Thomas Hobbes kann mit recht als Begründer der englischsprachigen Philosophie genannt werden. Fasziniert von wissenschaftlicher Exaktheit der mathematischen Methode, suchte Hobbes in der Geometrie und Mathematik Antworten auf philosophische Fragen. Eine innere Ordnung seiner Philosophie stellt sich in einem Fortschreiten seiner Werke, angefangen bei der Physik (De corpore), über die Anthropologie (De homine), bis hin zu seiner Staatslehre (De cive; Leviathan) dar. Auch in Leviathan kann diese innere Ordnung festgestellt werden. Hobbes konstruiert seine Theorie auf Basis persönlicher Erfahrungen und Reflektionen dieser. Er stellt gesetzesartige Prinzipien auf, die ihre Grundlage auf wissenschaftlichen Erkenntnissen bilden. Sinnliche Erfahrungen werden bei Hobbes als Reaktion auf äußere Reize angesehen und Hobbes’ Menschenbild spiegelt sein Interesse an der Naturwissenschaft wieder. Diesesmechanische oder naturwissenschaftliche Menschenbild überträgt er auf seine Staats- und Gesellschaftslehre. Im Folgenden wird der Frage nachgehen, ob die im Leviathan dargelegte Staatsphilosophie von der des Aristoteles zu unterscheiden ist, oder ob es sich hierbei um eine bloße Kopie antiken Gedankenguts handelt, mit Beschränkung auf einige wenige Merkmale. Anschließend wird hinterfragt, ob der Staat als notwendig angesehen werden muss.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Von der Unverzichtbarkeit des Erkennens eigener Wurzeln
- Hobbes' Staatskonstruktion als aristotelische Nachahmung?
- Von der Notwendigkeit des Staates
- Resümee
- Literaturverzeichnis
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Staatslehre von Thomas Hobbes im Kontext der aristotelischen Philosophie. Sie analysiert, ob Hobbes' Staatskonstruktion eine bloße Nachahmung des antiken Gedankenguts darstellt oder ob sie sich davon unterscheidet. Darüber hinaus wird die Notwendigkeit des Staates in Hobbes' Philosophie beleuchtet.
- Die Rolle der Anthropologie in Hobbes' Staatslehre
- Der Vergleich zwischen Hobbes' und Aristoteles' Staatskonzeptionen
- Die Begründung der Notwendigkeit des Staates bei Hobbes
- Die Bedeutung des Naturrechts in Hobbes' Philosophie
- Die Konstruktion des Staates als künstlicher Körper
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor. Sie erläutert die Bedeutung der Anthropologie in Hobbes' Philosophie und die methodische Vorgehensweise der Arbeit.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Unverzichtbarkeit des Erkennens der eigenen Natur in Hobbes' Philosophie. Es wird argumentiert, dass die Anthropologie als Voraussetzung für das Verständnis der Staatslehre von Hobbes verstanden werden kann. Hobbes' materialistische Sichtweise auf den Menschen und die Bedeutung der Erkenntnis der eigenen Anlagen, Neigungen und Sitten werden erläutert.
Das dritte Kapitel untersucht die Frage, ob Hobbes' Staatskonstruktion eine Nachahmung der aristotelischen Lehre darstellt. Es werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Philosophen hinsichtlich ihrer Staatskonzeptionen herausgearbeitet. Die aristotelische Lehre vom Menschen als Sozialwesen und die Bedeutung der Polis für die Selbstverwirklichung des Menschen werden dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Staatslehre von Thomas Hobbes, die aristotelische Philosophie, die Anthropologie, das Naturrecht, die Notwendigkeit des Staates, die Konstruktion des Staates als künstlicher Körper und die Bedeutung des Leviathan.
- Arbeit zitieren
- Martin Rybarski (Autor:in), 2009, Anthropologie als Grundpfeiler in der Staatstheorie von Thomas Hobbes im Kontrast zur aristotelischen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149323