Anti-Aggressivitäts-Training (AAT) ist ein geschützter Begriff mit einem feststehenden Curriculum nach Prof. Dr. Jens Weidner. Der Erziehungswissenschaftler Weidner (mit dem Schwerpunkt Kriminologie und Psychologie) arbeitete in der Einrichtung „Glen Mills School“. Glen Mills ist ein Strafvollzug in Philadelphia ohne Mauern, Wärter und Sozialarbeiter. Er wurde von dem „Ex-Gangster“ Sam Ferrainola ins Leben gerufen und die Rückfallquote der dort inhaftierten Gang-Mitglieder beträgt ca. ein Drittel der deutschen Rückfallquote. Dort lernte Weidner den konfrontativ-provokativen Ansatz kennen. 1986 gründete er mit dem Anstaltsleiter der Jugendanstalt Hameln Dr. Gerd Bulczak, mit Psychiatern, Psychologen, Sozialarbeitern, Soziologen und drei inhaftierten Gewalttätern eine Arbeitsgruppe. Diese hatte das Ziel, ein Behandlungsangebot für Mehrfach-Gewalttäter zu erstellen. Ergebnis war das AAT, ein „Fitness-Training“ für junge Männer, um „cooler“ zu werden. AAT soll dem §91 JGG gerecht werden und die Verurteilten dazu erziehen, „künftig ein rechtsschaffenen und verantwortungsbewussten Lebenswandel zu führen. Mittlerweise existiert eine Ausbildung zum Anti-Aggressivitäts-Trainer unter der Anleitung von Prof. Dr. Weidner und dem Diplompädagogen Rainer Kilb an dem Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) in Frankfurt am Main.
(vgl.: Broschüre der Stadt Essen; 2004; S. 14/15)
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in das Thema
- Entstehung des Anti-Aggressivitäts-Trainings
- Zielgruppe
- Die Rahmenbedingungen
- Ablauf des AAT
- Leitfragenbogen für das Experteninterview zum Anti-Aggressivitäts-Training
- Auswertung des Experteninterviews
- Leitfragebogen für das Betroffeneninterview zum Anti-Aggressivitäts-Training
- Auswertung der Betroffeneninterviews
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Anti-Aggressivitäts-Training (AAT) als Methode zur Arbeit mit straffällig gewordenen Jugendlichen. Sie analysiert die Entstehung, Zielgruppe, Rahmenbedingungen und den Ablauf des AAT. Die Arbeit greift auf Experteninterviews und Betroffeneninterviews zurück, um die Wirksamkeit und Relevanz des AAT zu beleuchten.
- Gewaltprävention und -intervention bei Jugendlichen
- Das Anti-Aggressivitäts-Training als Interventionsprogramm
- Analyse der Rahmenbedingungen und Zielgruppe des AAT
- Auswertung von Experten- und Betroffeneninterviews
- Bewertung der Wirksamkeit des AAT
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Gewaltprävention und -intervention bei Jugendlichen dar und führt in das Anti-Aggressivitäts-Training (AAT) ein. Kapitel 2 beleuchtet die Entstehung des AAT und die Entwicklung des Konzeptes durch Prof. Dr. Jens Weidner. Kapitel 3 beschreibt die Zielgruppe des AAT, die sich vor allem an gewalttätige Wiederholungstäter richtet. Kapitel 4 erläutert die Rahmenbedingungen des AAT, wie die Dauer, die Zusammensetzung der Gruppen und die Qualifikation der Trainer.
Schlüsselwörter
Anti-Aggressivitäts-Training, Gewaltprävention, Jugendkriminalität, straffällig gewordene Jugendliche, Experteninterview, Betroffeneninterview, Interventionsprogramm, Wirksamkeit, Rahmenbedingungen, Zielgruppe.
- Citar trabajo
- Martina Gürster (Autor), 2008, Anti-Aggressivitäts-Training - Eine Methode für die Arbeit mit straffällig gewordenen Jugendlichen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147906