RFID-Technologie zur Unterstützung von Geschäftsprozessen im Bereich des Veranstaltungs- und Kontaktmanagements


Bachelorarbeit, 2007

84 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Grundlagen und Begriffsdefinition
2.1 RFID-Technologie
2.1.1 Begriffsklarung
2.1.2 Grundlegende Funktionsweise
2.1.3 Spezielle Funktionsweise der 1-Bit-Transponder
2.1.4 Spezielle Funktionsweise der n-Bit-Transponder
2.2 Veranstaltungsmanagement
2.2.1 Begriffsdefinition
2.2.2 Aktuelle Marktsituation
2.3 Bereiche des Veranstaltungsmanagements
2.3.1 Allgemeine Phaseneinteilung
2.3.2 Projektvorbereitung
2.3.3 Projektorganisation
2.3.4 Projektdurchfuhrung
2.3.5 Projektnachbereitung
2.4 Veranstaltungslogistik
2.5 Veranstaltungstypen

3. Qualitat innerhalb des Veranstaltungsmanagements
3.1 Qualitatsmanagement
3.1.1 Definition
3.1.2 TQM als Grundlage fur das Veranstaltungsmanagement
3.2 Qualitatswahrnehmung
3.2.1 Teilnehmerqualitat
3.2.2 Veranstalterqualitat

4. Ausgewahlte RFID-Systeme
4.1 Conference Logistics Management
4.1.1 Charakterisierung
4.1.2 Module des Conference Logistics Management
4.1.3 RFID-basierte Bausteine des CLM
4.2 Oce iDS-Event
4.2.1 Charakterisierung
4.2.2 Module des Oce iDS-Event
4.2.3 RFID-basierte Bausteine des iDS-Event
4.3 CHIPS AT WORK - ePMS
4.3.1 Charakterisierung
4.3.2 Module des ePMS
4.3.3 RFID-basierte Bausteine des ePMS
4.4 m.i.k. IT Event Management System
4.4.1 Charakterisierung
4.4.2 Module des Event Management System
4.4.3 RFID-basierte Bausteine des Event Management System

5. Vergleich und abschlieBende Bewertung
5.1 Produktvergleich
5.2 Referenzsystem
5.2.1 Grundlagen
5.2.2 Erweiterter RFID-Einsatz
5.3 Datenschutzrechtlicher Aspekt

6. Fazit und Ausblick

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Aufbau eines RFID-Systems

Abb. 2: Einteilung der RFID-Systeme nach deren Funktionsweise

Abb. 3: Teilbereiche des Veranstaltungsmanagements

Abb. 4: Marktuberblick 2006

Abb. 5: Zahl der auslandischen Aussteller

Abb. 6: Das magische Dreieck des Projektmanagements

Abb. 7: phasenubergreifende Projektbereiche

Abb. 8: Zeitliche Einteilung der Vorbereitung

Abb. 9: Matrixorganisation

Abb. 10: Linienorganisation

Abb. 11: Zeitliche Einteilung der Organisation

Abb. 12: Bedurfnispyramide nach Maslow

Abb. 13: Zeitliche Einteilung der Durchfuhrung

Abb. 14: 3 Partner der Veranstaltung

Abb. 15: Zeitliche Einteilung der Nachbereitung

Abb. 16: Customer-Buying-Cycle

Abb. 17: Total Quality Management als Managementkonzept

Abb. 18: Bausteine und Phaseneinteilung des iDS-Event

Abb. 19: Bausteine und Phaseneinteilung des Event Management Systems

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Klassifikation von RFID-Systemen nach EPCglobal

