Die Anforderungen und Chancen des lebenslangen Lernens prägen moderne Gesellschaften. Lernen endet nicht mit einem bestimmten Lebensalter. Auch im höheren Alter kann die Beteiligung an Bildungsangeboten, die Lebensqualität und geistige Fitness steigern, einem vorzeitigen Leistungsabbau entgegenwirken und dazu beitragen, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten. Im Allgemeinen wird Lernen hauptsächlich mit SchülerInnen, StudentInnen und Auszubildenden in Verbindung gebracht. Dabei hat Lernen für Ältere eine ebenso wichtige Funktion wie für Jüngere. Diese Masterarbeit geht auf die Situation älterer Menschen ein und beschreibt, welche Veränderungen das Lernen im Alter erfährt. Verbunden damit ist eine empirische Fragebogenuntersuchung im Service-Wohnen Elstal.
Mit der Verkürzung der Lebensarbeitszeit und dem vorzeitigen Eintritt in den Ruhestand oder die Pension hat sich der Beginn der „Lebensphase Alter“ verschoben. Gleichzeitig ist die durchschnittliche Lebenserwartung stark gestiegen. Somit umfasst die „Lebensphase Alter“ eine Zeitspanne von 20 bis 50 Jahren. Diese Zeit ist davon geprägt, dass Menschen nach der Erwerbsarbeit oder der Betreuung der Familie und Kinder einen Freiraum vor sich haben, den sie aktiv nutzen können. Menschen müssen sich der Aufgabe stellen, eine Lebensphase, die es in dieser Weise noch nicht in ihrem Leben gegeben hat, bewusst zu planen und mit Inhalten zu füllen. Dabei spielt Bildung eine wesentliche Rolle.
Auch unsere Gesellschaft trägt zu einem erheblich höheren Lernbedarf als früher bei. Mit dem Wandel von der Industrie- zur Informations- und Wissensgesellschaft ist ein permanenter Wissenszuwachs verbunden. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse wirken sich auf viele Lebensbereiche aus. Dazu gehören die Bereiche der Medizin, der Ernährung oder der Technik. Das betrifft den Menschen nicht nur im Berufsleben, sondern auch noch nach dem Eintritt in den Ruhestand (vgl. ERKERT, Thomas, SALOMON, Jürgen, 1998, S. 159).
Die Masterarbeit „Die Bildung im Alter – Theoretische Grundlagen und eine empirische Untersuchung einer Wohnanlage für altersgerechtes Wohnen – das Service-Wohnen Elstal“ setzt sich in einem theoretischen Teil mit der Lebensphase Alter auseinander und analysiert den Vorgang des Lernens im Alter. Als dritten Hauptschwerpunkt untersucht diese Arbeit die Bildungsangebote und Wünsche von BewohnerInnen im Service-Wohnen Elstal.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE LEBENSPHASE ALTER
- Der Altersbegriff
- Der demographische Wandel
- Der Strukturwandel im Alter
- DAS LERNEN IM ALTER
- Der Lernbegriff
- Der Bildungs- und Lernbegriff
- Lernprozesse
- Die vier Dimensionen des Lernens
- Theorien des erfolgreichen Alterns
- Die Aktivitätstheorie
- Die Disengagmenttheorie
- Die Kontinuitätstheorie
- Das SOK-Modell
- Die Besonderheiten des Lernens im Alter
- Das Gedächtnis
- Die Einbußen neurobiologischer Funktionen
- Die Intelligenz
- Die Faktoren, die die Lern- und Gedächtnisleistungen im Alter beeinflussen
- Die Altenpädagogik
- Die Pädagogisierung
- Die Altenbildung – die Altersbildung
- Die Gründe für Bildung im Alter
- Die Geselligkeit
- Die Bedeutung der Weiterbildung im Alter
- Institutionen und Initiativen des Lernens im Alter
- Die Volkshochschulen
- Die Hochschulen
- Die kirchliche Altenbildung
- DIE EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG
