Innerhalb des Seminars „Strukturelle und methodische Grundlagen der empirischen (Nicht-)Kulturbesucherforschung“ des Sommersemesters 2009 haben wir – Sina Bengsch, Tao Gonzalez Cumplido, Sabine Koch und ich – als praktischen Anteil eine Befragung am Theater für Niedersachsen Hildesheim durchgeführt, welche sich mit der Eventisierung als mögliches Zukunftskonzept dieses Theaters auseinandersetzte, wobei diese insbesondere die Altersabhängigkeit bezüglich der positiven Reputation der Eventisierung aufdecken sollte.
Als Begründung für unsere Forschungsthematik stand der Fakt, dass kulturelle Veranstaltungen, wie auch die Theateraufführung, einen gewissen Alltagscharakter erhalten haben. Heutzutage existiert ein reichhaltiger Markt von sich gegenseitig konkurrierenden Freizeitangeboten, wodurch sich dieser Alltagscharakter auf den Absatz von Eintrittskarten negativ auswirkt und die Theaterinstitutionen zwingt sich zu positionieren. Dies gilt auch und insbesondere für das TfN aus drei Gründen: Erstens existiert es erst seit 2007 in seiner jetzigen Form und ist somit ein äußerst junges Theater, dessen Entwicklung noch äußerst sensibel und nur wage prognostizierbar ist, solange es keine genaue Forschungsgrundlage gibt. Zweitens ist es eines der im Vergleich zu anderen Formaten raren Drei-Sparten-Theater in Deutschland, dazu noch eines kleinsten – hier könnte es unter Umständen zu Komplikationen kommen, zum Beispiel in Form von Fehlentscheidungen im Spielplan als Folge der fehlenden Größe, wodurch eine Sparte möglicherweise nicht genug berücksichtigt wird und man Stammzuschauer eben dieser Sparte verliert. Dieses Szenario ist eines von vielen, welches bei diesem heiklen Konstrukt (hiermit meine ich den potentiellen Raum- / Personalmangel in Verbindung mit dem Format des Drei-Sparten-Theaters) es zu berücksichtigen gilt. Drittens ist die Auslastung des TfNs an seinem Standort Hannover mit nur 56 Prozent gering, wogegen man mit den richtigen Marketingstrategien steuern kann; eine potentielle, denkbare Variante wäre die Eventisierung. Aus diesen Gründen erschien uns das TfN als ideales Forschungsobjekt.
In dieser Hausarbeit möchte ich den theoretischen Grundstein für eine Professionalisierung dieses Fragebogens legen, indem ich mögliche Fehlerquellen analysiere und Alternativen zu ihnen anbiete, welche in eine komplette Neukonzeption gipfeln soll. Zusätzlich wird der alte Fragebogen in Vergleich zu einem neu erstellten stehen als erstes Ergebnis dieser Reflexion.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Reflexion
- Event und Eventisierung
- Fehlerquellen
- Fehler der Befragenden
- Fehler der Befragten
- Fehler des Instruments
- Externe Fehlerquelle: Zeit
- Vergleich der zwei Fragebögen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- alter Fragebogen (Stand: 01.07.2009)
- neuer Fragebogen (Stand: 30.09.2009)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Reflexion und Weiterentwicklung eines Fragebogens, der im Rahmen einer empirischen Untersuchung zur Eventisierung des Theaters für Niedersachsen (TfN) Hildesheim eingesetzt wurde. Ziel ist es, die Qualität des Fragebogens zu verbessern, indem mögliche Fehlerquellen analysiert und Alternativen aufgezeigt werden. Die Arbeit gipfelt in einer Neukonzeption des Fragebogens und einem Vergleich mit dem ursprünglichen Instrument.
- Analyse von Fehlerquellen in der Befragung
- Entwicklung eines neuen Fragebogens
- Vergleich der beiden Fragebögen
- Theoretische Einordnung des Konzepts der Eventisierung
- Bewertung der Eventisierung als Zukunftskonzept für das TfN
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Ausgangspunkt der Arbeit dar und führt in die Thematik der Eventisierung im Kontext des Theaters für Niedersachsen Hildesheim ein. Sie beleuchtet die Relevanz der Forschung und die Motivation der Autoren, den Fragebogen zu verbessern.
Das Kapitel „Reflexion“ befasst sich mit der theoretischen Grundlage der Eventisierung. Es werden die zentralen Elemente des Konzepts erläutert, wie Einzigartigkeit, Episodenhaftigkeit, Gemeinschaftlichkeit und Beteiligung. Darüber hinaus werden die Herausforderungen der Eventisierung im Hinblick auf die Zielgruppenansprache und die Wahrung der Identität des Theaters beleuchtet.
Der Abschnitt „Fehlerquellen“ analysiert die potenziellen Schwachstellen des ursprünglichen Fragebogens. Es werden verschiedene Fehlertypen unterschieden, die sowohl von den Befragenden als auch von den Befragten ausgehen können. Außerdem werden Fehler des Instruments selbst sowie externe Einflüsse, wie die Zeit, betrachtet.
Im Kapitel „Vergleich der zwei Fragebögen“ wird der ursprüngliche Fragebogen mit dem neu entwickelten Instrument gegenübergestellt. Die Analyse fokussiert auf die Unterschiede in der Konstruktion, den Fragestellungen und der Methodik.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Eventisierung, die Theaterlandschaft, die empirische Forschung, die Fragebogenentwicklung, die Fehleranalyse, die Zielgruppenansprache und die Identität des Theaters. Die Arbeit analysiert die Eventisierung als mögliches Zukunftskonzept für das Theater für Niedersachsen Hildesheim und untersucht die Herausforderungen und Chancen dieser Strategie.
- Citation du texte
- Sebastian Standke (Auteur), 2009, Reflexion zu der Veranstaltung „Strukturelle und methodische Grundlagen der empirischen (Nicht-)Kulturbesucherforschung“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148002