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Das Gesellschaftsbild bei Lion Feuchtwanger und Ödön von Horváth

Título: Das Gesellschaftsbild bei Lion Feuchtwanger und Ödön von Horváth

Trabajo de Seminario , 2000 , 33 Páginas , Calificación: 1,0

Autor:in: Marion Kaufmann (Autor)

Filología alemana - Literatura alemana moderna
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„Es bleibt dieser Roman am meisten zurück hinter dem, was ich wollte, er ist am wenigsten der historische Roman geworden, der jeder gute Gegenwartsroman sein müßte“1, äußert sich Lion Feuchtwanger selbstkritisch über den zweiten Teil seiner Wartesaal-Trilogie, Die Geschwister Oppermann. Auch Kollegen wie Kurt Tucholsky übten Kritik an dem Werk: „Künstlerisch ist es ganz schlecht – strohig, aus Pappe. Ich halte den Mann für sinnlos überschätzt.“2 Wohl zählen Die Geschwister Oppermann vom künstlerisch-stilistischen Gesichtspunkt nicht zu den Glanzstücken Feuchtwangers, wohl aber als literarisches Dokument einer Zeit, die wir heute nur noch aus Geschichtsbüchern kennen: die Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus. Denn Feuchtwangers Roman, der 1933 entstanden ist, ist das erste Prosawerk im Exil und der erste deutschsprachige Roman überhaupt, der die Alltagswirklichkeit im Dritten Reich darzustellen versucht.
Zwei Jahre vorher, 1931, schreibt Ödön von Horváth sein Volksstück Italienische Nacht, das ebenso der Kritik ausgesetzt war wie Feuchtwangers Roman: „Hier ist nichts erlebt, nichts empfunden – und das ist eine Todsünde wider die Kunst – Ödön Horváth!“3, attackiert die Deutsche Nationale Zeitung den gleichen Mangel an literarischem Kunstverständnis, der auch Feuchtwanger vorgeworfen wurde.
Doch was für Feuchtwanger gilt, gilt auch für Horváth: Ein zeichnet ein Bild des anbrechenden Nationalsozialismus und ein Bild der Gesellschaft zu jener Zeit, die den Sockel für Hitlers Aufstieg zur Macht gebildet hat und liefert somit ein wichtiges Dokument für die Nachwelt. Dieses Bild der deutschen Gesellschaft der 30er Jahre soll nun für beide Werke untersucht werden und schließlich einander gegenübergestellt werden. Vorauszuschicken ist die unterschiedliche Ausgangslage der beiden Autoren. Als Feuchtwanger seine Geschwister Oppermann schreibt, befindet er sich bereits im Exil. Er muß auf Zeitungsberichte und Aussagen von Freunden und Bekannten, die sich noch in Deutschland befinden, zurückgreifen. Und: als er seinen Roman verfasst, ist Hitler bereits an der Macht. Horváth hingegen, der Deutschland erst 1933 verlässt, schreibt 1931 noch aus der Sicht eines Daheimgebliebenen. [...]

1 Lion Feuchtwanger in „Nachwort des Autors 1939“, zitiert nach: Feichenfeldt (1986), S. 147.
2 Tucholsky (1962), S. 274.
3 Deutsche Nationale Zeitung, zitiert nach Horváth (1984), S. 156.

Extracto


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Das Gesellschaftsbild in Die Geschwister Oppermann
    • Die Vertreter des deutsch-jüdischen Großbürgertums
      • Unterschätzung der faschistischen Gefahr
    • Das Kleinbürgertum
      • Unpolitische Bürger
      • Regimetreue Anhänger
    • Das Möbelhaus Oppermann: Treffpunkt der Schichten
    • Das innerfamiliäre Rollenverständnis
      • Die Rolle der Frau
      • Vertreter der jungen Generation
  • Das Gesellschaftsbild in Italienische Nacht
    • Gesellschaftliche Rangordnung
    • Das Rollenverständnis innerhalb der bürgerlichen Familie
      • Ausgebeutete Frauen auf dem Weg zur Emanzipation
      • Der Generationenkonflikt
    • Die Rolle des Kleinbürgertums im politischen Prozeß
      • Politische Desinteresse und Politikverdrossenheit des einfachen Bürgers
      • Verblendung der politisch organisierten Bürger
  • Feuchtwanger und Horváth im Vergleich
    • Gemeinsame Ausgangsbasis: das Bürgertum zur Zeit der Weimarer Republik
    • Unterschiedliche Gewichtung
    • Das Kleinbürgertum – Parallelen und Unterschiede
      • Typisierung der politischen Einstellungen
      • Darstellung der Jugend
      • Darstellung der Frau
    • Unterschiedliche Darstellungsweise
      • Lion Feuchtwanger: Historischer Roman und neue Sachlichkeit
      • Ödön von Horváth: Realismus und kritisches Volksstück
  • Zwei Darstellungsweisen – eine Botschaft