Tab. 2: Vergleich diverser gangiger Auto-ID-Systeme

Tab. 3: Phasenaufteilung zur Durchfuhrung einer Veranstaltung

Tab. 4: SMART

1. Einleitung

Die Organisation von Veranstaltungen stellt das Veranstaltungsteam in der Regel vor groBe Herausforderungen in allen betriebswirtschaftlichen Zweigen. Besonders bei GroBveranstal- tungen sind enorme Leistungen bereits im Vorfeld zu vollbringen, was ein nicht unerhebli- ches Risiko der Finanzierung in sich birgt. Um dieses Risiko zu minimieren sind Veranstalter darauf angewiesen ihre Zielgruppe zu kennen und auf Basis zuverlassiger Teilnehmerprogno- sen den Erfolg einer Veranstaltung voraussagen zu konnen. Um dies zu erreichen setzen vermehrt Veranstalter auf die neuen digitalen Medien und entdecken dabei immer neue Ab- satzkanale. Konnte man vor geraumer Zeit Eintrittskarten zu Veranstaltungen lediglich an der Abendkasse erwerben oder musste personlich zur Vorverkaufsstelle gehen, so offeriert heute das Internet eine bequeme und flexible Kartenbestellung von zu Hause aus. Doch hat der Teilnehmer erstmal die Internetseite des Veranstalters betreten, so ist er bereits im Blickfeld der Marktforschung und des Customer Relationship Managements.

All diese Werkzeuge zur Analyse des Teilnehmers dienen einzig dem Zweck die Veranstal­tung so individuell wie moglich zu gestalten und diese zu einem besonderen Erlebnis zu ma- chen, denn den finanziellen Misserfolg einer GroBveranstaltung kann sich kein Veranstalter leisten. Diese Methoden der Datenerhebung werden nun um das Mittel der RFID-Technologie erweitert, die schon in der Logistikbranche fur Aufsehen sorgte und noch heute sorgt!

In dieser Bachelorarbeit wird dazu die Funktionsweise der RFID-Technik erlautert und deren Einsatzmoglichkeit abschlieBend dargelegt. Um eine Verbindung mit der Veranstaltungstech- nik herzustellen, wird diese zunachst beschrieben, in ihre einzelnen Phasen eingeteilt und dabei spezielle Aspekte, wie beispielsweise der Qualitatsaspekt hervorgehoben. Im Zuge der RFID-Betrachtung innerhalb des Veranstaltungsmanagements werden im Anschluss vier aus- gewahlte Veranstaltungsmanagementsysteme hinsichtlich des RFID-Einsatzes untersucht und abschlieBend gegenubergestellt.

2. Grundlagen und Begriffsdefinition

2.1 RFID-Technologie

2.1.1 Begriffsklarung

„RFID" ist die Abkurzung fur die englischsprachige Bezeichnung „radio frequency identificati­on" und bezeichnet ein Verfahren zur kontaktlosen Ubertragung von Informationen ohne grundlegende Sichtverbindung, unter Verwendung magnetischer bzw. elektromagnetischer Felder zwischen einem Datentrager und einem zugehorigen Lesegerat (Vgl. Finkenzeller 2002, S. 1). „RFID-Systeme gehoren zu den Auto-ID-Systemen, welche ein Objekt automa- tisch identifizieren" (Vgl. Kern 2006, S. 1). Ein RFID-System besteht dabei grundsatzlich aus zwei Hauptkomponenten, dem „Transponder" und dem Erfassungs- bzw. Lesegerat (Vgl. Finkenzeller 2006, S. 7). Im Detail betrachtet ergeben sich allerdings vier einzelne Elemente des RFID-Systems, wie in Abbildung 1 dargestellt wird.

Der Transponder, der „RFID-Tag", besteht aus einem Mikrochip welcher die Informationen zum Abruf und ggf. zur Speicherung bereitstellt, sowie einer Antenne zur Abstrahlung und zum Empfang der Radiosignale (Vgl. Garfinkel, Rosenberg 2006, S. 16).

