Internet und E-commerce sind die Schlagworte der letzten Jahre. Die Euphorie, die im Jahr
2000 noch in nahezu allen Branchen und Wirtschaftszweigen vorherrschte, ist einer Ernüchterung
gewichen. Auf Grund der großen Anzahl an Insolvenzen von Online-Anbietern seit
dieser Zeit, haben gerade auch die kleinen und mittleren Unternehmen ihre Aktivitäten auf
diesem Gebiet eingestellt oder gar nicht erst begonnen. Die Möglichkeiten des elektronischen
Handels erscheinen jedoch fast unbegrenzt. Der Durchbruch dieses neuen Vertriebsweges
ist allerdings nur in technischer Hinsicht gelungen. Der Großteil der Verbraucher ist
vom Einkaufen im Internet noch nicht überzeugt.
Jedoch ist der Absatz der Ware über das Internet nicht die einzige Möglichkeit das Medium
zu nutzen. „Als Informationspool, als Datenschnittstelle, zum Meinungsaustausch dient das
Internet gerade auch kleinen und mittelständischen Unternehmen zur Nutzung der neuen
technischen Möglichkeiten“ (E-Commerce-Center Handel 2001, 1). Die Einsparungen und
Erleichterungen, die sich dadurch für ein Unternehmen in der täglichen Geschäftsabwicklung
ergeben können, werden oftmals unterschätzt. Je nach Branche spielen aber die Art und die
Beschaffenheit der gehandelten Waren eine entscheidende Rolle bei der Durchdringung einer
Branche mit den neuen Medien.
Gerade deswegen stellt sich in der Möbelbranche und speziell im Möbeleinzelhandel die
mediale Vermittlung der Produktinformationen via Internet als ein großes Hindernis heraus.
Vor diesem Hintergrund sollen im Rahmen dieser Untersuchung die mittelständischen Möbelhandelsunternehmen,
die sich unter dem Dach des Möbelverbands GfM, Gesellschaft für
Beratung fortschrittlicher Möbelhandelsunternehmen im Einkauf und Marketing, zusammengeschlossen
haben, hinsichtlich ihrer Aktivitäten auf diesem Gebiet betrachtet werden. Dabei
soll geklärt werden, ob die Nutzung von Internet und E-commerce von bestimmten Unternehmensmerkmalen
abhängig ist.
Neben dieser Bestandsaufnahme liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der räumlichen Verbreitung
der Innovation Internet unter den Möbelhandelsunternehmen. Dabei soll der Frage
nachgegangen werden, ob sich Regelmäßigkeiten in der räumlichen Verbreitung der Innovation
zeigen, zum Beispiel in Form eines Gefälles von den Kernstädten hin zum ländlichen
Raum oder ob die Innovation keiner Gesetzmäßigkeit folgt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Wegweiser
- Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die Informations- und Kommunikationstechnologien im Einzelhandel
- 2.1 Grundlagen und Begriffsbestimmungen des E-commerce
- 2.2 Die Entwicklung des E-commerce in Deutschland
- 2.2.1 Die Verteilung der Online-Händler in Deutschland nach den Branchen des Einzelhandels
- 2.2.2 Die Umsatzentwicklung des E-commerce in Deutschland
- 2.3 Die Vor- und Nachteile der virtuellen gegenüber der stationären Betriebsform
- 2.4 Der Multichannel-Anbieter als optimale Verknüpfung
- 3 Die Möbelbranche in Deutschland
- 3.1 Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Branche
- 3.2 Allgemeine Trends und Entwicklungen in der Möbelbranche
- 3.3 Die Standortverteilung und Standortfaktoren im stationären und elektronischen Möbeleinzelhandel
- 3.4 Die Merkmale der Großflächenanbieter und des Mittelstands
- 3.5 Die Einkaufsverbände in der Möbelbranche
- 3.5.1 Die Aufgaben eines Möbeleinkaufsverbands
- 3.5.2 Der Möbeleinkaufsverbund der GfM
- 3.6 Die Möglichkeiten der GfM im E-business
- 3.6.1 Geschäftserweiterungen im B2B Bereich
- 3.6.2 Geschäftserweiterungen im B2C Bereich
- 3.6.3 Innovationsbarrieren bei der Umsetzung der E-business Strategie
- 3.7 Das Kundenverhalten in der Möbelbranche
- 3.7.1 Der Einkaufsentscheidungsprozess im Handel
- 3.7.2 Die Verteilung der Möbelumsätze auf die Betriebstypen
- 3.7.3 Das stationäre Kaufverhalten in den Regionen der Kundenbefragung
- 4 Die zentralen Fragestellungen der Untersuchung
- 4.1 Die Ziele der Händlerbefragung
- 4.2 Das Ziel der Kundenbefragung
