Im Rahmen dieser Arbeit möchte ich mich mit der Fragestellung
auseinandersetzen, welche Bedeutung der Säuglingsforschung in der
Pädagogik heutzutage zukommt. Hierzu möchte ich zunächst in Kapitel II einen allgemeinen Überblick über die Aufgaben der Säuglingsforschung geben und vergleichen worin der Unterschied zwischen den Methoden und Erkenntnissen der heutigen Säuglingsforschung und der Säuglings- und Kleinkindforschung zu
Zeiten Freuds liegt.
Kapitel III baut auf den Erkenntnissen der modernen Säuglingsforschung auf. Hier möchte ich klären, in welcher Weise sich die Sicht der Wissenschaft und Forschung auf das neugeborene Kind geändert hat und welche Erkenntnisse aus dieser neuen Anschauung des kompetenten Säuglings erwachsen sind.
In Kapitel IV möchte ich dann einen einfachen Überblick über die
Entwicklungsschritte des Kindes von der Geburt bis zu den ersten
Gehversuchen geben. Hierauf aufbauend soll dann in Kapitel V der Frage nachgegangen werden, was Pädagogik ist und wie sie funktioniert.
Im sechsten Kapitel schließlich werde ich die beiden Teile dieser Arbeit, Säuglingsforschung und Pädagogik, zusammenführen, um die titelgebende Fragestellung zu beantworten.
In Kapitel VIII, meinem Fazit, möchte ich dann noch meine eigenen
Gedanken zu diesem Thema zum Ausdruck bringen.
Inhaltsverzeichnis:
I. Einleitung
II. Säuglingsforschung
1. Die psychoanalytisch gestützte Säuglingsforschung
2. Die direktbeobachtende Säuglingsforschung
III. Der kompetente Säugling
1. Untersuchungsmethoden
2. Untersuchungsergebnisse / oder was kann der Säugling?
IV. Entwicklung des Kindes
V. Pädagogik
1. Was ist Pädagogik
2. Erziehung! - Aber wie?
VI. Zur Bedeutung der Säuglingsforschung für die Pädagogik
VII. Fazit
VIII. Literatur
I . Einleitung
Im Rahmen dieser Arbeit möchte ich mich mit der Fragestellung auseinandersetzen, welche Bedeutung der Säuglingsforschung in der Pädagogik heutzutage zukommt. Hierzu möchte ich zunächst in Kapitel II einen allgemeinen Überblick über die Aufgaben der Säuglingsforschung geben und vergleichen worin der Unterschied zwischen den Methoden und Erkenntnissen der heutigen Säuglingsforschung und der Säuglings- und Kleinkindforschung zu Zeiten Freuds liegt.
Kapitel III baut auf den Erkenntnissen der modernen Säuglingsforschung auf. Hier möchte ich klären, in welcher Weise sich die Sicht der Wissenschaft und Forschung auf das neugeborene Kind geändert hat und welche Erkenntnisse aus dieser neuen Anschauung des kompetenten Säuglings erwachsen sind.
In Kapitel IV möchte ich dann einen einfachen Überblick über die Entwicklungsschritte des Kindes von der Geburt bis zu den ersten Gehversuchen geben. Hierauf aufbauend soll dann in Kapitel V der Frage nachgegangen werden, was Pädagogik ist und wie sie funktioniert.
Im sechsten Kapitel schließlich werde ich die beiden Teile dieser Arbeit, Säuglingsforschung und Pädagogik, zusammenführen, um die titelgebende Fragestellung zu beantworten.
In Kapitel VIII, meinem Fazit, möchte ich dann noch meine eigenen Gedanken zu diesem Thema zum Ausdruck bringen.
