Diese Arbeit geht der Frage nach, was man unter der Feldforschung versteht und dessen gängigste Methode der Teilnehmenden Beobachtung.
Die Geschichte der Ethnographie, die eng mit dem Kolonialismus europäischer Staaten verknüpft ist, bringt nochmals die Figur des „Entdeckers“ hervor.
William Halse Rivers Rivers, der 1889/99 an der Torres-Strait-Expedition teilgenommen hatte, erkannt dieses Problem und forderte 1913, dass künftig für ethnologische Untersuchungen stationäre Feldforschung notwendig sei, um die Menschen dieser Gesellschaft und ihre Kultur näher kennen zu lernen und infolgedessen zu erforschen.
Bronislaw Malinowski hat als erster diese Forderung ernst genommen und die sowohl theoretisch als auch praktisch umgesetzt. „Mit der ersten stationären Feldforschung 1915 bis 1918 auf den Trobriand-Inseln im Südosten der Insel Neuguinea hat er die Teilnehmende Beobachtung geschaffen. Seither gilt sie als Standardmethode der Feldforschung. Er hat sie ausführlich in seinem Buch Argonauts of the Western Pacific (1922) dargelegt“
Gegen Ende des 19.Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts werden journalistische Reportagen in Europa und in den USA publiziert und insbesondere Subkulturen oder „Milieus“ werden dort genauer thematisiert.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kommt es zu einer Entwicklung im akademischen Feld: In der Ethnologie wird die Erforschung fremder Kulturen durch Ethnologen zum neuen Leitbild der Disziplin und löst somit den Lehnstuhlforscher des 19. Jahrhunderts als akademisches Berufsbild ab. Es entsteht die Idee, dass Ethnologie „primitive Kulturen“ entdeckt und erforscht und auf diese Weise unter anderem die Entstehung von Zivi
Inhaltsverzeichnis
- Historische Entwicklung
- Feldforschung
- Definition
- Merkmale und Techniken
- Phasen:
- Vorbereitung
- Durchführung
- Datenbearbeitung und -auswertung
- Niederschrift
- Teilnehmende Beobachtung
- Bekannte Feldforscher und deren Untersuchungen
- Veränderungen durch die Globalisierung
- Die Aktualität der Medienforschung
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text verfolgt das Ziel, Feldforschung als empirisches Handwerkszeug der Ethnographen umfassend zu beleuchten. Er untersucht die historische Entwicklung der Feldforschung und ihre Bedeutung für die Erforschung von Kulturen. Dabei werden die zentralen Methoden und Techniken der Feldforschung, insbesondere die teilnehmende Beobachtung, sowie ihre Anwendung in verschiedenen Forschungsfeldern, wie zum Beispiel der Erforschung digitaler Kulturen, erläutert.
- Die historische Entwicklung der Feldforschung
- Die Methoden und Techniken der Feldforschung
- Die Rolle der Feldforschung in der Ethnographie
- Die Bedeutung der Feldforschung für die Medienforschung
- Die Herausforderungen der Feldforschung in der globalisierten Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Feldforschung, beginnend mit den frühen Aufzeichnungen über fremde Kulturen in der Antike. Die Entwicklung der Ethnographie im Kontext des Kolonialismus und die Rolle von „Entdeckern“ bei der Erforschung indigener Kulturen werden erläutert. Das Kapitel behandelt auch die Bedeutung von stationärer Feldforschung, wie sie von Bronislaw Malinowski mit der Einführung der teilnehmenden Beobachtung etabliert wurde.
Das zweite Kapitel widmet sich der Feldforschung als empirischer Methode in den Kultur- und Sozialwissenschaften. Es werden die Definition und die wichtigsten Merkmale der Feldforschung sowie die zentralen Techniken, wie die teilnehmende Beobachtung, beschrieben. Die verschiedenen Phasen der Feldforschung, von der Vorbereitung bis zur Datenbearbeitung und -auswertung, werden vorgestellt.
Schlüsselwörter
Feldforschung, Ethnographie, teilnehmende Beobachtung, Kulturforschung, Sozialforschung, Medienethnographie, digitale Kulturen, empirische Methoden, qualitative Forschung, Globalisierung.
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- Svenja Flavia (Autor), 2020, Das empirische Handwerkszeug der Ethnographen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1488120