Auf der Suche nach der Grundfeste aller Wissenschaft stürzt René Descartes in den Meditationen über die Grundlage der Philosophie alles das uns Bekannte in tiefen Zweifel, um in dieser Leere den ersten unbezweifelbaren festen Punkt zu suchen. Von diesem Punkt aus, so Descartes, lässt sich überhaupt erst jede Form von Wissenschaft sicher entwickeln.
Dies ist in meinen Augen eine der interessantesten Stellen in den Meditationen über die Grundlage der Philosophie, da es einige problematische Stellen gibt, die zu scheinbaren Widersprüchen führen können. Dies ergibt sich sowohl aus der Textgrundlage - als einer nicht zwingend systematischen Meditation - als auch aus den Gedanken selbst in ihrer Radikalität (methodischer Zweifel). Letzteres erweist sich auch für Descartes als problematisch und stellt somit, meiner Meinung nach, eine besondere Herausforderung für die Interpretation dieses Auszugs dar.
Mich dieser Problematik widmend, wird meine Auseinandersetzung mit Descartes hier ansetzen. Dies geschieht, in dem ich seine Argumentation Satz für Satz nachvollziehe, um Klarheit über die bis zu diesem Punkt gemachten Annahmen zu erhalten. Ich beginne mit der ersten Meditation und den darin gesetzten Voraussetzungen. Anschließend komme ich zum Existenzbeweis (zweite Meditation), indem ich in Descartes’ Argumentation überprüfe, ob sein Existenzbeweis in dieser Form überhaupt durchführbar ist. Kann Descartes Gott und einen bösen Geist als Prüfstein einsetzen und warum hat er diesen Weg gewählt?
Als Ergebnis seiner Argumentation und Fundament für seine Meditationen trifft er die Aussage, dass das Ich ist und existiert, solang es dies denkt oder ausspricht. Diesen Punkt nachzuvollziehen, bedarf es, die möglichen Widersprüche zu erkennen und zu lösen, worin ich den Anspruch meiner Arbeit sehe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Voraussetzung für den Existenzbeweis in der ersten Meditation
- Die Argumentation zum Existenzbeweis
- Gott der dem Ich Vorstellungen einflößt
- Das Ich redet sich etwas ein
- Der böse Geist der das Ich täuscht
- Existenzbeweis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit René Descartes' Meditationen über die Grundlage der Philosophie und analysiert den Existenzbeweis des Ichs, der in den Meditationen dargelegt wird. Ziel ist es, Descartes' Argumentation Schritt für Schritt nachzuvollziehen und die dahinterstehenden Annahmen zu beleuchten.
- Methodischer Zweifel als Grundlage der Erkenntnistheorie
- Die Rolle von Gott und dem bösen Geist in Descartes' Argumentation
- Das Cogito-Argument und seine Bedeutung für den Existenzbeweis
- Die Frage nach der Gewissheit und der Suche nach einem unbezweifelbaren Fundament
- Die Herausforderungen und Widersprüche, die sich aus Descartes' Argumentation ergeben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beleuchtet die Bedeutung des Existenzbeweises in Descartes' Meditationen. Die erste Meditation wird im Anschluss analysiert, wobei der Fokus auf Descartes' Methode des radikalen Zweifelns und die daraus resultierenden Voraussetzungen für den Existenzbeweis liegt. In der zweiten Meditation wird dann der Existenzbeweis selbst behandelt, wobei Descartes' Argumentation und ihre möglichen Probleme und Widersprüche im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Methodischer Zweifel, Existenzbeweis, Cogito-Argument, Gott, böser Geist, Gewissheit, Fundament, Meditationen, Erkenntnistheorie.
- Arbeit zitieren
- Maria Jeß (Autor:in), 2007, Descartes Fundament, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149375