Die deutsch-polnischen Beziehungen 1933 bis 1939


Trabajo de Seminario, 2009

16 Páginas, Calificación: 2,0


Extracto


Gliederung

1. Einleitung

2. Die deutsch-polnischen Beziehungen 1933-1939
2.1. Die Endphase der Weimarer Republik
2.2. Beginn des nationalsozialistischen Einflusses
2.3. Deutsch-polnischer Nichtangriffspakt 1934
2.4. Die Jahre 1935-1937
2.5. Die Folgen der Münchener Konferenz 1938
2.6. Der Hitler-Stalin-Pakt 1939
2.7. Die letzten Tage Polens bis zum 1.9.1939

3. Zusammenfassung

4. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Deutschland und seine Nachbarländer- oft war dieses Verhältnis höchst zwiespältig. Auf Phasen der Verständigung folgten stets zwischenstaatliche Krisen, welche im Lauf der Geschichte nicht selten gewaltlos gelöst wurden. Allein deutsch-französische Kriege eskalierten drei Mal seit Bestand eines Deutschen Reiches, nämlich 1870, 1914 und 1940. Oft sind Auslöser solcher Kriege Angst, real existierende oder die vermeintliche Benachteiligung eines Beteiligten, wirtschaftliche Engpässe oder Missverständnisse. Von solch einer krisenbehafteten Zeit kann man auch während der Zeit der Weimarer Republik sprechen.

Die massiven territorialen und wirtschaftlichen Einschränkungen der noch jungen Republik sorgten für allgemeine Unzufriedenheit der Bevölkerung, und somit auch der Politik, über die Gesamtsituation und die einzelnen Bestimmungen. Zwar fand eine baldige Konsolidierung des deutschen Reiches auf diplomatischer Ebene statt, die später auch in der Aufnahme in den Völkerbund gipfelte, jedoch weigerte sich das Deutsche Reich stets gewisse Bestimmungen zu akzeptieren. Eine der bedeutendsten dieser ist die nie statt gefundene Anerkennung der deutsch-polnischen Grenze, wie sie in den Verträgen von Versailles festgelegt wurde.

Noch im Vertrag von Locarno 1925, zu den Zeiten des deutschen Außenministers Gustav Stresemanns, akzeptierte man zwar den Status quo der deutsch-französischen Grenze, jedoch lehnte man es ab, die bestehende Grenze im Osten des Deutschen Reiches endgültig anzuerkennen. Das Deutsche Reich wollte eine Revision dieser Grenze durch einen wirtschaftlichen Zusammenbruch Polens provozieren, indem es Zölle auf polnische Kohlenimporte ins Reich erhob. 1926 folgte jedoch eine wirtschaftliche Stabilisierung Polens unter Józef Pilsudski, welche die deutschen Pläne durchkreuzte.

Die Revision des Versailler Vertrages, inklusive der deutschen Grenzen, war auch Hitlers Ziel, als dieser Anfang 1933 an die Macht kam. Allerdings waren seine Methoden nicht diplomatischer, sondern militärischer Natur. In der Polenpolitik speziell und in seiner Außenpolitik allgemein zeigte Hitler stets zwei verschiedene Gesichter. Das eine friedensträchtig, diplomatisch und annähernd- das andere gewaltbereit, aggressiv und absondernd. So sind die Zäsuren im deutsch-polnischen Verhältnis während der NS-Diktatur einerseits integrativ, wie der Deutsch-Polnische Nichtangriffspakt 1934, andererseits…. als der deutsche Angriff auf Polen im September 1939 erfolgt.

Auf das Verhältnis in dieser Zeit möchte ich im Folgenden eingehen und festhalten, inwiefern sich das deutsch-polnische Verhältnis, bis in die Eskalation des Krieges entwickelt hat.

Ich halte es für sehr wichtig die Außenpolitik des Deutschen Reiches einmal speziell unter dem Aspekt des deutsch-polnischen Verhältnisses zu betrachten, da dieser Konflikt der Grund für Hitlers erste entscheidende Aggression zu Beginn des europäischen Krieges 1939 war. Natürlich zwang dieser Konflikt Hitlers letztendlich keinesfalls zu einem Angriff. Jedoch kann man von einer bereitwilligen Ausnutzung des bereits vorhandenen Konflikts sprechen.

Ich werde dabei zunächst auf die Beziehung der beiden Staaten schon in der Zeit der Weimarer Republik zurückgreifen, um später den weiteren Verlauf während der Zeit des Nationalsozialismus deutlicher aufzeigen zu können. Dabei werde ich mich weitestgehend nur Ereignissen widmen, die das deutsch-polnische Verhältnis betreffen, da alles andere den Rahmen meiner Arbeit sprengen würde. Gerade die Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und Großbritannien sind für den Gesamtzusammenhang sehr wichtig, jedoch möchte ich den Scheinwerfer ausschließlich auf die deutsch-polnischen Beziehungen richten und nur gelegentlich die deutsche Beziehungen zu den anderen europäischen Großmächten einblenden, wenn dies für die Erklärung meines Hauptthemas unumgänglich ist.

