Wie viele Zuwanderer braucht unsere Stadt? Wer heute diese Frage stellt, bekommt alles Mögliche zu hören, nur keine positive Antwort, denn in den Metropolen unseres Kontinents ist eine Mehrheit der stimmberechtigten Bürgerinnen und Bürger gegen weitere Zuwanderung. Manche würden am liebsten auch jene wieder heimschicken, die in den letzten Jahrzehnten zu uns kamen, oder die wir selbst hierher geholt haben. Migranten erscheinen einem Teil der Einheimischen als Bedrohung. Sie sind Auslöser von Zukunftsängsten. Sie sind zugleich eine Manövriermasse der Politik, und sie werden für eine Reihe von Defiziten unserer Gesellschaft verantwortlich gemacht. Manchmal geschieht dies zu Recht, aber viel häufiger müssen sie als Sündenböcke herhalten. Gewaltbereite Jugendliche, steigende Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Wohnungsnot gäbe es in den Metropolen auch dann, wenn in den letzten zehn Jahren niemand eingewandert wäre. Trotzdem können sich all jene, die vor weiterer Zuwanderung warnen und nach einer dichten Grenze rufen, der Zustimmung der schweigenden Mehrheit und einer lautstarken Minderheit sicher sein.
Der Stand der Dinge macht es schwer, über Einwanderung nüchtern zu diskutieren. Das liegt offenbar schon am Wort. Es ist emotional "besetzt", denn Einwanderung suggeriert sowohl eine Einbahnstraße, die auf uns zuläuft, als auch etwas Endgültiges. Eines unserer Hauptprobleme ist dabei der Gegensatz zwischen unserem Selbstverständnis und der Realität, denn ohne die Zuwanderer von gestern wären die Metropolen keine Metropolen geworden.
Hauptziele jeder verantwortungsvollen Migrationspolitik müssen die Steuerung der Zuwanderung (statt ihrer Verhinderung) und die Integration der Migranten sein. Letzteres wurde bei vielen in den Metropolen lebenden Arbeitsmigranten aus dem ehemaligen Jugoslawien, der Türkei und Ost-Mitteleuropa verabsäumt.
Bei der Bewertung der Zuwanderung für die Städte beziehen sich viele Forscher auf den Soziologen Georg Simmel. "Stadt wird als der Ort bezeichnet, wo Fremde wohnen. Ohne Fremde - das heißt ohne Zuwanderung - gibt es keine großen Städte." Und Walter Siebel ergänzte: "Fremde waren immer das Ferment einer produktiven Stadtkultur. Wer in die Fremde aufbricht, tut dies meist gezwungen durch Hunger oder Krieg oder blanke Aussichtslosigkeit eines Lebens am angestammten Ort.
Aber die sich zur Wanderung entschließen, sind meist die Beweglicheren, Intelligenteren und die Aufstiegsorientierten. Sie bringen vor allem Differenz, auf der die Produktivität der Stadt beruht."
Die Ursachen für eine Immigration liegen überwiegend in politischer Verfolgung, Krieg, Naturkatastrophen, ökologischen Dauerschäden, wirtschaftlicher Not sowie ethnischen Konflikten und dem Bevölkerungsanstieg. Die Zielgebiete dieser Menschen sind die wohlhabenden Länder mit modernen (offenen) Gesellschaften, sowie die Regionen mit ökonomischem Aufstieg.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen und Fakten
- Migration
- Immigration und die ökonomische Bedeutung von Zuwanderung allgemein
- Hochqualifizierte Immigranten
- Statushohe Immigranten in Großstädten
- Aufenthaltsdauer
- Green Card
- Statushohe Immigranten in Großstädten
- Aussiedler
- Türkische Selbständigkeit in der Bundesrepublik
- Überblick
- Arbeitslosigkeit und der Weg zur Selbständigkeit
- Welches sind die Wirtschaftsbereiche und welche Bedeutung haben die selbständigen Unternehmen für das Gastland oder für eine Metropole?
- Städtebeispiele
- New York
- München
- Wien
- Zusammenfassung
- Schlusswort
- Literaturnachweis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema der Immigration und ihren Auswirkungen auf die soziale Morphologie und die Arbeitsmarktpolarisierung in Metropolen. Die Autorin untersucht die verschiedenen Ursachen und Folgen der Zuwanderung, wobei ein besonderer Fokus auf hochqualifizierte Immigranten, Aussiedler und türkische Selbstständigkeit in der Bundesrepublik gelegt wird.
- Analyse der Auswirkungen von Immigration auf die soziale Morphologie von Metropolen
- Untersuchung der Arbeitsmarktpolarisierung im Kontext der Zuwanderung
- Bewertung der Rolle von hochqualifizierten Immigranten für die Entwicklung von Großstädten
- Analyse der Integrationserfahrungen türkischer Selbstständiger in der Bundesrepublik
- Vergleich der Immigrationssituation in verschiedenen Metropolen wie New York, München und Wien
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Immigration und ihre Bedeutung für Metropolen ein. Sie beleuchtet die gesellschaftlichen Debatten und Herausforderungen, die mit Zuwanderung verbunden sind, und betont die Notwendigkeit einer verantwortungsvollen Migrationspolitik.
- Definitionen und Fakten: Dieses Kapitel bietet grundlegende Definitionen von Migration und Immigration und beleuchtet die ökonomische Bedeutung der Zuwanderung. Es stellt dar, dass Immigration sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die aufnehmende Gesellschaft mit sich bringt.
- Hochqualifizierte Immigranten: Dieses Kapitel analysiert die Rolle von hochqualifizierten Immigranten in Großstädten, beleuchtet ihre Aufenthaltsdauer und die Bedeutung der Green Card für die Immigration in die USA.
- Aussiedler: Dieses Kapitel widmet sich den Erfahrungen von Aussiedlern in der Bundesrepublik, die aus verschiedenen Gründen nach Deutschland immigrieren.
- Türkische Selbständigkeit in der Bundesrepublik: Dieses Kapitel untersucht die Entwicklung von türkischen Selbstständigen in der Bundesrepublik, die Arbeitslosigkeit und ihren Weg in die Selbständigkeit, sowie die Bedeutung ihrer Unternehmen für das Gastland und die Metropolen.
- Städtebeispiele: Dieses Kapitel präsentiert Beispiele für verschiedene Metropolen, darunter New York, München und Wien, und analysiert die Immigrationssituation in diesen Städten.
Schlüsselwörter
Immigration, soziale Morphologie, Arbeitsmarktpolarisierung, Metropolen, Hochqualifizierte Immigranten, Aussiedler, Türkische Selbstständigkeit, Integrationserfahrungen, städtische Entwicklung, wirtschaftliche Bedeutung.
- Citar trabajo
- Alexandra Stöhr (Autor), 2002, Immigration, neue soziale Morphologie und Arbeitsmarktpolarisierung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14909