Die vorliegende Studie examiniert das Anlageverhalten von Privatanlegern und die Neigung dieser, im Investitionsprozess mentale Abkürzungen (Heuristiken) zu verwenden oder systematischen Verhaltensverzerrungen (Bias) zu unterliegen. Dazu werden exemplarisch fünf Anomalien des menschlichen Verhaltens herangezogen, namentlich die Repräsentativitätsheuristik, der Confirmation Bias, der Overconfidence Bias, die kognitive Dissonanz und das Herdenverhalten. Diese Anomalien des Entscheidens und der Wahrnehmung sollen folgend vor dem Hintergrund der finanziellen Allgemeinbildung (Financial Literacy) betrachtet werden. Es stellt sich die Frage, ob eine ausgeprägte finanzielle Allgemeinbildung einen wirksamen Protektor für die fünf exemplarisch ausgewählten Anomalien darstellen könnte. So zeigen Erhebungen der BaFin (2019), dass 46% der befragten Erwachsenen Fragen zu basalen Konzepten wie Zins und Zinseszins gar nicht, oder nicht richtig beantworten konnten. Vor diesem Hintergrund gilt die Rolle der finanziellen Bildung in Bezug auf die Anfälligkeit zu anomalen Verhaltensmustern als interessant zu ergründen. Die Ergebnisse der Studie könnten wertvolle Implikationen für zukünftige Bildungsprogramme im Umgang mit Finanzinvestitionen liefern und sollen den Leser darüber hinaus aufklären und sensibilisieren.
Inhaltsverzeichnis
- Kurzfassung
- Abstract
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht den Einfluss von Finanzkompetenz (Financial Literacy) auf die Anfälligkeit von Privatanlegern für kognitive Entscheidungsanomalien im Kontext der Verhaltensorientierten Finanzmarkttheorien (Behavioral Finance). Die Arbeit analysiert, inwieweit Financial Literacy präventiv gegen bestimmte kognitive Biases wirkt.
- Einfluss von Financial Literacy auf kognitive Entscheidungsanomalien
- Analyse ausgewählter kognitiver Biases (z.B. Herding Bias, Repräsentativitätsheuristik, Confirmation Bias, Overconfidence Bias)
- Rolle der Gewissenhaftigkeit (Big Five Persönlichkeitsmerkmal) als Moderatorvariable
- Anwendung der Spearman-Korrelation und Regressionsanalyse
- Implikationen für Anlageentscheidungen von Privatanlegern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Kurzfassung fasst die Forschungsfrage, Methodik und Ergebnisse der Arbeit zusammen. Es wird der Zusammenhang zwischen Financial Literacy und verschiedenen kognitiven Biases untersucht. Die Ergebnisse zeigen teilweise signifikante Korrelationen, jedoch nicht immer signifikante Einflüsse nach der Regressionsanalyse.
Schlüsselwörter
Behavioral Finance, Kognitive Biases, Financial Literacy, Anlageentscheidungen, Entscheidungsanomalien, Privatanleger, psychologische Effekte, Finanzmarkt, Herding Bias, Repräsentativitätsheuristik, Confirmation Bias, Overconfidence Bias, Big Five Persönlichkeitsmerkmale, Spearman-Korrelation, Regressionsanalyse.
- Citation du texte
- Julian Steffens (Auteur), 2024, Das Anlageverhalten von Privatanlegern und ihre Neigung zur Verwendung von Heuristiken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1494463