In dieser Arbeit sollte dem Bild, welches die Charaktere in Wilhelms Raabes‘ „Abu Telfan oder Die Heimkehr aus dem Mondgebirge“ von dem fernen Afrika, aus welchem der Protagonist Leonhard Hagebucher heimgekehrt war, näher untersucht werden. Weiters sollten die Parallelen zwischen dem Afrika, welches Leonhard Hagebucher in seiner Zeit als Sklave erlebt hatte, und der „süßen Heimat“, in die er zurückgekehrt war, herausgehoben und analysiert werden.
Im ersten Teil der Arbeit wird dem Überblick halber der Autor Wilhelm Raabe sowie dessen Leben und Wirken vorgestellt. Dann werden die Ereignisse der Erzählung „Abu Telfan oder Die Heimkehr aus dem Mondgebirge“ kurz zusammengefasst. Darauf folgt eine genauere Analyse des Bildes von Afrika, welches die Menschen von Bumsdorf haben. Dabei werden Textpassagen aus dem Werk verwendet, miteinander verbunden und eine Gesamtdarstellung über das in Bumsdorf herrschende Afrikabild erstellt. Danach werden die Parallelen zwischen Afrika und Deutschland beziehungsweise dem von Leonhard erlebten Afrika und dem von ihm erlebten Deutschland herausgehoben, verschiedene Aspekte dieser Parallelität beschrieben und ihre Aussage hinterfragt. Auch der Aspekt von Heimat und Ferne in dem Werk werden interpretiert.
Der letzte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit einer Einordnung des literarisch gearteten Diskurses rund um Afrika von Wilhelm Raabe in seinem Werk in den zeitgenössischen, gesellschaftlichen Diskurs um Afrika. Im Fazit werden die erlangten Erkenntnisse zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 2 ÜBER DAS WERK
- 2.1 ABU TELFAN: EINE ZUSAMMENFASSUNG
- 2.2 PARALLELEN VON DEUTSCHLAND UND AFRIKA
- 2.2.1 INTERPRETATION: HEIMATLICHE NÄHE UND AFRIKANISCHE FERNE
- 3 DER AFRIKADISKURS IM 19. JAHRHUNDERT
- 3.1 EUROPÄISCHE DARSTELLUNG AFRIKAS' IM 19. JAHRHUNDERT
- 3.1.1 DIE AFRIKAREISENDEN IM 19. JAHRHUNDERT
- 3.2 KOHÄRENZ DES WISSENSCHAFTLICHEN UND LITERARISCHEN AFRIKADISKURS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Wilhelm Raabes Roman „Abu Telfan oder Die Heimkehr aus dem Mondgebirge" und untersucht das Bild von Afrika, das in der Erzählung dargestellt wird. Im Zentrum steht die Analyse der Parallelen zwischen dem Afrika, welches der Protagonist Leonhard Hagebucher in seiner Zeit als Sklave erlebt hat, und seiner „süßen Heimat" in Deutschland. Darüber hinaus wird der Afrikadiskurs im 19. Jahrhundert betrachtet, um Raabes literarische Darstellung in den zeitgenössischen Kontext einzubinden.
- Das Afrikabild in Raabes Roman „Abu Telfan“
- Parallelen zwischen Afrika und Deutschland
- Die Bedeutung von Heimat und Ferne in der Erzählung
- Der Afrikadiskurs im 19. Jahrhundert
- Einordnung von Raabes Werk in den zeitgenössischen Diskurs
Zusammenfassung der Kapitel
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2.1 Abu Telfan: Eine Zusammenfassung
Der Roman erzählt die Geschichte von Leonhard Hagebucher, einem Studenten, der nach Ägypten reist und dort als Sklave in der Stadt Abu Telfan verkauft wird. Nach elf Jahren wird er von dem Tierhändler Kornelius van der Mook freigekauft und kehrt im Jahre 1860 nach Bumsdorf zurück. In seiner Heimat wird er von Familie und Dorfgemeinschaft ausgegrenzt und findet nur bei wenigen Menschen, wie seinem Onkel Wassertreter und dem Schneider Felix Täubrich, Akzeptanz. Leonhard verliebt sich in Fräulein Serena, die Tochter des Sprachwissenschaftlers Professor Christian Georg Reihenschlager, und hält einen Vortrag über seine Erlebnisse in Afrika. Der Vortrag wird jedoch von Kornelius van der Mook unterbrochen, der sich als Viktor Fehleysen, der Sohn von Klaudine Fehleysen, entpuppt. Der ehemalige Leutnant Kind, der Leonhard aufgrund einer Racheaktion zu van der Mook bringt, ist ebenfalls mit den Ereignissen in Bumsdorf verbunden. Leonhard erfährt von dem Schicksal seiner Familie und von der Vergangenheit von Kornelius. Am Ende der Erzählung stirbt sein Vater und Leonhard wird durch die Erbschaft wieder in die Gesellschaft integriert. Er möchte Fräulein Serena heiraten, doch diese ist bereits vergeben. Leonhard verlässt Bumsdorf, um Ratsschreiber von Nippenburg zu werden.
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2.2 Parallelen von Deutschland und Afrika
In diesem Kapitel werden die Parallelen zwischen dem Afrika, das Leonhard Hagebucher in der Erzählung erlebt, und seiner deutschen Heimat Bumsdorf beleuchtet. Dabei werden Aspekte wie die soziale Ausgrenzung von Leonhard, die wirtschaftliche Situation in Bumsdorf und die politische Situation im 19. Jahrhundert in Deutschland untersucht. Die Analyse zeigt, dass Raabe durch die Gegenüberstellung von Afrika und Deutschland soziale und gesellschaftliche Missstände in Deutschland aufzeigt.
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3.1 Europäische Darstellung Afrikas' im 19. Jahrhundert
Dieses Kapitel befasst sich mit der europäischen Sicht auf Afrika im 19. Jahrhundert. Die Darstellung Afrikas in Reiseberichten, wissenschaftlichen Arbeiten und literarischen Werken dieser Zeit wird analysiert. Dabei werden verschiedene Perspektiven und Stereotypen beleuchtet, die die Europäer von Afrika hatten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit analysiert Wilhelm Raabes Roman „Abu Telfan oder Die Heimkehr aus dem Mondgebirge“ und befasst sich mit den Themen Afrika, Deutschland, Sklaverei, Heimat, Ferne, Ausgrenzung, Gesellschaft, 19. Jahrhundert und dem Afrikadiskurs.
- Citation du texte
- Bianca Naderer (Auteur), 2022, Die Parallelen von Afrika und Deutschland in „Abu Telfan“. Der Afrikadiskurs des 19. Jahrhunderts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1491727