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit befasst sich mit der Darstellung des Gesellschaftsbildes in zwei Werken der deutschen Literatur: Lion Feuchtwangers „Die Geschwister Oppermann“ und Ödön von Horváths „Italienische Nacht“. Ziel ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Sichtweise der beiden Autoren auf die deutsche Gesellschaft der 1930er Jahre zu analysieren. Dabei liegt der Fokus auf der Rolle des Kleinbürgertums, das von Feuchtwanger und Horváth als ein entscheidender Faktor für den Aufstieg des Nationalsozialismus gesehen wird.

  • Das deutsche Großbürgertum im Angesicht des aufkommenden Nationalsozialismus
  • Die ambivalenten Rollen und Einstellungen des Kleinbürgertums
  • Die Darstellung der politischen und sozialen Strukturen der Weimarer Republik
  • Die unterschiedlichen literarischen Ansätze und Perspektiven der beiden Autoren
  • Die Bedeutung der beiden Werke als zeitgeschichtliche Dokumente

Zusammenfassung der Kapitel

Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Entstehung und den Kontext der beiden Werke im Kontext des aufkommenden Nationalsozialismus beleuchtet. Anschließend untersucht sie das Gesellschaftsbild in „Die Geschwister Oppermann“ und analysiert die Darstellung des deutsch-jüdischen Großbürgertums, das die faschistische Gefahr unterschätzt. Der Fokus liegt dabei auf der Charakterisierung von Gustav Oppermann, dem „ästhetischen Individualisten“, und seiner Familie.

Die Arbeit beleuchtet außerdem die Rolle des Kleinbürgertums in Feuchtwangers Roman, indem sie auf die politischen Einstellungen, das Rollenverständnis und die Familie des Kleinbürgertums eingeht.

Im dritten Kapitel werden die Analyse des Gesellschaftsbildes in „Italienische Nacht“ von Ödön von Horváth durchgeführt. Dabei werden die gesellschaftliche Rangordnung und das Rollenverständnis innerhalb der bürgerlichen Familie, insbesondere die Rolle der Frau und der Generationenkonflikt, beleuchtet.

Schlussendlich werden die beiden Werke im vierten Kapitel miteinander verglichen, wobei die gemeinsamen Ausgangsbasis, die unterschiedliche Gewichtung der beiden Autoren und die Darstellung des Kleinbürgertums im Vordergrund stehen. Die Arbeit untersucht auch die unterschiedlichen Darstellungsweisen der beiden Autoren, wobei auf die unterschiedlichen literarischen Stilmittel und die spezifischen Perspektiven von Feuchtwanger und Horváth eingegangen wird.

Schlüsselwörter

Diese Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen des deutschen Gesellschaftsbildes der 1930er Jahre, wie dem Aufstieg des Nationalsozialismus, dem Verhältnis von Groß- und Kleinbürgertum, dem politischen Desinteresse und der Verblendung der Bürger, sowie den Rollen und Einstellungen der Frau in der damaligen Gesellschaft. Sie beleuchtet die literarischen Ansätze des historischen Romans und des kritischen Volksstücks und analysiert die Werke von Lion Feuchtwanger und Ödön von Horváth als wichtige zeitgeschichtliche Dokumente.

Final del extracto de 33 páginas  - subir

Detalles

Título
Das Gesellschaftsbild bei Lion Feuchtwanger und Ödön von Horváth
Universidad
University of Bamberg  (Fakultät Sprach- und Literaturwissenschaft)
Curso
Proseminar Romane des Exils
Calificación
1,0
Autor
Marion Kaufmann (Autor)
Año de publicación
2000
Páginas
33
No. de catálogo
V14807
ISBN (Ebook)
9783638201148
Idioma
Alemán
Etiqueta
Gesellschaftsbild Lion Feuchtwanger Horváth Proseminar Romane Exils
Seguridad del producto
GRIN Publishing Ltd.
Citar trabajo
Marion Kaufmann (Autor), 2000, Das Gesellschaftsbild bei Lion Feuchtwanger und Ödön von Horváth, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14807
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