Für die verschiedenen Phasen sind die verschiedensten Bücher hilfreich. Um die Ausgangslage der Beziehungen beider Staaten zu erläutern war sicherlich Volkmar Kellermanns Buch über die Polenpolitik der Weimarer Republik sehr hilfreich, genauso wie für den Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft Marie-Luise Reckers, als auch Rainer F. Schmidts Werke hilfreich waren. In der Endphase der Vorkriegszeit werde ich mich neben Schmidt, auch auf Charles Bloch beziehen.

2. Die deutsch-polnischen Beziehungen 1933-1939

2.1. Die Endphase der Weimarer Republik

Um die Entwicklung der deutschen Außenpolitik im Bezug auf Polen besser verstehen zu können, lohnt es sich, die Polenpolitik der Weimarer Republik in ihren letzten Jahren zu betrachten.

In den auf Locarno folgenden Jahren schlossen sich immer wieder Diskussionen um die deutsche Minderheit im polnischen Staatsgebiet an, und inwiefern diese benachteiligt sei. Ein Beispiel für den ständigen Diskurs ist Polens Versuch, beim Liquidationsabkommen am 31. Oktober 1929 vor dem Völkerbund, die deutsche Formulierung als eine Anerkennung der Ostgrenze auszulegen.[1]

Trotz dieser Entwicklung fanden stets rege Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern in dieser Zeit statt. Am 18. März 1930 wurde sogar eine Verstärkung der Handelsbeziehungen durch den deutschen Reichstag ratifiziert, durch die das Deutsche Reich landwirtschaftliche Hilfe durch Polen in Anspruch nahm. Beispielsweise importierte man 50% mehr Schweine, also nun 300 000 und 350 000 Tonnen Kohle vom Grenznachbarn.[2] Gerade im konservativen Lager der DNVP, NSDAP und „Stahlhelm“ stieß die Inanspruchnahme dieser Hilfe auf harsche Kritik. Speziell der „Stahlhelm“ agitierte in der Zeit der Weimarer Republik oft sehr aggressiv für eine Rückeroberung der östlichen Gebiete.

Durch die nationalistisch aufgeladene Stimmung in der Polenfrage in Deutschland angetrieben, welche ihre Ursachen auch im Verlust der Vormachtsstellung Deutschlands hatte, versuchte Pilsudski im Oktober 1931 den amerikanischen Präsidenten Hoover davon zu überzeugen, in Deutschland, quasi präventiv, einzumarschieren. Wie allgemein bekannt ist, hat es diesen Präventivschlag, auch später, als ein tatsächlicher Angriff akuter bevor stand, nie gegeben.

2.2. Beginn des nationalsozialistischen Einflusses

Wenn man über Hitlers Buch „ Mein Kampf“ spricht, dann ist eine der zentralen Thesen, die darin beinhaltet sind, der so genannte Lebensraum im Osten und die „“rassische“ Umgestaltung des deutschen Machtbereiches“[3]. So gesehen war für die zahlreichen Leser innerhalb Deutschlands abzusehen, wie sich Hitlers Außenpolitik, gerade im Bezug auf Polen, darstellen würde.

Als Adolf Hitler am 30. Januar 1933 die Macht im Deutschen Reich erlangte, war auch für Polen sofort klar, dass man es nun mit einer höheren Stufe von Aggressivität zu tun hatte, als noch in Zeiten der Weimarer Republik. Vorher noch moderat und manchmal undurchsichtig für Polen, stand ihnen nun ein Kontrahent gegenüber, der seine Ziele klar und offen formulierte. So geschah es schon im Sommer 1932, als Hitler seine außenpolitischen Ziele, vor seiner späteren Amtszeit, schon einmal intern umriss. Zu seinem Machtkern, zu dem alle Deutschen zählen sollten, schloss er auch die westpolnischen Gebiete ein, die zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht zum deutschen Territorium zählten. Am 3. Februar 1933 sprach Hitler bereits von „Eroberung neuen Lebensraums im Osten und dessen rücksichtlose Germanisierung“.[4]

[...]


[1] Vgl. KELLERMANN, Volkmar: Schwarzer Adler Weißer Adler. Die Polenpolitik der Weimarer Republik, Köln 1970, S. 114.

[2] Vgl. KELLERMANN, Volkmar, 1970, S. 114.

[3] RECKER, Marie-Luise: Die Aussenpolitik des Dritten Reiches, München 1990, S. 5.

[4] KELLERMANN, Volkmar, 1970, S. 158.

Final del extracto de 16 páginas

Detalles

Título
Die deutsch-polnischen Beziehungen 1933 bis 1939
Universidad
Dresden Technical University  (Geschichte)
Curso
Proseminar: Die internationale Krise 1939
Calificación
2,0
Autor
Año
2009
Páginas
16
No. de catálogo
V149163
ISBN (Ebook)
9783640596416
ISBN (Libro)
9783640595990
Tamaño de fichero
435 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Deutsche Außenpolitik, Hitlers Außenpolitik, deutsch-polnische Beziehungen, 1933, 1939, 1933-1939
Citar trabajo
Sebastian Ketting (Autor), 2009, Die deutsch-polnischen Beziehungen 1933 bis 1939, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149163

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