In meiner Hausarbeit zu dem Thema „Ottonische Klöster als königliche Herrschaftszentren“ möchte ich auf einige Punkte eingehen, welche die im Thema formulierte These untermauern. Dazu sollen vor allem die Motive für die Gründung von sogenannten Hausklöstern, sowie deren Funktion und Bedeutung untersucht werden. Auf Grund der Tatsache, dass die beiden Frauenklöster und –Stifte Gandersheim und Quedlinburg unter den Ottonen eine besondere Rolle gespielt haben, möchte ich meine Aussagen am Beispiel dieser Klöster ausführen. Eine zentrale Frage im Zusammenhang mit den Klöstern ist für mich, welche Rolle das Gebetsdenken für die adligen Familien und Königsfamilien gespielt hatte. Wichtige Informationen zu diesem Thema geben die Quellen Widukind von Corvey und Thietmar von Merseburg, besonders dann, wenn es um Geschehnisse im Zusammenhang mit bestimmten Personen geht. Zum Beispiel stützt Widukind von Corvey die These, dass Heinrich I. sich in Quedlinburg hat begraben lassen.
„Translatum est autem corpus eius a filiis suis in civitatem quae dicitur Quidilingaburg et sepultum in basilica sancti Petri ante altare cum planctu et lacrimis plurimarum gentium.“
Als Quelle ist Widukinds Sachsengeschichte insofern interessant, als dass Widukind sie in zeitlicher Nähe zum Tod Heinrichs I. 936 verfasst hat und sogar Mathilde, der Tochter von Otto I., gewidmet hatte. Aber nicht nur die erzählenden Quellen geben Aufschluss über mittelalterliche Klöster und deren Gemeinschaften, sondern auch die Urkunden, welche häufig in den Klöstern ausgestellt wurden. Von mehr als zwei Dritteln der Herrschaftsaufenthalte in Reichsabteien erfährt man durch Urkundenausstellungen. Dadurch entsteht der Eindruck, dass die Aufenthalte der Könige und Kaiser in Reichsklöstern überwiegend dem Zweck der Rechtsgeschäfte und der Ausstellung von Urkunden dienten. Jedoch hatten die Klöster und Abteien neben politischen Funktionen auch kirchliche Funktionen, wie etwa Gebetsverbrüderung, Königskanonikat oder Memorialstiftungen. Neben den Urkunden gibt es auch weitere Zeugnisse von Herrscheraufenthalten, etwa Münzen oder Inschriften.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Funktion königlicher- und adliger Hausklöster
- Gandersheim und Quedlinburg, ottonische Herrschaftszentren?
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Rolle ottonischer Klöster als Zentren königlicher Herrschaft. Sie analysiert die Motive für die Gründung von Hausklöstern, untersucht deren Funktion und Bedeutung und beleuchtet die Rolle des Gebetsdenkens für adlige und königliche Familien. Die Arbeit fokussiert dabei auf die Beispiele der Klöster Gandersheim und Quedlinburg.
- Motive für die Gründung von Hausklöstern
- Funktion und Bedeutung von Hausklöstern
- Rolle des Gebetsdenkens für adlige und königliche Familien
- Bedeutung von Gandersheim und Quedlinburg als ottonische Herrschaftszentren
- Rezeption der ottonischen Klöster in der Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt die zentrale These vor: Ottonische Klöster fungierten als Zentren königlicher Herrschaft. Sie erläutert die Forschungsfrage und die Methodik der Arbeit, wobei die Quellen Widukind von Corvey und Thietmar von Merseburg sowie Urkunden und andere Zeugnisse von Herrscheraufenthalten hervorgehoben werden.
Funktion königlicher- und adliger Hausklöster
Dieser Abschnitt analysiert die Motive und Funktionen von Hausklöstern im 9. und 10. Jahrhundert. Neben den religiösen Motiven werden die Bedeutung für die Dokumentation und Legitimation der Herrschaft, die Sicherung des inneren Friedens in adligen Familien und das Prestige der Klöster für die adligen Töchter beleuchtet. Die Bedeutung königlicher Schutz- und Immunitätsurkunden wird ebenfalls erläutert.
Gandersheim und Quedlinburg, ottonische Herrschaftszentren?
Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Klöster Gandersheim und Quedlinburg als Zentren ottonischer Herrschaft. Es analysiert die Quellenlage, die Urkunden und die historischen Ereignisse, um zu zeigen, wie diese Klöster mit der königlichen Macht verbunden waren. Die Bedeutung von Gandersheim als Ort der Rechtsprechung und Gesetzgebung wird im Detail beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit ottonischen Klöstern, Hausklöstern, königlicher Herrschaft, adliger Familie, Gebetsdenken, Gandersheim, Quedlinburg, Urkunden, Immunität, Rechtsprechung, Gesetzgebung, Widukind von Corvey, Thietmar von Merseburg.
- Arbeit zitieren
- Malte Schröder (Autor:in), 2007, Ottonische Klöster als königliche Herrschaftszentren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147951