Geschichte von Namen


Seminar Paper, 2006

13 Pages, Grade: 2,0


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Gattungsnamen und Eigennamen

3. Merkmale von Namen
3.1. Namen als sprachliche Zeichen
3.2 Eigennamen sind nicht übersetzbar

4. Klassifizierung von Personennamen

5. Einnamigkeit und Zweinamigkeit

6. Familiennamen

7. Gruppen von Familiennamen
7.1. Patronyme (Personen, die nach dem Rufnamen ihres Vaters genannt werden)
7.2. Personen, die nach ihrem Herkunftsort benannt werden
7.3 Personen, die nach dem Wohnort benannt werden
7.4 Personen, die ihren Namen aufgrund charakterlicher oder biographischer Merkmale erhalten haben
7.5. Personen, deren Namen von Berufen abgeleitet sind

8. Allgemeine Informationen über Familiennamengruppen

9. Berufsnamen
9.1 direkte und indirekte Berufsnamen
9.2. Familiennamen aus Amtsbezeichnungen
9.2.1 Der Name Kuster
9.2.2. Der Name Momper
9.2.3. Der Name Vogt
9.2.4. Der Name Meier
9.2.5. Der Name Schulze

Literaturnachweis:

1. Einleitung

Warum geben wir uns Namen?

Zur Beantwortung dieser Frage ist es nötig, bis an die Anfänge der Menschheit zurückzugehen.

Es lag schon immer in der Natur der Menschen zu kommunizieren.

Man kommunizierte über die Welt und ist bzw. war ein Teil von ihr. Da wir als Lebewesen ein Teil der Welt sind und alles bezeichnen, was um uns herum existiert, müssen wir uns auch gegenseitig bezeichnen und definieren. Dies geschieht über Namen. Namen sollen uns einzigartig machen, uns vom Rest der Welt individualisieren und abheben[1].

2. Gattungsnamen und Eigennamen

Die Literatur bietet dafür ein gutes (biblisches) Beispiel. :

Nachdem Gott aus einer Rippe Eva geschaffen hat, sagt Adam: „Frau soll sie heißen“ und später nannte er „seine Frau Eva (Leben), denn sie wurde Mutter aller Lebendigen.“ Dieses Beispiel vereinfacht die Unterscheidung von Gattungsnamen („Frau“) und Eigennamen („Eva“)[2].

Gattungsnamen bezeichnet man auch als „nomen appellativum“ und Eigennamen als „nomen proprium“.

Was bedeuten diese Begriffe?

Die Gattungsnamen bezeichnen alle Mitglieder einer Gattung. Dem gegenüber stehen die Eigennamen, welche eine Vielzahl gleichartiger Wesen unverwechselbar unterscheiden, sie bezeichnen einzelne Exemplare einer Gattung.

3. Merkmale von Namen

3.1. Namen als sprachliche Zeichen

Der Name[3] verfügt als Zeichen über eine Ausdrucks- und eine Inhaltsseite. Der Begriff Ausdrucksseite meint den Gebrauch von Sprache um dieses Zeichen zu benutzen. Eie Ebenen der Inhaltsseite sind Bezeichnung, Sinn und Bedeutung.

Diese drei Ebenen möchte ich nun in Bezug auf Namen und Zeichen genauer definieren.

Unter Bezeichnung verstehen wir den Bezug auf das Außersprachliche, also auf was sich der Name bezieht.

Dem Namen kann sprachwissenschaftlich (über die Bezeichnung hinaus) kein Sinn zugesprochen werden.

Wenn wir Namen als sprachliche Zeichen sehen, unterscheiden wir verschiedene Bedeutungsarten von Zeichen, wobei die Frage der Bedeutung der Zeichen eine elementare Rolle in der Namenwissenschaft einnimmt.

Die instrumentale Bedeutung befasst sich mit der jeweiligen Bedeutung der Morpheme zum Aufbau bestimmter grammatischer Kategorien. Ein Beispiel hierfür wären die Suffixe zur Bildung von Singular und Plural. Das so genannte „Was“ der sprachlichen Erfassung, also über welchen Sachverhalt das Zeichen Aufschluss gibt, bezeichnen wir als lexikalische Bedeutung. In welcher Art und Weise Namen als Zeichen auf Dinge „in der Welt“ Bezug nehmen, bezeichnen wir als kategorielle Bedeutungsebene.

Um wieder auf Namen Bezug zu nehmen, bedeutet das, dass sie die kategoriellen Bedeutungsmerkmale von Substantiven auf sich vereinen und man somit sagen kann, dass Eigennamen immer Substantive sind.

Ein Eigenname bezeichnet im Gegensatz zum Appellativum immer ein Individuum, dabei spielt es zunächst keine Rolle, welchem Geschlecht es angehört.

Man kann an dem Familiennamen Ziege darlegen, dass dieser nicht bedeutet, dass der Namensträger ein Tier ist, sondern nur, dass Ziege den Namenträger näher beschreibt ohne eine Bedeutungsebene zu besitzen. Somit fehlt den Eigennamen die lexikalische Bedeutungsebene.