Der RFID-Reader, wie die Erfassungs- und Leseeinheit umgangssprachlich auch bezeichnet wird, sendet dabei die benotigten Radiosignale an den Transponder und empfangt die Ant- wort des Tags. Im Hintergrund lauft dabei eine Computeranwendung, welche die Signale auswertet und in fur den Menschen lesbare Informationen wandelt (Vgl. Garfinkel, Rosen­berg 2006 S. 22).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Aufbau eines RFID-Systems (eigene Darstellung)

Als technische Grundlage der RFID-Ubertragung dient dabei das elektromagnetische Feld der Erde. Erst durch dieses Feld ist es moglich Signale ohne Kontakt zum „Kommunikationspart- ner" zu ubertragen und die Energieversorgung der passiven RFID-Transponder zu sichern. Heute dient die Bezeichnung RFID im weitesten Sinne als Synonym fur kontaktlose Identifi- zierungssysteme und findet speziell im Bereich der Logistik und Uberwachung von Objekten immer breitere Verwendung und Verwendungsmoglichkeiten. Der spezielle Vorteil der RFID- Technik liegt in der Moglichkeit der sogenannten Pulkerfassung und der relativ groBen Reichweite. Die Pulkerfassung bezeichnet dabei die Moglichkeit der Erfassung von beliebig vielen Objekten mit RFID-Transpondern, den sogenannten RFID-Tags, zu einem einzigen Zeitpunkt (Vgl. Gillert, Hansen 2007, S. 146). Beispielsweise konnen dadurch alle Gegens- tande auf einem beladenen LKW zeitgleich erfasst und so logistische Durchlaufzeiten deutlich verkurzt werden. In Hinblick auf die zu erzielenden Reichweiten wird zwischen den einzelnen Frequenzbandern unterschieden, welche im besten Fall eine theoretische Wellenlange von bis zu 2.400 Metern im Niederfrequenzbereich zulassen. Je nach Region, Verwendungszweck und gewunschter Reichweite des RFID-Systems kommen dabei unterschiedliche Frequenzbe- reiche zum Einsatz. Da die verwendbaren Frequenzen abhangig von den physikalischen Be- dingungen sind und der generellen Verfugbarkeit unterliegen, gibt es auf globaler Ebene Dif- ferenzen bezuglich der eingesetzten Frequenzen. In Europa kommen niederfrequente (RFID LF - 125 KHz), hochfrequente (RFID HF - 13,56 MHz), ultrahochfrequente (RFID UHF - 865 bis 868 MHz) Wellenbereiche oder Frequenzen im Mikrowellenbereich (RFID MW - 2,45 GHz) zum Einsatz (Vgl. Gillert, Hansen 2007, S. 98). Die praktischen Reichweiten der RFID- Systeme erstrecken sich dabei von wenigen Zentimetern bis hin zu mehreren Metern (Vgl. Garfinkel, Rosenberg 2006, S. 21). Eine Unterteilung der einzelnen RFID-Leseeinheiten kann anhand verschiedener Kriterien erfolgen Vgl. Gillert, Hansen 2007, S. 98). Beispielsweise kann nach der Art der Stromversorgung in passive und aktive Systeme unterschieden wer- den. Weiterhin ist eine Klassifikation anhand der Beschreibbarkeit der RFID-Tags sowie, bzw. oder, anhand der verwendeten Frequenzen moglich, wie in Tabelle 1 veranschaulicht wird.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 1: Klassifikation von RFID-Systemen nach EPCgiobai

(Darsteiiung in An/ehnung an Garfinkel, Rosenberg 2006, S. 19)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die dabei von der Organisation EPCglobal betrachteten Frequenzen der einzelnen RFID- Systeme belaufen sich dabei auf den UHF-Bereich zwischen 860 MHz und 930 MHz. Erst der Generation-2-Standard arbeitet mittels einer Hochfrequenz von 13,56 MHz und fasst zukunf- tig die Klassen 0 und 1 der veranschaulichten Generation 1 zusammen. Da sich mit Verwen- dung unterschiedlicher Frequenzen verschiedene Eigenschaften hinsichtlich der Nutzung im Nahbereich unter einem Meter ergeben, wird der Generation-2-Standard zukunftig mit bei- den Frequenzen arbeiten konnen (Vgl. Gillert, Hansen 2007, S. 98-99).

