„Zeremoniell ist eine festgesetzte Abfolge von öffentlich vollzogenen förmlichen Handlungen, die in erster Linie Repräsentation zum Ziel haben. Durch Rangfolgen, Gesten, Gebärden und Reden affimiert und stabilisiert Zeremoniell Herrschaft und Hierarchien.“
Im Mittelalter spielte das Rangdenken eine äußerst wichtige Rolle. Rang „(…) zeigte sich in der Gestaltung von Begrüßung und Abschied, der Sitzordnung von Festmählern, in Titeln, im Kleiderluxus und in Geschenken.“ Das Einhalten der Rangordnung war von großer Bedeutung. Verstöße führten zu unangenehmen Rangstreitigkeiten. Auf Hoftagen war es zumeist die Aufgabe des Königs bzw. Kaisers, diese zu schlichten. Die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. legte 1356 die Rangordnung der Kurfürsten und Fürsten bei der Königswahl und bei Hofe fest.
Ziel dieser Arbeit soll es sein, Rangordnungen und das dazu festgelegte Zeremoniell in der Goldenen Bulle Karls IV. zu untersuchen. Zunächst soll aufgezeigt werden, warum die Goldene Bulle als „Grundgesetz“ des Heiligen Römischen Reiches gilt. Es soll ein kurzer Überblick über ihre wichtigsten Bestimmungen gegeben und ihre Bedeutung für das Reich aufgezeigt werden. Anschließend folgt eine Übersicht der politischen Organisation des Reiches. Die Rangordnung des Adels, die eng mit der Heerschildordnung verknüpft ist, steht hier im Mittelpunkt. Hiernach werden Rang und Zeremoniell im Mittelalter im Zentrum der Betrachtung stehen. Es soll aufgezeigt werden, warum im Mittelalter der Rang und Rangstreitigkeiten von großer Bedeutung waren. Zum Ende soll das eigentliche Ziel Gegenstand der Untersuchung sein, Rang und Zeremoniell in der Goldenen Bulle und deren Bedeutung dessen für das Reich und seine Herrschaftsträger.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die Goldene Bulle als „Verfassung“ des Heiligen Römischen Reiches
- Die politische Organisation des Heiligen Römischen Reiches
- Rang und Zeremoniell im Mittelalter
- Rang und Zeremoniell in der Goldenen Bulle
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, Rangordnungen und das dazu festgelegte Zeremoniell in der Goldenen Bulle Karls IV. zu untersuchen. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Goldenen Bulle als „Grundgesetz“ des Heiligen Römischen Reiches und gibt einen Überblick über die wichtigsten Bestimmungen sowie ihre Bedeutung für das Reich. Anschließend wird die politische Organisation des Reiches betrachtet, wobei die Rangordnung des Adels im Mittelpunkt steht. Schließlich wird Rang und Zeremoniell im Mittelalter untersucht, um die Bedeutung dieser Aspekte für die Gesellschaft und die Herrschaft zu beleuchten.
- Die Goldene Bulle als „Grundgesetz“ des Heiligen Römischen Reiches
- Die politische Organisation des Heiligen Römischen Reiches und die Rangordnung des Adels
- Rang und Zeremoniell im Mittelalter
- Rang und Zeremoniell in der Goldenen Bulle
- Die Bedeutung von Rangordnungen und Zeremoniell für die Herrschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema Rang und Zeremoniell im Mittelalter ein und erläutert die Bedeutung von Rangordnungen für die Gesellschaft und die Herrschaft. Das zweite Kapitel untersucht die Goldene Bulle als „Verfassung“ des Heiligen Römischen Reiches und beleuchtet die wichtigsten Bestimmungen sowie die Bedeutung dieser Urkunde für das Reich. Das dritte Kapitel gibt einen Überblick über die politische Organisation des Heiligen Römischen Reiches und die Rangordnung des Adels. Das vierte Kapitel befasst sich mit Rang und Zeremoniell im Mittelalter und zeigt die Bedeutung dieser Aspekte für die Gesellschaft und die Herrschaft auf. Das fünfte Kapitel untersucht Rang und Zeremoniell in der Goldenen Bulle und beleuchtet die Bedeutung dieser Aspekte für die Herrschaft im Heiligen Römischen Reich.
Schlüsselwörter
Goldene Bulle, Rangordnung, Zeremoniell, Heiliges Römisches Reich, Kurfürsten, Königswahl, Herrschaft, Mittelalter, Politik, Verfassung.
- Citation du texte
- Marcel Fidelak (Auteur), 2009, Rang und Zeremoniell in der Goldenen Bulle, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148609