Die erste Arbeit unternimmt den Versuch, einen exemplarischen Blick in die Rezeption der "Wahlverwandtschaften" am Beispiel von Peter Handkes "Die Linkshändige Frau" zu werfen. Welche Formen der Intertextualität lassen sich in "Die Linkshändige Frau" finden und welche Funktion haben sie? Welche Intertextualitätstheorien können für die Analyse und Interpretation wie genutzt werden?
Der zweite Text befasst sich mit der Todesproblematik der Figur Ottilie. In Goethes "Wahlverwandtschaften" verstecken sich einige Rätsel, die aufgelöst werden müssen. Auch der Tod Ottilies kann nicht zweifelsfrei ausgelegt werden. Zu diesem Zweck analysiert diese Arbeit die verschiedenen Perspektiven der Ottilie näher. Die Leitfrage lautet: Welches sind die Anzeichen für die Entsagung Ottilies und wie sind diese begründbar?
Die dritte Arbeit untersucht die Frage, ob Ottilies Tod schon zu Beginn des Romans in der betont indirekten Einführung angelegt ist. Dazu erfolgt eine Analyse der beiden Briefe - der Vorsteherin und des Gehilfen - und es soll geklärt werden, inwieweit eine bewusste Konstruktion der notwendigen Elemente, die zum Tod Ottilies führen, bereits in der Figurenexposition vorliegt. Zu diesem Zweck soll in einem ersten Schritt analysiert werden, wie Ottilie überhaupt in die Handlung eingeführt wird und in einem nächsten Schritt sollen drei ob ihrer besonderen Ausdruckskraft ausgewählte Aspekte genauer beleuchtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung - Goethes Erben
- Intertextualität
- Wahlverwandtes von Goethe in Peter Handkes „Die linkshändige Frau“
- Zur Entstehung des Werkes „Die linkshändige Frau“: Handkes Journale & Notizbücher von 1975/76
- ,,als wenn von nichts die Rede wäre“ – Das Zitat als Motto
- Das Verschwinden der Erzählinstanz
- Zusammenfassung & Diskussion
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Rezeption von Goethes „Wahlverwandtschaften“ im Werk „Die linkshändige Frau“ von Peter Handke. Durch die Anwendung von Intertextualitätstheorien wird untersucht, wie Handke auf Goethes Roman Bezug nimmt und welche Funktion diese Intertextualität hat.
- Analyse der Intertextualität zwischen „Wahlverwandtschaften“ und „Die linkshändige Frau“
- Untersuchung der Formen und Funktionen von Intertextualität in „Die linkshändige Frau“
- Anwendung von Intertextualitätstheorien zur Analyse und Interpretation des Werkes
- Bedeutung des Zitates als Form der Intertextualität
- Vergleich der Struktur und Semantik der Erzählinstanzen in beiden Romanen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Rezeption von Goethes „Wahlverwandtschaften“ im 20. Jahrhundert dar und definiert das Erkenntnisinteresse der Arbeit. Kapitel 1 skizziert die theoretischen Grundlagen der Intertextualität. Kapitel 2 untersucht die Einflussforschung und analysiert explizite Bezüge von „Die linkshändige Frau“ auf „Wahlverwandtschaften“. Es werden das Zitat als prominenteste Form der Intertextualität sowie die Bedeutung des nachgestellten Mottos aus den WV für die LF erläutert. Das dritte Unterkapitel analysiert die Struktur und Semantik der Erzählinstanzen der beiden Romane. Kapitel 3 fasst die vorläufigen Ergebnisse zusammen und diskutiert kritisch die Anwendung der Intertextualitätstheorien.
Schlüsselwörter
Intertextualität, „Wahlverwandtschaften“, „Die linkshändige Frau“, Peter Handke, Goethe, Einflussforschung, Zitat, Erzählinstanz, Dialogizität, Polyphonie.
- Arbeit zitieren
- GRIN Verlag (Hrsg.) (Herausgeber:in), Henrike Vogel (Autor:in), Habib Tekin (Autor:in), Marcus Patzer (Autor:in), 2024, Betrachtungen von Goethes "Wahlverwandtschaften". Intertextualität und Todesmotiv, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1485264