„Freiheit für Österreich“! Der Titel der während des Zweiten Weltkriegs in den USA erschienenen Exilzeitschrift fasst bereits prägnant das Hauptanliegen der Publikation zusammen, die rund ein Jahr lang Emigranten unter diesem Motto informieren wollte und ihnen Hoffnung gab, dass die zurückgelassene Heimat trotz Naziterror und Krieg eines Tages wieder bewohnbar sein würde.
Grundlage dieser wissenschaftlichen Arbeit bilden die elf nummerierten Ausgaben der „Anti Nazi monthly“, die im Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes und größtenteils auch in der Österreichischen Nationalbibliothek einsehbar sind. Lediglich die ersten beiden undatierten Ausgaben können bei der Betrachtung nicht berücksichtigt werden, da sie in keiner der beiden Dokumentationsstätten archiviert wurden. Dieser Mangel liegt offensichtlich in einer sehr geringen Startauflage begründet. Dennoch lässt sich unter Einbeziehung der Erstausgabe der Austro American Tribune ein abgerundetes Bild erstellen, das Auskunft über die Ziele der Herausgeberschaft und ihre zentralen Positionen gibt.
Im Juli 1943 wird Freiheit für Österreich zur Nachfolgezeitschrift Austro American Tribune. Bis dahin war sie als Organ des Assembly for a Democratic Austrian Republic (später: American Federation of Austrian Democrats) nur eine Stimme in einem ganzen Chor von Organisationen, die alle unterschiedliche politische Positionen besetzten und vertraten. Nachdem zu Beginn dieser Arbeit die wenigen verfügbaren statistischen Daten kurz dargestellt worden sind, soll auf die politische Positionierung von Freiheit für Österreich eingegangen werden. Im Anschluss wird die Stellungnahme der Zeitschrift zu vier zentralen Fragen ausführlich thematisiert. Den Anfang bildet das Verhältnis der Österreicher zum Antisemitismus. Offenkundig geht mit dem Exil eine enorme Belastung einher, die durch bestimmte Gewissheiten zumindest erleichtert werden kann. Eine dieser Gewissheiten besteht darin, dass Österreich sich nicht einmal ansatzweise freiwillig ans Dritte Reich angeschlossen habe, sondern vielmehr erobert worden sei. Die intensive Auseinandersetzung mit dieser These bildet den zweiten Punkt dieser Betrachtung. Es folgen die Frage nach der Kriegsschuld und schließlich die Thematisierung einer wünschenswerten Zukunft für das Heimatland.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeines
- Selbstgesteckte Ziele
- Einordnung in das politische Spektrum
- Die Herausgeberschaft und das Assembly for a Democratic Austrian Republic
- Stellungnahme zu zentralen Fragen
- Der Antisemitismus und die Österreicher
- Österreich im Dritten Reich: Anschluss oder Eroberung?
- Österreichs Verhältnis zum Krieg und die Suche nach einem Verursacher
- Die Zukunft des Heimatlandes
- Rubriken und regelmäßige Inhalte
- Exilpolitik in den USA
- Nachrichten aus Österreich
- Hilfe und Orientierung
- Kultur und Lyrik
- „Zuschriften unserer Leser“
- ,,Pro und Contra”
- Anzeigen
- Ziele und Inhalte von Hier spricht die Jugend und Jugend im Kampf
- „We've come a long way“: Texte als Sprachrohr und Orientierungshilfe
- ,,We're in the army now\": Armee und Krieg im Spiegel der Berichterstattung
- „This is our war!“: Durchhalteparolen für eine Generation im Exil
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die Exilzeitschrift „Freiheit für Österreich“, die während des Zweiten Weltkriegs in den USA erschien, und beleuchtet deren Ziele, Positionen und Inhalte. Sie untersucht die Herausgeberschaft, die politischen Standpunkte, die Reaktion auf zentrale Fragen der Zeit sowie die Gestaltung der Rubriken und Inhalte.
- Die politische Positionierung von „Freiheit für Österreich“ im Exil
- Die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus in Österreich
- Die Rolle der Zeitschrift im Hinblick auf die Frage des Anschlusses Österreichs an das Dritte Reich
- Die Darstellung des Krieges und die Suche nach dessen Verursachern
- Die Zukunftsvisionen für das Heimatland Österreich
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die „Anti Nazi monthly“ als Exilzeitschrift vor, die während des Zweiten Weltkriegs in den USA erschien und den österreichischen Emigranten Informationen und Hoffnung vermitteln wollte. Die Arbeit konzentriert sich auf die elf nummerierten Ausgaben, die im Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes und in der Österreichischen Nationalbibliothek einsehbar sind.
Das Kapitel „Allgemeines“ beleuchtet die selbstgesteckten Ziele der Zeitschrift, ihre Einordnung in das politische Spektrum und die Herausgeberschaft. Die Stellungnahme der Zeitschrift zu zentralen Fragen wie dem Antisemitismus, dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich, dem Verhältnis Österreichs zum Krieg und der Zukunft des Heimatlandes wird ebenfalls erörtert.
Das Kapitel „Rubriken und regelmäßige Inhalte“ analysiert die verschiedenen Rubriken der Zeitschrift, darunter Exilpolitik in den USA, Nachrichten aus Österreich, Hilfe und Orientierung, Kultur und Lyrik, „Zuschriften unserer Leser“, „Pro und Contra“ und Anzeigen. Es wird gezeigt, wie die Themen durch das Trauma des Exils und die damit verbundene Politisierung geprägt waren.
Das Kapitel „Ziele und Inhalte von Hier spricht die Jugend und Jugend im Kampf“ widmet sich der Beilage „Jugend im Kampf“, die speziell für die junge Leserschaft konzipiert wurde. Es werden drei Schlagworte herausgearbeitet: „We've come a long way“, „We're in the army now“ und „This is our war!“, die die Funktion der Beilage als Sprachrohr, Orientierungshilfe und Motivator für die Jugend im Exil beleuchten.
Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und zeigt, welche Thesen und Anliegen „Freiheit für Österreich“ konstituierten und formten. Es wird insbesondere das Resümee der einjährigen Arbeit der Zeitschrift, das in der Erstausgabe der „Austro American Tribune“ publiziert wurde, analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die österreichische Exilzeitschrift „Freiheit für Österreich“, die während des Zweiten Weltkriegs in den USA erschien. Sie analysiert die politische Positionierung der Zeitschrift, die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus, den Anschluss Österreichs an das Dritte Reich, die Kriegsschuld und die Zukunftsvisionen für das Heimatland. Die Arbeit beleuchtet auch die Rolle der Zeitschrift als Sprachrohr und Orientierungshilfe für die österreichische Jugend im Exil.
- Arbeit zitieren
- Alexander Godulla (Autor:in), 2004, Analyse und Diskussion der österreichischen Exilzeitschrift Freiheit für Österreich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148465