[...] Alte Begriffe werden verdrängt, was die Frage aufwirft, ob uns damit auch ein
Stück Kulturgut oder Lebensgefühl verlorengeht. Mit aussterbenden Wörtern scheinen
ganze Sinnzusammenhänge auszusterben und der Wandel der „Gesinnung“ gehört
offensichtlich dazu. Der Schwund jenes Worte, zurückführbar auf „Sinn“, ist ein Beispiel
für ein viel tiefer liegendes Problem in unserer modernen Gesellschaft, nämlich für den
Verlust von Sinn.
Sollten wir eine Ge-Sinnung also verstehen als die Art und Weise, wie jeder Mensch seinem Leben Sinn zu geben versteht, was ihn antreibt und womit er seine Taten
begründet? Kutting versteht Gesinnung als die jeweilige, innere Haltung einer Person. Eine Gesinnung können wir als etwas individuell Verschiedenes und zugleich als
etwas Flexibles wahrnehmen. Nur so erlangt die Forderung nach einem Wandel der
Gesinnung ihre Bedeutung. Die Absicht des Wandels impliziert die Wandelbarkeit des
betreffenden Sachverhaltes. Wieso ist aber von einem notwendigen Wandel überhaupt
die Rede?
Auch der Begriff des „Wandels“ ist kein häufig gebrauchtes Wort in der deutschen
Sprache. Sollte es damit zusammenhängen, dass für uns „(sich) wandeln“, bzw.
„Wandel“ keine Bedeutung mehr hat? Besteht keine Notwendigkeit zu einem Wandel
und deshalb auch nicht die Notwendigkeit zum Gebrauch dieses Wortes? Der Wandel
als eine Umkehr vor dem Abgrund, als ein Wenden in der Sackgasse ist nötiger denn
je, wenn man die politische, ökologische und soziale Schieflage unserer Welt ins Auge
fasst.
Die Welt als ein System von unbelebter und belebter Natur, von Pflanzen und
Tieren, von Naturgesetzen und Naturkatastrophen und als die Heimat der Menschheit
stehe vor dem Abgrund, prophezeien Ökologen, Sektierer und Pessimisten. Was ist
dran an dieser These und wie kann man der möglicherweise drohenden „ökologischen
Apokalypse“ begegnen? Sind möglicherweise wir Menschen aufgefordert, Schritte
vom Abgrund weg zu gehen, hin in eine neue Zukunft; wir Menschen mit Gefühlen, Einstellungen
und Verstand? Die Zukunft unserer Welt wird davon abhängen, wie viele
oder wenige Schritte die Einzelnen tun, um sich vom Abgrund zu entfernen. Und das
wiederum hängt mit ihrer Gesinnung zusammen; dem Sinn, den sie für sich und ihr Leben entdecken.
Jenen Sinn zu finden und zu leben, ist Teil der Inhalte einer neuen Pädagogik.
Kann sie beim „Wandel(n)“ der Ge-Sinnung helfen? Welchen Betrag vermag sie in der
heutigen Gesellschaft zu leisten, welchen sollte sie in der zukünftigen leisten?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Problemlage globale Öko-Krise
- 2.1 Historischer Abriss zum Begriff der ökologischen Krise
- 2.2 Ist-Zustand unserer Welt
- 2.3 Unser Fehlverhalten als Ursache der Krise
- 2.4 Heutige Vorstellungswelten
- 3. Gesinnungswandel
- 3.1 Notwendigkeit eines Gesinnungswandels
- 3.2 Erwartungen an einen möglichen Gesinnungswandel
- 4. Das Prinzip Hoffnung
- 5. Die neue Pädagogik
- 5.1 Bedeutung
- 5.2 Selbstverständnis
- 5.3 Aufgaben und Wege
- 5.3.1 Selbst-Bildung
- 5.3.2 Bewusstseinsbildung
- 5.3.3 Wissensvermittlung
- 5.4 Die Person des Pädagogen
- 5.5 Probleme
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Thema des Gesinnungswandels als Antwort auf die ökologische Krise. Sie analysiert die Problemlage der globalen Öko-Krise und beleuchtet die Notwendigkeit eines veränderten Denkens und Handelns. Die Arbeit untersucht das Konzept der „neuen Pädagogik“ und ihre Rolle im Kontext der ökologischen Krise. Sie erörtert, welchen Beitrag die Pädagogik zur Förderung eines nachhaltigen Lebensstils leisten kann.
- Die globale Öko-Krise als Herausforderung für die Menschheit
- Der Wandel der Gesinnung als notwendige Antwort auf die Krise
- Die Rolle der Pädagogik im Kontext der ökologischen Krise
- Die Bedeutung von Bewusstseinsbildung und Wissensvermittlung
- Das Konzept der „neuen Pädagogik“ und ihre Aufgaben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problematik des Gesinnungswandels ein und stellt die Relevanz des Themas im Kontext der ökologischen Krise heraus. Kapitel 2 analysiert die Problemlage der globalen Öko-Krise, beleuchtet ihren historischen Kontext und beschreibt den Ist-Zustand unserer Welt. Kapitel 3 befasst sich mit dem Konzept des Gesinnungswandels und untersucht dessen Notwendigkeit und die Erwartungen an einen solchen Wandel. Kapitel 4 befasst sich mit dem „Prinzip Hoffnung“ und dessen Bedeutung im Kontext der ökologischen Krise. Kapitel 5 analysiert die „neue Pädagogik“ und ihre Rolle im Kontext der ökologischen Krise. Es werden die Bedeutung, das Selbstverständnis und die Aufgaben der neuen Pädagogik beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen: ökologische Krise, Gesinnungswandel, neue Pädagogik, Bewusstseinsbildung, Wissensvermittlung, nachhaltiges Leben, Umweltbewusstsein.
- Quote paper
- Janka Vogel (Author), 2010, Gesinnungswandel als Antwort auf die ökologische Krise, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148914