Tabelle 2 verdeutlicht abschlieOend die unterschiedlichen Eigenschaften bezuglich der Reich- weite, Ubertragungsfrequenz sowie der Anfalligkeit gegenuber Metallen und Flussigkeiten. Besonders erwahnenswert sind an dieser Stelle der ISO-Standard ISO 14443 sowie ISO 15693, welche Identifikationskarten hinsichtlich der Lesereichweite zum Einen sowie der vor- handenen Sicherheitsfunktionen zum Anderen klassifizieren (Vgl. Kern 2006, S. 162). Den- noch ist RFID dem Barcode hinsichtlich der Technik und Wirtschaftlichkeit in ausgewahlten Szenarien deutlich uberlegen und wird seine Uberlegenheit in Zukunft weiter ausbauen kon- nen (Vgl. Meinberg, Koch 2007).

Tab. 2: Vergleich diversergangiger Auto-ID-Systeme

(Darstellung in An/ehnung an Finkenzeller2002, S. 8)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.1.2 Grundlegende Funktionsweise

Um die genaue Funktionsweise der Datenubertragung zwischen Transponder und Lesegerat bei heutigen RFID-Systemen erlautern zu konnen, ist es zunachst notwendig einen Uberblick uber die verwendeten Techniken zu geben und grundlegend zu klaren wie ein RFID-System aufgebaut ist.

Ein Bestandteil des RFID-Systems ist im weiteren Sinne, neben dem Transponder und der Er- fassungseinheit, die Schnittstelle zur Datenverarbeitung. Der Transponder stellt den Trager der Information dar und ist an dem zu identifizierenden Objekt angebracht. Er besteht, wie bereits unter Punkt 2.1.1 erwahnt, aus einer Antenne in Verbindung mit einer Spule, einem elektronischen Mikrochip sowie, bei speziellen Modellen, aus einem Gehause und einer eige- nen Energiequelle. Der elektronische Mikrochip dient dabei der Datenspeicherung und Verar- beitung der empfangenen Signale. Die Erfassungseinheit, der sogenannte Reader, wird ab- hangig von der eingesetzten Technik und Ausfuhrung als reines Lesegerat oder als Schreib- und Lesegerat verwendet. Dieses Gerat besteht typischerweise aus einem Hochfrequenzmo- dul, einer Verarbeitungs- und Steuerungseinheit, einem Koppelelement sowie einer Schnitt­stelle zur Middleware. Das Hochfrequenzmodul erzeugt eine Tragerfrequenz und bildet das elektromagnetische Feld, welches die Basis der Datenubertragung ist. Die Verarbeitungs- und Steuerungseinheit generiert die zu sendenden Signale und analysiert die ankommenden Signale vom Transponder. Das Koppelelement, eine Spule oder Antenne, ist die Grundlage zur Ubertragung der Daten und des Schreib-/Lesetakts. Weiterhin dient es bei passiven Transpondern zur Ubertragung der benotigten Energie. Die Schnittstelle zur Middleware ist in der Regel bei den meisten Erfassungseinheiten als Ethernet-Anschluss, WLAN-Modul und/oder USB-Anschluss vorhanden. Die Middleware ist als solches nicht innerhalb des RFID- Systems vorhanden und bezeichnet die Software, welche die gewonnenen Daten zur weite­ren Nutzung verarbeitet, auswertet und speichert. Die prinzipielle Funktionsweise des RFID- Verfahrens liegt in der Ubermittlung von Informationen mit Hilfe eines elektromagnetischen Feldes zwischen dem Reader und dem Tag. Das Erfassungsgerat emittiert ein elektromagne- tisches Hochfrequenzfeld das durch die Antenne des Transponders empfangen wird und in dessen Spule ein Induktionsstrom erzeugt. Mit diesem Induktionsstrom wird der Mikrochip des Transponders aktiviert. Die folgende Abbildung gibt Aufschluss uber die Einteilung der RFID-Systeme und dessen Beschreibungsfolge in dieser Bachelorarbeit.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Einteilung der RFID-Systeme nach deren Funktionsweise (Darstellung in An/ehnung an Finkenzeller2002, S. 29)

2.1.3 Spezielle Funktionsweise der 1-Bit-Transponder

RFID-Systeme konnen grundsatzlich nach ihrer Datenmenge in 1-Bit-Transponder und Mehr- Bit-Transponder (n-Bit) gegliedert werden. 1-Bit-Transponder finden bei den bereits zuvor erwahnten EAS-Systemen Verwendung und ermoglichen somit die Darstellung der Zustande „Transponder ist im Feld" bzw. „Transponder ist nicht im Feld".