- 4.3 Die Hintergründe der räumlichen Betrachtungen
- 4.3.1 Der virtuelle Raum
- 4.3.2 Die siedlungsstrukturellen Gebietstypen
- 4.4 Die Literaturrecherche im Rahmen dieser Arbeit
- 5 Die Verbreitung der EDV- und Internetnutzung unter den Handelshäusern der GfM
- 5.1 Aufbau der Händlerbefragung
- 5.2 Rücklauf und Repräsentativität der Stichprobe
- 5.3 Definition der Entwicklungsstufen
- 5.4 Charakterisierung der Handelshäuser in den Entwicklungsstufen
- 5.4.1 Die Verteilung nach dem Jahresumsatz
- 5.4.2 Die Verteilung nach der Betriebsfläche
- 5.4.3 Die Verteilung nach der Betriebsgröße
- 5.5 Die regionale Verteilung der Handelshäuser
- 5.6 Die Meinungen und Vorstellungen der Handelshäuser zu Internet und E-commerce
- 5.6.1 GfM-Handelshäuser mit eigenem Internetauftritt
- 5.6.2 GfM-Handelshäuser ohne eigenen Internetauftritt
- 5.6.3 Die Bedeutung eines virtuellen Marktplatzes für die GfM-Handelshäuser
- 6 Die Internetauftritte der GfM-Handelshäuser
- 6.1 Bewertungsgrundlagen der Internetauftritte
- 6.2 Klassifizierung der Handelshäuser nach dem Inhalt der Internetseiten
- 6.2.1 Die Unternehmensdarstellung
- 6.2.2 Die Angebotsdarstellung
- 6.2.3 Der Online-Verkauf von Waren
- 6.2.4 Die Kunden bindenden Maßnahmen
- 7 Das Einkaufsverhalten der Kunden ausgewählter GfM-Handelshäuser
- 7.1 Die Auswahlkriterien der Häuser
- 7.2 Der Aufbau der Kundenbefragung
- 7.3 Der Rücklauf der Kundenbefragung
- 7.4 Die Herkunft der Kunden
- 7.5 Die Kundenstruktur
- 7.6 Die Internetnutzung und das Nutzerverhalten der Kunden
- 7.7 Das virtuelle Informations- und Einkaufsverhalten der Kunden bezüglich Möbelartikel
- 7.7.1 Das virtuelle Informationsverhalten
- 7.7.2 Das virtuelle Einkaufsverhalten
- 7.7.3 Die Bereitschaft der Möbelkunden zur virtuellen Nutzung
- 7.8 Zusammenfassung des Kundenverhaltens in den beiden Regionen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Nutzung von Internet und E-Commerce in der Möbelbranche und deren Auswirkungen auf den stationären Möbeleinzelhandel. Sie analysiert die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien durch Möbelhandelsunternehmen und deren Kunden. Die Arbeit zielt darauf ab, die Verbreitung und Relevanz von E-Commerce in der Möbelbranche zu verstehen und dessen Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle und das Kundenverhalten zu untersuchen.
- Entwicklung und Verbreitung von E-Commerce in der Möbelbranche
- Einfluss von E-Commerce auf die Geschäftsmodelle des stationären Handels
- Veränderungen im Kundenverhalten und dessen Auswirkungen auf den Möbelkauf
- Räumliche Aspekte der Verbreitung von E-Commerce in der Möbelbranche
- Möglichkeiten und Herausforderungen für Möbelhändler im digitalen Zeitalter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt den Forschungsstand dar. Kapitel 2 beleuchtet die Entwicklung und Bedeutung von E-Commerce im Einzelhandel. Kapitel 3 fokussiert auf die Möbelbranche in Deutschland, analysiert die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die wichtigsten Trends. Die Kapitel 4 und 5 untersuchen die Nutzung von EDV und Internet durch Möbelhandelsunternehmen, insbesondere im Kontext von Einkaufsverbänden. Kapitel 6 befasst sich mit der Gestaltung und dem Inhalt von Internetauftritten von Möbelhändlern. Kapitel 7 analysiert das Einkaufsverhalten von Möbelkunden, insbesondere im Hinblick auf die Nutzung des Internets.
Schlüsselwörter
Die Diplomarbeit fokussiert auf die Themen E-Commerce, Möbelbranche, stationärer Einzelhandel, Kundenverhalten, Informations- und Kommunikationstechnologien, Geschäftsmodelle, Einkaufsverbände, Internetauftritte, virtuelle Marktplätze und regionale Unterschiede. Die Arbeit bezieht sich insbesondere auf die Erkenntnisse aus dem Möbeleinkaufsverbund GfM und dessen Handelshäusern.
- Citar trabajo
- Michael Winkler (Autor), 2002, Die Internet- und E-commerce-Nutzung in der Möbelbranche und ihre Auswirkungen auf den stationären Möbeleinzelhandel, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14789