- Das Service-Wohnen Elstal - Eine Vorstellung
- Bildungsangebote, Ehrenamtsangebote und Freizeitmöglichkeiten des Service-Wohnens Elstal und des Ortes Elstal
- Vorstellung der Zielgruppe
- Vorstellung des methodischen Vorgehens
- Ergebnisse der Untersuchung
- Die Geschlechts- und Altersübersicht
- Lebenspartnerschaft und konfessionelle Bindung
- Teilnahme an Geselligkeitsveranstaltungen
- Beruflicher Hintergrund der Stichprobe
- Die Nutzung von Bildungsangeboten
- Bildungsangebote im Einzelnen
- Gründe für die Teilnahme an Bildungsangeboten
- Bildungsangebote außerhalb des Bildungszentrums Elstal
- Wünsche nach Bildungsangeboten
- Bildungsangebote selber anbieten
- Aussagen der Untersuchung
- ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit "Die Bildung im Alter – Theoretische Grundlagen und eine empirische Untersuchung einer Wohnanlage für altersgerechtes Wohnen das Service-Wohnen Elstal" befasst sich mit der Lebensphase Alter und beleuchtet den Wandel des Lernens im Alter. Die Arbeit untersucht die Bildungsangebote und Wünsche der Bewohner im Service-Wohnen Elstal.
- Die Definition und Bedeutung des Altersbegriffs im Kontext des demographischen Wandels
- Die Veränderung des Lernens im Alter, inklusive der Betrachtung von Gedächtnis, neurobiologischen Funktionen und Intelligenz
- Die Relevanz von Bildung im Alter und die Vorstellung verschiedener Theorien des erfolgreichen Alterns
- Die Analyse von Bildungsangeboten und -wünschen in einer Wohnanlage für altersgerechtes Wohnen
- Die empirische Untersuchung der Bildungsbeteiligung und -bedürfnisse der Bewohner im Service-Wohnen Elstal
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die Lebensphase Alter, indem es den Altersbegriff definiert und den demographischen Wandel skizziert. Anschließend werden die Veränderungen im Strukturwandel des Alters dargestellt.
Kapitel 2 widmet sich dem Lernen im Alter. Es werden verschiedene Definitionen des Lernens vorgestellt, und es werden unterschiedliche Formen von Lernprozessen erläutert. Die vier Dimensionen des Lernens nach Göhlich, Wulf und Zirfas werden dargestellt. Ein wichtiger Bestandteil dieses Kapitels ist die Beleuchtung verschiedener Theorien des erfolgreichen Lernens im Alter. Die Besonderheiten des Lernens im Alter werden beleuchtet, wobei das Gedächtnis, neurobiologische Faktoren und die Intelligenz im Fokus stehen. Weiterhin wird ein Überblick über die Altenpädagogik gegeben, wobei der Pädagogisierungsprozess und der Unterschied zwischen Altenbildung und Altersbildung erläutert werden. Gründe für die Bildung im Alter werden herausgestellt. Das Kapitel behandelt auch die Bedeutung der Geselligkeit und stellt Institutionen vor, die sich mit Bildungsarbeit im Alter beschäftigen.
Kapitel 3 beinhaltet die Auswertung einer Fragebogenuntersuchung im Service-Wohnen Elstal. Die Daten des Fragebogens werden zusammengefasst, ausgewertet und tabellarisch dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Bildung im Alter, Altersgerechtes Wohnen, Demographischer Wandel, Lernprozesse, Gedächtnis, Neurobiologische Faktoren, Intelligenz, Altenpädagogik, Bildungsangebote, Service-Wohnen Elstal, empirische Untersuchung.
- Arbeit zitieren
- Daniel Werner (Autor:in), 2009, Die Bildung im Alter - Theoretische Grundlagen und eine empirische Untersuchung einer Wohnanlage für altersgerechtes Wohnen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148917