Diese Arbeit soll anhand des Fallbeispiels einer Erstklässlerin mit Migrationsgeschichte zwei Diagnostikverfahren aufzeigen und der Frage nachgehen, welche Erkenntnisse aus der Integration von Daten aus einem standardisierten Test und pädagogischen Beobachtungen gewonnen werden können und welche individualisierten Fördermaßnahmen sich daraus entwickeln lassen.
Insbesondere Lehrkräfte werden im Schulalltag täglich mit Heterogenität konfrontiert und das bereits bei Schülerinnen und Schülern der ersten Klasse. Dabei ist es besonders eine Dimension, die aktueller nicht sein könnte - Heterogenität in Bezug auf Herkunft und Migration. Werfen wir einen Blick in deutsche Klassenzimmer, ist festzustellen, dass Kinder mit Migrationshintergrund eine vielseitige und bedeutende Bevölkerungsgruppe im Bildungskontext darstellen. Demnach hatten im Schuljahr 2021/2022 45% der Schülerinnen und Schüler in der Grundschule in NRW eine Zuwanderungsgeschichte. Die individuellen Bedürfnisse dieser Kinder, die sich aus kulturellen, sprachlichen, aber auch sozialen Differenzen ergeben, verdienen eine besondere Aufmerksamkeit, da sich diese Unterschiede erheblich auf die schulischen Leistungen sowie die Lernmotivation auswirken können. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, liegt es überwiegend in den Händen der Lehrkräfte, die Defizite dieser Kinder rechtzeitig zu diagnostizieren und ihnen mithilfe individueller Fördermaßnahmen eine Teilhabe im deutschen Schulsystem zu ermöglichen. Hierzu ist es jedoch unumgänglich, sich mit den Themen Diagnostik und Förderung auseinanderzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Heterogenität in der Schuleingangsphase
- 2.1. Begriffsbestimmung
- 2.2 Dimensionen von Heterogenität
- 2.2.1 Migrationsbedingte Heterogenität
- 2.2.2 Leistungs- und Motivationsbedingte Heterogenität
- 2.3 Selbstbestimmungstheorie nach Deci und Ryan (1993)
- 2.3.1 Relevanz für die Bildung und Motivation
- 2.3.2 Grundprinzipien und Modell
- 2.4 Umgang mit Heterogenität
- 3 Diagnostik
- 3.1 Relevanz von Diagnostik für die schulische Bildung
- 3.2 Standardisierte Testverfahren
- 3.3 Pädagogische Beobachtung
- 4 Methodik
- 4.1 Beschreibung des Kindes
- 4.2 Pädagogische Beobachtungen
- 4.3 Standardisierter LiSe-DaZ Test
- 4.3.1 Beschreibung der Testaufgaben
- 4.3.2 Darstellung der Testergebnisse
- 4.3.3 Auswertung der Ergebnisse
- 4.4 Datenintegration/Datenvergleich
- 5 Fördermaßnahmen
- 6 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Heterogenität in der Schuleingangsphase und untersucht anhand eines Fallbeispiels, wie die Integration von Daten aus einem standardisierten Test und pädagogischen Beobachtungen individualisierte Fördermaßnahmen ermöglichen kann.
- Begriffsbestimmung und Dimensionen von Heterogenität in der Schuleingangsphase
- Die Relevanz der Selbstbestimmungstheorie nach Deci und Ryan (1993) für die schulische Bildung und Motivation
- Die Bedeutung von Diagnostik in der schulischen Bildung und die Anwendung von standardisierten Testverfahren und pädagogischen Beobachtungen
- Entwicklung individueller Fördermaßnahmen auf Basis der Datenanalyse
- Zusammenfassende Erkenntnisse und Ausblick auf weiterführende Themen
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Bedeutung von Heterogenität in der Schuleingangsphase beleuchtet und die besonderen Herausforderungen für Lehrkräfte in diesem Bereich erläutert. Kapitel zwei geht auf die Begriffsbestimmung von Heterogenität ein und betrachtet dabei verschiedene Dimensionen, insbesondere die Migrationsbedingte Heterogenität und die Leistungs- und Motivationsbedingte Heterogenität. Kapitel drei behandelt die Relevanz von Diagnostik für die schulische Bildung und erläutert verschiedene methodische Ansätze, darunter standardisierte Testverfahren und pädagogische Beobachtungen. Im vierten Kapitel werden die methodischen Vorgehensweisen und das Fallbeispiel einer Erstklässlerin mit Migrationsgeschichte vorgestellt. Kapitel fünf beschäftigt sich mit der Entwicklung individueller Fördermaßnahmen für das Kind.
Schlüsselwörter
Heterogenität, Schuleingangsphase, Migrationshintergrund, Selbstbestimmungstheorie, Diagnostik, Standardisierte Testverfahren, Pädagogische Beobachtung, Individualisierte Förderung
- Quote paper
- Anonym (Author), 2024, Migrationsbedingte Heterogenität. Diagnostik und Förderung in der Schuleingangsphase, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1488591