II. Säuglingsforschung
Seit einiger Zeit gibt es einen Trend in der Methodik der Säuglingsforschung von der Psychoanalyse Erwachsener hin zur Direktbeobachtung des Säuglings. Im Folgenden möchte ich diesen Trend näher betrachten und die Methoden von früher mit den Methoden der heutigen modernen Säuglingsforschung vergleichen:
1. Die Psychoanalytisch gestützte Säualinasforschuna
Hauptsächlich aufgrund nicht vorhandener adäquater Möglichkeiten zur Beobachtung und Erforschung von Neugeborenen, stützte man sich für die Säuglingsforschung lange Zeit ausschließlich auf die Psychoanalyse Erwachsener und somit nur auf deren rekonstruierte Erinnerungen an die Zeit als sie noch Kinder waren. Schließlich kann man kleine Kinder nicht einfach fragen, was sie fühlen, sehen und hören. Das große Problem hierbei ist, „[...] daß (sic) die psychoanalytische Entwicklungspsychologie nicht darstellt, wie die Kindheitsentwicklung tatsächlich verläuft, sondern nur die Berichte und Erzählungen von Patienten über ihre Kindheit wiedergibt. Nicht wie es damals wirklich gewesen ist, sondern wie das damals Gewesene dem Patienten heute erscheint - mit allen Erinnerungstäuschungen, Verzerrungen und Lücken [...]‘‘.[1]
„Aus der Analyse Erwachsener [...] könnte man nicht einmal so einfache [...] Fragen beantworten wie die, ob und was der Säugling sieht, riecht, hört, schmeckt, fühlt und empfindet, sondern nur schildern, was Patienten glauben, was sie als Säuglinge gesehen, gefühlt und erlebt haben. Auch das ist sicher wichtig, aber als alleinige oder Hauptinformationsquelle unzureichend."[2]
Auch der große Psychoanalytiker Sigmund Freud war bereits der Auffassung, dass dies nicht der ideale Zustand[3] sei.
2. Die direktbeobachtende Säualinasforschuna
Seit einiger Zeit hält die Direktbeobachtung immer mehr Einzug in das Feld der Säuglingsforschung. Den Anfang machten in den 40er Jahren Persönlichkeiten wie Margaret Fries, Rene Spitz, Margaret Mahler, Ernst Kris u.a. Anfang der 60er Jahre war dann schließlich der große Durchbruch.[4]
Wie die Überschrift dieses Kapitels bereits aussagt, kann der Säugling heute auch direkt und vor allem passiv beobachtet werden. Geschuldet ist diese begrüßenswerte Entwicklung zum großen Teil den neuen technischen Möglichkeiten der Beobachtung, z.B. der Videoaufzeichnung, welche man bei Bedarf vor und zurück spulen kann, bzw. in Zeitlupe ablaufen lassen kann, um auch Reaktionen beobachten zu können, die das bloße Auge nicht wahrnehmen kann. Der Säuglingsforscher ist nun nicht mehr nur auf die rekonstruierten Kindheitserinnerungen von Erwachsenen angewiesen, sondern hat die Möglichkeit in kindgerechten Versuchsanordnungen das Verhalten und die Entwicklung der geistigen und körperlichen Fähigkeiten von Säuglingen und Kindern direkt, objektiv und passiv als unbeteiligter Außenstehender ohne den verfälschenden Einfluss des aktiv am Geschehen Beteiligten zu beobachten.
Diese Entwicklung führte auch zu einer völlig neuen Sichtweise auf den Säugling: Wo er früher, aus der Sicht des Erwachsenen, als ein defizitäres Wesen angesehen wurde, wird er heutzutage als ein, mit mannigfaltigen und sich laufend weiterentwickelnden Fähigkeiten ausgestatteter, junger Mensch angesehen. Zu dieser neuen Sichtweise des kompetenten Säuglings werde ich weiter unten noch eingehen.
