Das Thema, das dieser Seminararbeit zugrunde liegt (Gibt es einen Gegensatz zwischen historischer Wahrheit und neutestamentlichem Kerygma?) behandelt ein zentrales Problem der neutestamentlichen Forschung vom ausgehenden 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Es handelt sich hier um die Frage des Verhältnisses von historischem Jesus und der Christusverkündigung (Kerygma) der ersten Christen (Urgemeinde). In dieser Arbeit soll die Antwort Rudolf Karl Bultmanns, die der bekannte Marburger Neutestamentler in seiner 1960 in Heidelberg erschienenen Schrift Das Verhältnis der urchristlichen Christusbotschaft zum historischen Jesus auf die oben genannte Frage gegeben hat, mit kritischem Blick untersucht und auf ihr zugrunde liegende Ursachen und Einflüsse befragt werden.
Ich halte es in diesem Sinne für angemessen, nach der Wiedergabe der einzelnen Kerngedanken Rudolf Bultmanns, die sich zum Teil aus der Gliederung der oben genannten Schrift ergeben, jeweils eine kritische Reflektion anzufügen. Dies soll eine tiefgehendere Untersuchung der verschiedenen Gedanken Bultmanns ermöglichen. Am Schluss wird zu fragen sein, wie die thematisch leitende Frage in der Theologie Bultmanns beantwortet werden muss, und was dies für die heutige Zeit zu bedeuten hat. Dazu werden in einem Ausblick einige Chancen und Defizite des bultmannschen Ansatzes genannt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Historische Wahrheit und neutestamentliches Kerygma
- Historischer Jesus und Christus-Kerygma
- Die Frage der historischen Kontinuität
- Über das „Daß“ hinaus – Das sachliche Verhältnis von historischem Jesus und dem Christus-Kerygma
- Verkünder oder Verkündigte – Die innere Notwendigkeit des christlichen Kerygmas
- Schlussfolgerung
- Chancen und Defizite von Bultmanns Ansatz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht Rudolf Bultmanns Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen historischem Jesus und dem neutestamentlichen Kerygma. Sie analysiert Bultmanns Ansatz kritisch und beleuchtet die zugrundeliegenden Ursachen und Einflüsse. Die Arbeit fragt nach der Antwort Bultmanns auf die zentrale Frage nach dem Gegensatz zwischen historischer Wahrheit und neutestamentlichem Kerygma und deren Bedeutung für die heutige Zeit.
- Das Verhältnis von historischem Jesus und dem neutestamentlichen Kerygma
- Kritische Analyse von Bultmanns Ansatz
- Einflüsse auf Bultmanns Theologie
- Relevanz von Bultmanns Werk für die heutige Theologie
- Chancen und Defizite des bultmannschen Ansatzes
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort erläutert das zentrale Problem der neutestamentlichen Forschung bezüglich des Verhältnisses von historischem Jesus und der Christusverkündigung der Urgemeinde. Es beschreibt die Zielsetzung der Arbeit: die kritische Untersuchung von Rudolf Bultmanns Antwort auf die Frage nach dem Gegensatz zwischen historischer Wahrheit und neutestamentlichem Kerygma, sowie die Analyse der zugrundeliegenden Einflüsse. Die angekündigte Vorgehensweise beinhaltet die kritische Reflexion der einzelnen Kerngedanken Bultmanns, gefolgt von einer abschließenden Betrachtung der Chancen und Defizite seines Ansatzes.
Einleitung: Die Einleitung skizziert die Entwicklung der Leben-Jesu-Forschung vom 18. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg. Sie beschreibt die Hochphase des aufklärerischen Denkens mit seiner historisch-kritischen Exegese und der Bedeutung der Religionsgeschichte. Rudolf Bultmann wird als Kind dieser liberalen Theologie vorgestellt, der früh auf die Diskrepanz zwischen historischem Jesus und dem Christus des Glaubens aufmerksam wurde. Die Einleitung hebt die gescheiterten Versuche der liberalen Theologie hervor, das Leben Jesu zu rekonstruieren, und den darauf folgenden Paradigmenwechsel hin zu einer Theologie des Glaubens, die in der Dialektischen Theologie ihren Ausdruck fand. Bultmanns Werk wird als Gegenentwurf zur liberalen Leben-Jesu-Forschung positioniert.