1-Bit-Transponder werden wahlweise uber das Radiofrequenz-Verfahren, das Mikrowellen- verfahren, dem Frequenzteiler-Verfahren, elektromagnetisch oder akustomagnetisch anges- teuert und betrieben.

Das Radiofrequenz-Verfahren arbeitet dabei mit einem LC-Schwingkreis, der aus einer Spule mit der Induktivitat L sowie einem Kondensator mit der Kapazitat C besteht. Dieser Schwingkreis ist auf eine definierte Resonanzfrequenz abgeglichen und wird heute vorwie- gend als „Aufklebeschildchen" verwendet. Das Lesegerat erzeugt ein magnetisches Wechsel- feld im Radiofrequenzbereich, mit dessen Hilfe Energie in den Schwingkreis induziert wird. Nahert man den Schwingkreis dem magnetischen Wechselfeld an, so entzieht die Spule des Schwingkreises dem Wechselfeld Energie. Entspricht dabei die Resonanzfrequenz des Schwingkreises der Frequenz des magnetischen Wechselfeldes, so entsteht beim Schwing­kreis eine Resonanzschwingung, welche den Strom im Schwingkreis flieBen lasst. Der damit verbundene Spannungsabfall im magnetischen Wechselfeld des Readers sorgt dabei fur eine Abschwachung der magnetischen Feldstarke, die anschlieBend gemessen werden kann. Um eine sichere Erkennung des Signales zu garantieren wird allerdings eine nicht konstante Fre­quenz zu Grunde gelegt. Die sinusformige Frequenz pendelt dabei immer zwischen zwei Amplituden hin und her und trifft periodisch die Resonanzfrequenz des LC-Schwingkreises. Zur Deaktivierung wird ein starkes Magnetfeld verwendet, um die „Sollkurzschlussstellen" im Kondensator des Schwingkreises durchzuschlagen. Dadurch wird der Schwingkreis verstimmt und trifft in keiner von ihm erzeugten Resonanzfrequenz mit der Erregerfrequenz von 8,2 MHz mehr uberein (Vgl. Finkenzeller 2002, S. 30-33).

Mikrowellenverfahren stellen die an Textilien am weitesten verbreiteten EAS-Systeme dar. Der 1-Bit-Transponder, welcher auf Grundlage des Mikrowellenverfahrens arbeitet, be­steht aus einem Dipol und einer Kapazitatsdiode. Diese Diode erzeugt die sogenannten Har- monischen, ein ganzes Vielfaches der Ausgangsfrequenz bzw. der Grundwelle. Die Harmoni- schen werden auch Oberwellen genannt. Um zu bestimmen, welches Vielfache durch die Ka- pazitatsdiode erzeugt wird, wird zum Einen das Dotierungsprofil und zum Anderen die Steil- heit bestimmt, welche sich aus der Kapazitats-Spannungs-Kennlinie ergibt. Befindet sich der 1-Bit-Transponder im Bereich der Strahlungskeule des Mikrowellensenders, so erzeugt die Diode im Transponder die n-te Harmonische und strahlt sie ab. Diese n-te Harmonische wird vom abgeglichenen Empfanger detektiert und erzeugt somit einen Alarm. Um eventuelle Fehlalarme auszuschlieBen, werden die Grundwellen und damit auch die Harmonischen mo- duliert. Dieses Verfahren separiert empfangende Nutzsignale von Storsignalen. Als Grundwel­len dienen Frequenzen von 915 MHz, 2,45 GHz sowie 5,6 GHz (Vgl. Finkenzeller 2002, S. 33­35).

