Naturräumliche und geoökologische Gliederung – Ein Vergleich der Konzepte


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2009

9 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhalt

1 Einleitung

2 Vorstellung der beiden Gliederungskonzepte
2.1 Das Konzept der naturraumlichen Gliederung
2.2 Das Konzept der geookologischen Gliederung
2.3 Vergleich der beiden Konzepte

3 Zusammenfassung

Literatur

Abbildungen

Abb. 1: Naturraumliche Gliederung Deutschlands

Abb. 2: Grofi- und Teillandschaften Deutschlands

Tabellen

Tab. 1: Schema der regionalen Systematik in der naturraumlichen Gliederung

Tab. 1: Differenzierung und Kennzeichnung des Inhalts

landschaftsokologischer Raumeinheiten verschiedener Ordnungsstufen

1 Einleitung

Versuche, die Erdoberflache in bestimmte Areale oder Ausschnitte zu gliedern, sind so alt „wie das Bemuhen, raumlich verbreitete Phanomene zu erfassen und in Karten darzustellen“ (Muller-Hohenstein 1979:18). Im Gegensatz zu vielen anderen Wissenschaften kann die Geographie nicht davon profitieren, dass durch eine klare Abgrenzung des Objekts von vornherein der Gegenstand ihrer Wissenschaft erkennbar ist (Neef 1967:9). Fur Neef (1967:9) steht vor allem der gesellschaftliche Auftrag im Vordergrund, „die Erkundung der fur die Gesellschaft wichtigen Umwelt [...]“. Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Verfahren zur Gliederung der Erdoberflache konzipiert, die aber beide auf der gleichen Grundvorstellung fufien, namlich der hierarchischen Ordnung der Landschaftseinheiten der Erde (Herz 1973:91). Ob nun das fachgeschichtlich altere Konzept, die naturraumliche Gliederung oder die geookologische Gliederung zur Regionsbildung angewendet wird, in jedem Falle stellt die Grenzbildung einen unabdingbaren Aspekt dar, ohne den sie nicht funktioniert. „The urge to emphasise a difference [...] refers to the general process of identification, which is always a process of distinction, of marking and making borders” (Struver 2005:7).

Im Folgenden wird sowohl das Konzept der naturraumlichen Gliederung als auch der geookologischen Gliederung vorgestellt und miteinander verglichen. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, ob eine der beiden Methoden praferiert werden kann.

2 Vorstellung der beiden Gliederungskonzepte

2.1 Naturraumliche Gliederung

Die naturraumliche Gliederung stellt ein Verfahren zur „ganzheitlichen Erfassung und Darstellung der Landesnatur durch Aussonderung von Raumen unterschiedlicher Struktur und Eignung“ (Klink 1973:466) dar, die nach dem Prinzip der Systemhierarchien1 geordnet werden. Es wird von naturraumlichen Grundeinheiten ausgegangen, wobei man nicht nur die Vegetation, sondern verschiedene visuell wahrnehmbare Geookofaktoren (z.B. Georelief, oberflachennaher Untergrund, Boden, Oberflachenwasser), „manchmal auch unter Verwendung von Einzelmerkmalen dieser (z.B. Hangneigung, Bodenfeuchte, Naturlichkeitsgrad der Vegetation)“ (Leser 1991:210) fur die Bestimmung der naturraumlichen Einheiten nutzt.

Tab. 1: Schema tier l egionaleu Systematikin der Naturraumlichen Gliederung (Mtiller Hohenstein 1979:45)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Eine Ubersicht zur regionalen Systematik der naturraumlichen Gliederung kann Tabelle 1 entnommen werden. Ausgehend von den naturraumlichen Grofi-einheiten, die oft durch Gesteins- und Georelief-strukturen determiniert werden, wird in immer kleinere Einheiten, Uhlig (1967:35) nennt sie Parzellen, unterteilt (Leser 1991:210, Finke 1994:93). Charakteristisch ist weiterhin das Arbeiten in relativ kleinen Mafistaben und entsprechend grofien Einheiten (Schmid & Hersperger 1995:37).

Die ersten Versuche einer naturraumlichen Landschaftsgliederung reichen weit in die Vergangenheit zuruck. Als ein Zeugnis der altesten deutschen Erkenntnis einer kleineren naturraumlichen Einheit wird die Arbeit von Fehr (1680) angesehen, der mit Hilfe der Flora „Tempe Grettstadtiensis“ ein naturlich abgegrenztes Gebiet erkennt. Auch nachfolgende Veroffentlichungen, wie beispielsweise die des schwedischen Naturwissenschaftlers Carl von Linne zeigen, dass in dieser phanomenologischen Phase der naturraumlichen Gliederung vor allem die Pflanzenverbreitung als Merkmal fur die Einteilung naturlicher Raumeinheiten genutzt wurde (Meynen & Schmithusen 1953:9).

Mit dem Anliegen „Deutschland nach den Unterschieden seiner Landesnatur in Gebiete zu gliedern, die fur viele Zwecke als Bezugseinheiten dienen“ (Meynen & Schmithusen 1953:1), wurde eine grundlegende Arbeit zur naturraumlichen Gliederung Deutschlands von dem deutschen Geographen Emil Meynen erstellt (Abb. 1). Aufgrund verschiedener Ursachen (vgl. Meynen & Schmithusen 1953:32) konnte das ursprungliche Ziel, eine naturraumliche

Gliederung Deutschlands im MaBstab 1:200000 nicht erreicht werden. Jedoch wurde durch eine Gemeinschaftsarbeit von ca. 50 Mitarbeitern eine Karte der Naturraumlichen Gliederung Deutschlands in 1:1 Mill. entworfen, die im Handbuch der naturraumlichen Gliederung dargestellt und beschrieben wird.

[...]


1 „Eine Systemhierarchie liegt dann vor, wenn zwei oder mehr Systeme zu einem System hoherer Ordnung zusammengekoppelt sind., diese Systeme hoherer Ordnung ihrerseits wieder durch entsprechende Kopplung zu Systemen noch hoherer Ordnung vereinigt sind usw.“ (zit. in Leser 1991:120).

Fin de l'extrait de 9 pages

Résumé des informations

Titre
Naturräumliche und geoökologische Gliederung – Ein Vergleich der Konzepte
Université
http://www.uni-jena.de/  (Institut für Geographie)
Note
1,3
Auteur
Année
2009
Pages
9
N° de catalogue
V149444
ISBN (ebook)
9783640601646
ISBN (Livre)
9783640601370
Taille d'un fichier
1021 KB
Langue
allemand
Mots clés
Naturräumliche, Gliederung, Vergleich, Konzepte
Citation du texte
Sebastian Paesold (Auteur), 2009, Naturräumliche und geoökologische Gliederung – Ein Vergleich der Konzepte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149444

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