzern, untersucht die Anwendung der Stigmatheorie von Erving Goffmann in der Praxis. Die Arbeit wurde im Rahmen des Seminars „Interaktion unter Anwesenden“ eingereicht.
Der Fokus dieser Analyse liegt auf der empirischen Überprüfung von Goffmanns Konzepten des Stigmas und der sozialen Identität. Es wird untersucht, wie Stigmata in verschiedenen Kontexten wahrgenommen und bewältigt werden, und ob Goffmanns Theorien auch heute noch gültig sind. Die Arbeit basiert auf qualitativen Interviews mit betroffenen Personen, die ihre Erfahrungen und Perspektiven bezüglich ihrer Stigmatisierung teilen.
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Theorie von Erving Goffmann, insbesondere seine Definitionen von Stigma und sozialer Identität. Es wird dargelegt, wie Goffmann verschiedene Stigmatypen und deren Auswirkungen auf die Betroffenen beschreibt. Anschließend wird die methodische Vorgehensweise der empirischen Untersuchung erläutert, einschließlich der Entwicklung und Durchführung von Interviews.
Im Hauptteil werden die Ergebnisse der Interviews präsentiert und analysiert. Es wird untersucht, wie die Betroffenen ihr Stigma erleben, welche Strategien sie zur Bewältigung einsetzen und wie ihr soziales Umfeld darauf reagiert. Dabei wird deutlich, dass viele der von Goffmann beschriebenen Mechanismen auch heute noch relevant sind, jedoch durch moderne gesellschaftliche und technologische Entwicklungen beeinflusst werden.
Im Fazit wird die Anwendbarkeit von Goffmanns Theorien in der heutigen Zeit bewertet. Die Arbeit zeigt, dass Stigmata weiterhin eine erhebliche Rolle in der sozialen Interaktion spielen und dass Goffmanns Konzepte wertvolle Einsichten in die Dynamiken der Stigmatisierung bieten. Es wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass weitere Forschung nötig ist, um die spezifischen Herausforderungen und Chancen der Stigmabewältigung in verschiedenen sozialen Kontexten besser zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Fragestellung
- Theorie: Das Stigma nach Erving Goffmann
- Stigma und soziale Identität
- Die Normalität
- Die drei Stigmatypen
- Der Handlungsbedarf
- Sekundärgewinne
- Das Umfeld
- Moralischer Werdegang
- Die vier Verhaltensmuster
- Die Theorie im empirischen Prüfstand
- Stigma und Soziale Identität
- Das normale Erleben des Stigmas
- Die Selbsteinordnung
- Der Handlungsbedarf
- Sekundärgewinne
- Das Umfeld
- Moralischer Werdegang
- Verhaltensmuster
- Fazit
- Quellenverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der Stigmatisierung und untersucht die Relevanz der Theorie von Erving Goffmann in der empirischen Anwendung. Sie verfolgt das Ziel, die Stigmatisierung in ihrem Charakter besser zu verstehen und zu überprüfen, inwiefern sie der empirischen Überprüfung standhält.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs "Stigma"
- Die Rolle der Normalität und Abweichung in der Stigmatisierung
- Analyse der drei Stigmatypen nach Goffmann
- Handlungsmöglichkeiten und Sekundärgewinne im Umgang mit Stigma
- Der Einfluss des Umfelds und des moralischen Werdegangs auf die Erfahrung von Stigma
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Fragestellung: Die Arbeit thematisiert die Relevanz des Stigmas anhand aktueller Ereignisse wie der Proteste gegen Polizeigewalt in den USA. Sie stellt die Frage nach der Definition des Stigmas und den verschiedenen Formen, in denen es sich manifestiert.
- Kapitel 2: Theorie: Das Stigma nach Erving Goffmann: Dieses Kapitel stellt die grundlegende Theorie von Erving Goffmann zu Stigmatisierung vor. Es definiert den Begriff "Stigma" und untersucht die Rolle der Normalität, die verschiedenen Stigmatypen, den Handlungsbedarf, Sekundärgewinne, das Umfeld, den moralischen Werdegang und die vier Verhaltensmuster, die mit Stigma verbunden sind.
- Kapitel 3: Die Theorie im empirischen Prüfstand: Dieses Kapitel setzt sich mit der empirischen Überprüfung der Theorie von Goffmann auseinander. Es analysiert, wie sich die verschiedenen Aspekte der Stigmatisierung in der Praxis manifestieren und wie Betroffene mit Stigma umgehen.
Schlüsselwörter
Stigma, Erving Goffmann, soziale Identität, Normalität, Abweichung, Stigmatypen, Handlungsbedarf, Sekundärgewinne, Umfeld, moralischer Werdegang, Verhaltensmuster, empirische Forschung, Soziologie.
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- Thomas Eglin (Autor), 2020, Das Stigma nach Erving Goffmann im empirischen Prüfstand, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1478843