Historische Wahrheit und neutestamentliches Kerygma: Dieser Kapitelkomplex untersucht detailliert Bultmanns Position zum Verhältnis zwischen historischem Jesus und dem christlichen Kerygma. Es wird sich mit der Frage der historischen Kontinuität auseinandergesetzt und das sachliche Verhältnis zwischen historischem Jesus und dem Kerygma beleuchtet. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Klärung der Frage, ob das Kerygma den historischen Jesus verkündet oder den Verkündiger selbst darstellt. Der Abschnitt untersucht die interne Notwendigkeit des christlichen Kerygmas im Kontext der historisch-kritischen Exegese und der Theologie Bultmanns.
Schlüsselwörter
Historischer Jesus, neutestamentliches Kerygma, Rudolf Bultmann, historische Wahrheit, Christusverkündigung, Urgemeinde, Leben-Jesu-Forschung, liberale Theologie, Dialektische Theologie, historisch-kritische Exegese.
Häufig gestellte Fragen zu: Historische Wahrheit und neutestamentliches Kerygma (Arbeitstitel)
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht Rudolf Bultmanns Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen dem historischen Jesus und dem neutestamentlichen Kerygma. Sie analysiert kritisch Bultmanns Ansatz und beleuchtet die zugrundeliegenden Ursachen und Einflüsse. Ein zentraler Punkt ist die Beantwortung der Frage nach dem Gegensatz zwischen historischer Wahrheit und neutestamentlichem Kerygma und deren Bedeutung für die heutige Zeit.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt das Verhältnis zwischen historischem Jesus und neutestamentlichem Kerygma, eine kritische Analyse von Bultmanns Ansatz, die Einflüsse auf Bultmanns Theologie, die Relevanz seines Werks für die heutige Theologie sowie die Chancen und Defizite seines Ansatzes.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in ein Vorwort, eine Einleitung, ein Kapitel zu "Historische Wahrheit und neutestamentliches Kerygma" (mit Unterkapiteln), eine Schlussfolgerung und einen Abschnitt zu Chancen und Defiziten von Bultmanns Ansatz.
Was wird im Vorwort erläutert?
Das Vorwort beschreibt das zentrale Problem der neutestamentlichen Forschung bezüglich des Verhältnisses von historischem Jesus und der Christusverkündigung der Urgemeinde. Es benennt die Zielsetzung der Arbeit: die kritische Untersuchung von Bultmanns Antwort auf den Gegensatz zwischen historischer Wahrheit und neutestamentlichem Kerygma und die Analyse der Einflüsse. Die Vorgehensweise beinhaltet die kritische Reflexion von Bultmanns Kerngedanken, gefolgt von einer Betrachtung der Chancen und Defizite seines Ansatzes.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung skizziert die Entwicklung der Leben-Jesu-Forschung vom 18. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg, beschreibt die Hochphase des aufklärerischen Denkens und die Bedeutung der Religionsgeschichte. Rudolf Bultmann wird als Vertreter der liberalen Theologie vorgestellt, der die Diskrepanz zwischen historischem Jesus und dem Christus des Glaubens erkannte. Die gescheiterten Versuche der liberalen Theologie, das Leben Jesu zu rekonstruieren, und der Paradigmenwechsel hin zu einer Theologie des Glaubens (Dialektische Theologie) werden dargestellt. Bultmanns Werk wird als Gegenentwurf zur liberalen Leben-Jesu-Forschung positioniert.
Worauf konzentriert sich das Kapitel "Historische Wahrheit und neutestamentliches Kerygma"?
Dieses Kapitel untersucht detailliert Bultmanns Position zum Verhältnis zwischen historischem Jesus und christlichem Kerygma. Es befasst sich mit der Frage der historischen Kontinuität, dem sachlichen Verhältnis zwischen historischem Jesus und Kerygma und der Frage, ob das Kerygma den historischen Jesus oder den Verkündiger selbst darstellt. Die interne Notwendigkeit des christlichen Kerygmas im Kontext der historisch-kritischen Exegese und Bultmanns Theologie wird untersucht.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Historischer Jesus, neutestamentliches Kerygma, Rudolf Bultmann, historische Wahrheit, Christusverkündigung, Urgemeinde, Leben-Jesu-Forschung, liberale Theologie, Dialektische Theologie, historisch-kritische Exegese.
- Citar trabajo
- Matthias Scheel (Autor), 2005, Gibt es einen Gegensatz zwischen historischer Wahrheit und neutestamentlichem Kerygma?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149210