Philip Pettit geht bei der Entwicklung seiner Theorie institutioneller Personen von rational handelnden Individuen aus, die sich immer darum bemühen werden, ihre Handlungen möglichst konsistent auszuführen. Seine Annahmen entnimmt der Philosoph der Rational Choice Theorie, die in Wirtschaft, Politik und Soziologie zur Anwendung kommt und vom Menschen als wirtschaftlich denkendes Individuum oder als 'homo oeconomicus' ausgeht. Der Mensch würde seine Handlungswahl immer in Hinblick auf den Nutzen treffen und Kollektive wie Staaten wären nur durch das egoistische Verhalten der Mitglieder erklärbar.
Pettit entwickelt ausgehend von dieser Theorie die Annahme, dass Kollektive einen eigenen Geist besitzen, der von dem seiner Mitglieder verschieden ist. Zwar behauptet Pettit nicht, dass Kollektive in bestimmten Fällen die gleichen Eigenschaften haben wie einzelne Individuen. Jedoch versucht er in seinem Essay „Gruppen mit einem eigenen Geist“1 zu beweisen, dass bestimmte Kollektive unter gewissen Voraussetzungen dazu gezwungen sind, Vernunft zu kollektivieren. In diesem Fall seien Gruppen „autonome Entitäten […], die institutionelle Personen konstituieren.“2
In meiner Seminarbeit werde ich zu zeigen versuchen, welche Voraussetzungen Philip Pettit für das Vorhandensein institutioneller Personen nennt und seine Beweisführung hinsichtlich der Annahmen aus der Rational Choice Theorie näher untersuchen. Ich möchte diskutieren, inwiefern diese Art der Beweisführung tragbar ist, welche Alternativen möglich wären und ob die Theorie auch praktischen Wert besitzt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rational Choice
- Pettits Beweisführung.
- Das diskursive Dilemma..
- Institutionelle Personen
- Alternative Ansätze..............
- Zusammenfassung.
- Bibliographie.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit Philip Pettits Theorie institutioneller Personen, die auf der Annahme rational handelnder Individuen basiert. Die Arbeit untersucht, wie Pettit die Rational Choice Theorie, die in Wirtschaft, Politik und Soziologie Anwendung findet, auf Kollektive überträgt und wie er argumentiert, dass bestimmte Kollektive unter bestimmten Voraussetzungen gezwungen sind, Vernunft zu kollektivieren. Die Arbeit analysiert Pettits Beweisführung und diskutiert die Tragfähigkeit seiner Argumente sowie alternative Ansätze.
- Rational Choice Theorie als Grundlage für Pettits Theorie institutioneller Personen
- Pettits Beweisführung für die Existenz institutioneller Personen
- Das diskursive Dilemma und seine Auswirkungen auf die Entscheidungsfindung von Kollektiven
- Alternative Ansätze zur Erklärung von kollektivem Handeln
- Praktischer Wert von Pettits Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Philip Pettits Theorie institutioneller Personen vor und erläutert den Ausgangspunkt seiner Argumentation in der Rational Choice Theorie. Sie skizziert die zentralen Fragen, die in der Arbeit behandelt werden.
Das Kapitel "Rational Choice" beleuchtet die Grundprinzipien der Rational Choice Theorie und ihre Anwendung in verschiedenen Disziplinen. Es erklärt, wie die Theorie den Menschen als wirtschaftlich denkendes Individuum, den 'homo oeconomicus', begreift und wie sie individuelles Handeln als rationales Streben nach Nutzenmaximierung interpretiert.
Das Kapitel "Pettits Beweisführung" untersucht Pettits Argumentation, wie Kollektive Vernunft kollektivieren können. Es analysiert das diskursive Dilemma, das Kollektive in ihren Entscheidungen zwingt, konsistent und kohärent zu handeln, um glaubwürdig zu sein und ihre Ziele zu erreichen.
Das Kapitel "Alternative Ansätze" diskutiert alternative Ansätze zur Erklärung von kollektivem Handeln und stellt diese den Argumenten von Pettit gegenüber.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Rational Choice Theorie, institutionelle Personen, Kollektive Intentionalität, diskursives Dilemma, Nutzenmaximierung, 'homo oeconomicus', Kollektivität, Gruppen, Vernunft, Institutionen, Politik, Soziologie, Wirtschaft.
- Citar trabajo
- Johanna Sailer (Autor), 2010, Rational Choice als Voraussetzung für Philip Pettits Theorie institutioneller Personen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149437