[...] Hierbei wird u. a. die zunächst unterschiedliche Darstellungsweise von griechischen Soldaten und ihren verbündeten britischen Truppen im Vergleich zu den deutschen betrachtet. Daneben wird der Frage nachgegangen, welche Ziele die deutsche Berichterstattung sowohl in der Heimat als auch in den besetzten Gebieten verfolgte. Eine zentrale Quelle bildet in diesen Zusammenhang die Zeitschrift „Signal“. Ausgewählte Berichte sollen daher herangezogen werden, um Differenzen in der Wahrnehmung des Krieges aufzuklären: Welche stereotypischen Vorstellungen vom britischen Feind sind erkennbar? Warum erfolgte eine deutliche negative Beschreibung der britischen Expeditionsstreitkräfte und eine leichte Aufwertung griechischer Soldatenleistungen im Kampf mit den Achsenmächten? Ein weiterer Punkt in der vorliegenden Arbeit ist die Erfassung der Textintention – Was beabsichtigte die deutsche Berichterstattung bei einem (vorwiegend deutschen) Lesepublikum und über welche sprachlichen Gestaltungsmittel wurden jene Ziele realisiert? In der Forschung spielt das Thema von Propaganda und ihrer Wirkung schon längere Zeit eine wichtige Rolle. Einzeluntersuchungen zum europäischen Ausland und insbesondere Griechenland sind jedoch erst in den letzten Jahren erschienen. Einen Überblick zur Beliebtheit der griechischen Antike und ihrer propagandistischen Verarbeitung gibt Denker in seiner Abhandlung. Kritisch wird das gesamte literarische Spektrum in Hinblick auf eine (romantisierende) Griechenlanddarstellung untersucht. Wie die allgemeine Besatzungspolitik der Deutschen in Griechenland organisierte und funktionierte, wird sehr anschaulich bei Eckert dargestellt, der die Geschichte der Hellas seit Mitte der Dreißiger Jahre bis zum Ende des zweiten Weltkrieges vorstellt. Eine intensivere und sehr aktuelle Auseinandersetzung mit der Europapropaganda in der Zeitschrift `Signal` findet sich auch bei Rutz, der in seinen Ausführungen den Balkanfeldzug und dessen zeitgenössischer Berichterstattung näher beleuchtet.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, unter Zuhilfenahme aktueller Sekundärliteratur, die Wirkung der vorgestellten Texte auf ein europäisches, aber vor allem deutschsprachiges Lesepublikum zu untersuchen. Am Ende der Darstellung werden die Analyseergebnisse noch einmal aufgegriffen und anschließend in einem Schlusskapitel kritisch besprochen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Vorbetrachtungen
- 1.1 Der deutsche Feldzug in Griechenland und die Rekonstruktion des historischen Umfeldes
- 1.2 Vorstellung des zu untersuchenden Quellenmaterials
- 2. Die deutsche Südfront im Zweiten Weltkrieg - Exemplarische Analyse ausgewählter Beschreibungen über die Kriegsereignisse in Griechenland 1941 bis 1944
- 2.1 Die Bewertung des britischen Engagements in Griechenland – Enno W. Müller-Waldeck und Die verratene Göttin`
- 2.2 Impressionen einer faszinierenden Landschaft – Kriegsberichterstatter Erhard Kästner ist Am Strande von Europa
- 2.3 Vom guten zum bösen Griechen – 1943 Umschwung in der deutschen Kriegs-Berichterstattung
- 3. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit „Die Macht der Worte - Wie die deutsche Propaganda das Kriegsgeschehen in Griechenland darstellte. Eine Analyse ausgewählter Texte.“ untersucht, wie die deutsche Propaganda die Kriegsereignisse in der Ägäis präsentierte. Sie analysiert exemplarisch Texte, die die Ereignisse in Griechenland propagandistisch erfassten, und beleuchtet dabei die unterschiedliche Darstellungsweise von griechischen und britischen Truppen im Vergleich zu den deutschen. Die Arbeit geht der Frage nach, welche Ziele die deutsche Berichterstattung sowohl in der Heimat als auch in den besetzten Gebieten verfolgte.
- Die Rolle der deutschen Propaganda im Zweiten Weltkrieg
- Die Darstellung des Kriegsgeschehens in Griechenland in deutschen Medien
- Die unterschiedliche Darstellung von griechischen und britischen Truppen
- Die Ziele der deutschen Berichterstattung in der Heimat und in den besetzten Gebieten
- Die Rezeption der deutschen Propaganda in Griechenland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das historische Umfeld des Zweiten Weltkriegs in Griechenland dar und erläutert die Motivation für die vorliegende Arbeit. Das erste Kapitel beleuchtet die Rekonstruktion des historischen Umfeldes und die wichtigsten Quellen, die für die Analyse herangezogen werden. Das zweite Kapitel analysiert exemplarisch ausgewählte Texte, die die Kriegsereignisse in Griechenland propagandistisch erfassten. Die Schlussbetrachtung fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und diskutiert diese kritisch.
Schlüsselwörter
Deutsche Propaganda, Zweiter Weltkrieg, Griechenland, Kriegsberichterstattung, „Signal“, Stereotype, Textintention, Rezeption, historisches Umfeld, Quellenmaterial, britisches Engagement, griechische Armee, deutsche Besatzungspolitik, europäisches Lesepublikum, Sekundärliteratur.
- Quote paper
- Anne Mrotzek (Author), 2007, Die Macht der Worte – Wie die deutsche Propaganda das Kriegsgeschehen in Griechenland darstellte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148326