Ziel dieser Arbeit ist es, zwei komplexe Lernaufgaben vorzustellen, die unseren alltäglichen (sprachlichen) Umgang mit den sogenannten Nutztieren kritisch hinterfragen. Dabei sollen die Fächer Deutsch und Ethik integrativ miteinander verbunden werden. Die erste Aufgabe setzt einen überwiegenden sprachlichen Fokus, während die zweite Aufgabe überwiegend das ethisch-reflektierte Denken schulen soll.
Krieg und Frieden, Umweltschutz, Klimawandel, Diversität in unserer Gesellschaft, Gerechtigkeit, Humanität, die Finanz -und Arbeitswelt, Verkehr, Digitalisierung, neue Technologien, KI, ...
Bereits diese überschaubare Übersicht lässt ein Vorhaben, welches ein Thema jeweils einem Unterrichtsfach zuordnen möchte, absurd erscheinen. Schließlich ist unsere Welt viel zu komplex, um ihre Themen in einzelne Schubladen, in einzelne Fächer zu stecken. Demzufolge muss die Separierung der Fächer mit der Kritik auskommen, dass "nicht sinnvolle Lernzusammenhänge zustande kommen können" und die Schule einen Integrationsbedarf benötigt, "dem sie in ihrer gegenwärtigen Organisationsstruktur nur ansatzweise entsprechen kann."
Neben den bereits genannten Themen ist die Frage nach dem richtigen Umgang mit Tieren, ein zentrales Thema unserer Zeit geworden. Antibiotikaresistenzen, Ausbrüche von Pandemien, Abholzung, Ammoniak -und Nitratverschmutzung, hohe Treibhausgasemissionen, immenses Tierleid, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psychische Probleme bei Arbeitenden der Fleischindustrie und andere hoch problematische Folgen der modernen Massentierhaltung lassen Stimmen, welchen einen respektvollen Umgang mit unseren Mitgeschöpfen einfordern, immer lauter werden.
Jedoch hören heutzutage die Fragen nach einem anti-diskriminierenden Miteinander beim praktischen Handeln nicht auf. Die Diskussionen um gerechte Sprache ziehen sich durch unsere Gesellschaft. Dabei geht es allerdings in den meisten Fällen nur um rassistische und sexistische Sprachmuster. Dass auch Tiere allein schon durch unser Reden herabgewürdigt werden können, ist im breiten Bewusstsein noch nicht angekommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Integrativer Deutschunterricht
- Beschreibung und Reflexion der Lernaufgaben
- Lernkontext Schule
- Lernaufgabe 1: Textarbeit zu 'The Butcher's Tale- Die Saga beginnt´
- Erwartungsbild 1
- Lernziele
- (Fach)didaktische Überlegungen
- Reflexion der Aufgabe als Ganzes
- Lernaufgabe 2: Erörterung der Fragestellung
- Erwartungsbild 2
- Lernziele
- (Fach)didaktische Überlegungen
- Reflexion der Aufgabe als Ganzes
- Literatur
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung von zwei komplexen Lernaufgaben, die einen kritischen Blick auf unseren alltäglichen Umgang mit Nutztieren werfen. Dabei soll die Verbindung zwischen Deutsch und Ethik im Sinne eines integrativen Ansatzes gefördert werden. Die erste Lernaufgabe konzentriert sich auf sprachliche Aspekte, während die zweite Aufgabe die ethische Reflexion in den Vordergrund stellt. Um diese Aufgaben zu kontextualisieren, wird zunächst das Konzept des integrativen Deutschunterrichts in seinen theoretischen Grundlagen beleuchtet.
- Der integrative Deutschunterricht als Gegenpol zu einer fragmentierten Wissensvermittlung
- Der kritische Blick auf den Speziesismus und die Diskriminierung von Tieren in der Sprache
- Die Entwicklung von Lernaufgaben, die sprachliche und ethische Aspekte des Themas "Nutztier" miteinander verknüpfen
- Die Förderung von kritischem Denken und Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Tieren
- Die Nutzung von Literatur und anderen Medien zur Vermittlung von komplexen Themen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung des integrativen Deutschunterrichts im Kontext einer zunehmend komplexen Welt hervorhebt. Sie stellt den Fokus auf den respektvollen Umgang mit Tieren als ein zentrales Thema unserer Zeit dar. Anschließend wird das Konzept des integrativen Deutschunterrichts im Detail erläutert, wobei insbesondere auf die binnenfachliche Integration der verschiedenen Kompetenzbereiche des Faches Deutsch eingegangen wird. Der Fokus liegt dabei auf der Verknüpfung von sprachlichen und ethischen Aspekten im Unterricht.
In einem weiteren Kapitel werden zwei konkrete Lernaufgaben vorgestellt. Die erste Aufgabe befasst sich mit der Analyse eines literarischen Textes, der die Perspektive von Tieren in den Mittelpunkt stellt. Dabei werden die sprachlichen Strategien analysiert, die zur Diskriminierung von Tieren beitragen. Die zweite Aufgabe behandelt die ethische Frage, ob die Nutzung von Tieren für die Ernährung moralisch vertretbar ist. Die Schülerinnen und Schüler werden dabei dazu angeregt, eigene Standpunkte zu entwickeln und zu argumentieren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie integrativem Deutschunterricht, Speziesismus, Sprache, Ethik, Nutztierhaltung, Tierleid, kritisches Denken, Interdisziplinarität und Bildung. Die zentralen Begriffe Speziesistische Sprache, Textarbeit, Erörterung, Lernkontext, Lernziele und (Fach)didaktische Überlegungen stehen im Mittelpunkt der Analyse und Reflexion der präsentierten Lernaufgaben.
- Quote paper
- Anna Keyn (Author), 2023, Die Sprache des Speziesismus. Vorstellung integrativer Lernaufgaben zum Verhältnis von Mensch und Tier, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1481661