Abschließend lässt sich auf jeden Fall festhalten, dass der wesentliche Unterschied zwischen beiden Methoden darin liegt, „[...] daß (sic) der Analytiker teilnehmender Beobachter ist, d.h. die Übertragung empathisch begleitet und aktiv interveniert, während der Direktbeobachter sich des zweiten Schrittes in der Regel enthält."[5]
III. Der kompetente Säugling
In diesem Kapitel möchte ich auf den bereits erwähnten Wandel in der Sichtweise der Säuglingsforschung eingehen. Hier möchte ich zunächst nur einige selektive Beispiele für Untersuchungsmethoden anführen; - stellvertretend für die neuen Möglichkeiten der Forschung. Danach möchte ich einige Untersuchungsergebnisse vorstellen.
1. Untersuchungsmethoden
Dank der Möglichkeit der Direktbeobachtung von Säuglingen in der Säuglingsforschung, hat sich das Bild, das die Wissenschaft von Neugeborenen hat, in den letzten Jahren stark gewandelt. Wie bereits erwähnt, wurden Säuglinge früher als defizitär und autistisch angesehen. Heute hingegen kann man Säuglinge mithilfe von Experimenten und Versuchsanordnungen „fragen" „[...] und ihr beobachtetes Verhalten als 'Antwort' auf die im Experiment gestellte Frage [...]"[6] verstehen.
Man weiß z.B. mittlerweile, dass bereits Neugeborene Unterschiede in Dingen erkennen können und auch Dinge präferieren. Zeigt man einem Säugling beispielsweise das Bild einer fremden Person parallel zu einem Bild seiner Mutter, ist zu beobachten, dass der Säugling das Bild seiner Mutter länger betrachtet.
So kann man anhand der Fixierungsdauer auf die Vorlieben des Kindes schließen. Daraus wiederum ergibt sich, dass bereits der Säugling über eine differenzierte Wahrnehmungsfähigkeit verfügt. „Mit Hilfe solcher und ähnlicher Experimente hat man eine ganze Menge über die Sehfähigkeit von Säuglingen herausgefunden."[7] Hierdurch kann man aber noch nicht viel darüber sagen, wie der Säugling den Unterschied erlebt und was er ihm bedeutet.
Ein weiterer Durchbruch ist dem Überraschungsparadigma geschuldet, mit dessen Hilfe man herausgefunden hat, dass selbst 1 Monat alte Kinder bereits feststehende Erwartungen haben und Abweichungen davon bemerken. Bei diesem Experiment konfrontiert man den Säugling mit einem „unmöglichen" Ereignis. „Man zeigt etwa das Gesicht einer Frau, die spricht 'hinter einer schalldichten Glasscheibe', spielt aber den Ton ihrer Stimme so ein, daß (sic) er nicht aus dem Mund, sondern von der Seite kommt."[8] Aus der Überraschung des Säuglings kann man ableiten, dass er erwartet, dass Mund und Ton zusammengehören.
Aus diesen und weiteren Untersuchungen haben wir heute einen recht guten Überblick über die Fähigkeiten von Säuglingen erhalten.
2. Untersuchungsergebnisse / oder was kann der Säugling?
So hat man herausgefunden, dass Säuglinge bereits ab 1 Monat in der Lage sind, Objekte in unterschiedlichen Entfernungen relativ gut zu sehen. Auch zeigen sie, wie oben erläutert, Präferenzen für bestimmte Aspekte eines Reizes. Ab ca. 3 Monaten können Säuglinge Bilder richtiger Gesichter von solchen unterscheiden, in denen die Merkmale wie Augen, Nase und Mund falsch angeordnet sind.
[...]
[1] Zit. nach Domes, M. (1993), S. 28 f.
[2] Zit. nach Domes, M. (1993), S. 31.
[3] Vgl. Domes, M. (1993), S. 31.
[4] Vgl. Domes, M. (1993), S. 20 f.
[5] Zit. nach Loewald (1984), in Domes, M. (1993), S. 26.
[6] Zit. nach Domes, M. (1993), S. 34.
[7] Zit. nach Domes, M. (1993), S. 35.
[8] Zit. nach Domes, M. (1993), S. 37 (Hervorhebungen im Original).
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