Unter Scalping versteht man gemeinhin den Erwerb von Wertpapieren in der Absicht, diese später zum Kauf zu empfehlen, um sie dann zum – infolge der Empfehlung – gestiegenen Kurs mit Gewinn wieder zu verkaufen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich vor allem mit der strafrechtlichen Einordnung des Scalping. Dabei wird bezüglich einer möglichen Strafbarkeit wegen verbotenem Insidergeschäft gem. §§ 38 I, 14 I 1 Nr. 1 WpHG besonders auf das Problem einer Empfehlungsabsicht als Insiderinformation eingegangen. Auch der durch das AnSVG vollzogene Begriffswechsel in § 14 I Nr. 1 vom „Ausnutzen einer Insidertatsache“ zum „Verwenden einer Insiderinformation“ wird besprochen. Außerdem wird die Behandlung des § 20a WpHG, welcher den Straftatbestand der verbotenen Kurs- und Markmanipulation darstellt, in mehrfacher Hinsicht kritisch begutachtet. Hierbei werden vor allem verfassungsrechtliche Bedenken, als auch Problemstellungen hinsichtlich der Umsetzung europarechtlicher Vorgaben näher beleuchtet. Ferner wird geprüft, wodurch der Tatbestand der Marktmanipulation beim Scalping erfüllt sein könnte und ob sich der Scalper außerdem wegen Betrug gem. § 263 StGB strafbar macht. Zuletzt folgen Ausführungen über die praktische Bedeutung des Scalping.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Scalping als Insiderdelikts
- Das Insiderdelikt
- Die Voraussetzungen für das Insiderdelikt
- Die Rechtsfolgen des Insiderdelikts
- Scalping als Kurs- und Marktmanipulation
- Die Kurs- und Marktmanipulation
- Die Voraussetzungen für die Kurs- und Marktmanipulation
- Die Rechtsfolgen der Kurs- und Marktmanipulation
- Scalping und das Wertpapierhandelsgesetz
- Die Regulierung des Wertpapierhandels
- Die Bedeutung des Wertpapierhandelsgesetzes für das Scalping
- Die Sanktionen bei Verstößen gegen das Wertpapierhandelsgesetz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Strafbarkeit des Scalping, einer Handelsstrategie im Finanzmarkt, die in der Vergangenheit immer wieder Gegenstand juristischer Debatten war. Ziel der Arbeit ist es, die rechtlichen Grundlagen des Scalping zu beleuchten und zu analysieren, ob und unter welchen Voraussetzungen es als strafbare Handlung qualifiziert werden kann.
- Die rechtlichen Grundlagen des Insiderdelikts
- Die Abgrenzung des Scalping von anderen Finanzmarktdelikten
- Die Regulierung des Scalping im Wertpapierhandelsgesetz
- Die Strafbarkeit des Scalping in der Rechtsprechung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über die Thematik des Scalping und die Relevanz der juristischen Einordnung dieser Handelsstrategie.
Das Kapitel „Scalping als Insiderdelikts“ beleuchtet die Voraussetzungen für das Insiderdelikt und analysiert, ob Scalping als strafbare Handlung qualifiziert werden kann.
Das Kapitel „Scalping als Kurs- und Marktmanipulation“ befasst sich mit den Voraussetzungen für die Kurs- und Marktmanipulation und untersucht, ob Scalping unter diesen Tatbestand fallen kann.
Das Kapitel „Scalping und das Wertpapierhandelsgesetz“ analysiert die Regulierung des Scalping im Wertpapierhandelsgesetz und beleuchtet die möglichen Sanktionen bei Verstößen gegen das Gesetz.
Schlüsselwörter
Scalping, Insiderdelikt, Kurs- und Marktmanipulation, Wertpapierhandelsgesetz, Finanzmarktdelikte, Strafbarkeit, Rechtsprechung.
- Quote paper
- Christopher Sens (Author), 2010, Strafbarkeit von Scalping, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148656