Die Appellative (die keine Eigennamen sind) bezeichnen etwas, weil sie lexikalisch etwas bedeuten. In unserem Beispiel steht dann also Ziege für ein Tier.

3.2 Eigennamen sind nicht übersetzbar

Eigennamen sind, wenn sie anderen Sprachen entlehnt wurden, nicht übersetzbar, weil diese Übersetzung nicht mehr der Maxime der „Bedeutungslosigkeit“ entsprechen würde. Namen bezeichnen nur, sie bedeuten nicht, durch eine Übersetzung in die eigene Muttersprache würde man der Bedeutungsseite Vorrang gewähren.

Um dieses zu verdeutlichen, führe ich als Beispiel den Namen des ehemaligen britischen Premierministers Churchill an.[4] Um zu wissen, wer durch diesen Namen bezeichnet wird muss man nicht zwingend die englische Sprache beherrschen. Man weiß, dass dieses Lexem eine Person der Zeitgeschichte bezeichnet und bringt Churchill nicht mit der Übersetzung Kirchenhügel in Verbindung. Auch wenn man dem Englischen nicht mächtig ist, dann man den Namen auf die Person beziehen, da für Namen, wie oben erwähnt, nicht die Wortbedeutung entscheidend ist, sondern die Bezeichnungsfunktion.

Es ist demnach nicht so wichtig, womit jemand bezeichnet wird, wichtig ist, dass diese Einteilung allgemein anerkannt ist und dadurch von allen gleich gebraucht wird.

4. Klassifizierung von Personennamen

Obwohl in der Literatur keine Einstimmigkeit über eine eindeutige Einteilung vorliegt, möchte ich versuchen, Namen nach bestimmten Aspekten zu ordnen.[5]

Familiennamen dienen der besseren Unterscheidbarkeit von Personen als Ergänzung zu den Vornamen. Sie bezeichnen Gruppen von Menschen.

Von Übernamen spricht man, wenn ein Ausdruck auf mehrere Gruppen von Menschen bezogen wird.

Vornamen bestimmen das bezeichnete Individuum näher als Familiennamen und ermöglichen eine genauere Beschreibung von Personen.

Als letzte Kategorie führe ich die Klasse der so genannten Nebennamen an, welche als Synonyme unter Umständen auch zu festen Namen werden können.

Ich werde mich bei meinen Ausführungen auf die Klasse der Familiennamen beschränken und dabei versuchen, die Entwicklung dieser Gruppe darzulegen. Nachdem ich diesen (historischen) Aspekt behandelt habe, werde ich mich mit der Entstehung der Familiennamen aus Berufsbezeichnungen beschäftigen.

5. Einnamigkeit und Zweinamigkeit

Durch das Anwachsen der Bevölkerungszahl im germanischen Sprachraum und der kleinen Anzahl der üblichen germanischen Rufnamen waren die Möglichkeiten der Namengebung, ohne Verwechslungen im engeren Umfeld zu verursachen, schwierig geworden. Deswegen versuchte man, sich christlicher Namen als Ersatz zu bedienen. Nachdem auch diese Möglichkeit erschöpft war, wurden die Personen durch zugefügte Beinamen unterschieden. Eine Folge der demografischen Entwicklungen war auch das Ansteigen der Verwaltungsaufgaben. Um ihren Aufgaben wirklich gerecht werden zu können, mussten die Verwaltungen die Personen exakt unterscheiden und registrieren können. Man kann sich vorstellen, dass das recht schwierig war, wenn viele den gleichen Namen hatten und daher wurde die Kategorisierung eingeführt.

[...]


[1] Vgl. Naumann 1987, S.10

[2] Vgl. dtv-Atlas: Namenkunde, Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet, Originalausgabe, Deutscher Taschenbuch Verlag S.11

[3] Vgl. Gottschald, 1982, S.15

[4] Vgl. dtv-Atlas: Namenkunde, Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet, Originalausgabe, Deutscher Taschenbuch Verlag S.11

[5] Vgl. Ebd.

Excerpt out of 13 pages

Details

Title
Geschichte von Namen
College
Otto-von-Guericke-University Magdeburg  (Institut für Germanistik )
Course
Sprachgeschichte
Grade
2,0
Author
Year
2006
Pages
13
Catalog Number
V149341
ISBN (eBook)
9783640599639
ISBN (Book)
9783640600250
File size
425 KB
Language
German
Keywords
Geschichte, Namen
Quote paper
Kristin Schulze (Author), 2006, Geschichte von Namen , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149341

Comments

  • No comments yet.
Look inside the ebook
Title: Geschichte von Namen



Upload papers

Your term paper / thesis:

- Publication as eBook and book
- High royalties for the sales
- Completely free - with ISBN
- It only takes five minutes
- Every paper finds readers

Publish now - it's free