Wie bei dem zuvor beschriebenen Mikrowellenverfahren wird auch bei dem Frequenzteiler- Verfahren eine Modulation zur Filterung der Signale verwendet. Der Transponder besteht dabei aus einer Halbleiterschaltung sowie der Schwingkreisspule. Die am Schwingkreis anlie- gende Frequenz von typischer Weise 130 kHz wird durch die Halbleiterschaltung halbiert und zum Sender zuruckgeschickt. Die Deaktivierung der Transponder erfolgt hierbei durch die Entfernung von der Ware (Vgl. Finkenzeller 2002, S. 35-36).

Ein Prinzip bei dem der Transponder reaktiviert werden kann ist das elektromagnetische Verfahren. Dieses arbeitet in Niederfrequenzbereichen von 10 Hz bis 20 kHz, welche sich fur die Zusammenarbeit mit metallischen Gegenstanden besonders eignen. Zur Sicherung der Ware wird dabei ein weichmagnetischer, amorpher Metallstreifen an der Ware angeb- racht, welcher bei Eintreten in ein starkes magnetisches Wechselfeld bis zu seiner Sattigung periodisch ummagnetisiert wird. Dadurch werden ebenfalls, wie bei dem obigen Mikrowellen­verfahren, Harmonische erzeugt, welche dann vom Erfassungsgerat empfangen werden. Ei­ne Verbesserung des elektromagnetischen Verfahrens zur Reduzierung von Storanfalligkeiten liegt in der Uberlagerung des Hauptsignals mit Signalteilen hoheren oder niedrigeren Fre­quenzen. Daraus ergeben sich Summen- und Differenzenfrequenzen, welche sich aus der Frequenz des Hauptsignals sowie den Frequenzen der Zusatzsignale zusammensetzen. Das Sicherungsgerat reagiert nicht mehr auf die Frequenz des Hauptsignals, sondern auf die Summen- oder Differenzenfrequenzen. Die Deaktivierung des Transponders erfolgt mittels eines Permanentmagneten, welcher zu einer magnetischen Sattigung des Metallstreifens fuhrt, so dass das magnetische Wechselfeld des Lesegerates keinen Einfluss mehr hat (Vgl. Finkenzeller 2002, S. 36-38).

Akustomagnetische Systeme bestehen aus einer kleinen Kunststoffbox, in der sich zwei Metallstreifen befinden. Der hartmagnetische Metallstreifen ist fest mit der Kunststoffbox verbunden, wobei der zweite, amorphe Metallstreifen frei schwingen kann. Dieser wird mit- tels eines angelegten Magnetfeldes zum Schwingen angeregt. Das Magnetfeld wird nach ei- niger Zeit deaktiviert, wobei der Metallstreifen weiter schwingt und dabei selbst ein magneti- sches Feld vom Transponder erzeugt wird. Dieses Feld wird vom Detektor wahrgenommen und signalisiert einen Diebstahl. Da die Sicherungsanlage nach dem Abschalten des magneti- schen Feldes nicht mehr weitersendet, kann diese entsprechend empfindlich eingestellt wer- den. Um das Sicherungsmittel zu deaktivieren muss allerdings der hartmagnetische Metall­streifen mittels eines langsam in der Feldstarke schwacher werdenden magnetischem Feld entmagnetisiert werden (Vgl. Finkenzeller 2002, S. 38-39).

2.1.4 Spezielle Funktionsweise der n-Bit-Transponder

Nachdem es sich bei 1-Bit-Transpondern um Transponder ohne einen Mikrochip handelt, existieren n-Bit-Transponder mit aktiver wie auch mit passiver Stromversorgung zur Akti- vierung ihres Mikrochips. Die passive Stromversorgung wird dabei mit Hilfe des elektromag- netischen Feldes realisiert, wobei ein Induktionsstrom den Mikrochip versorgt. Bei aktiven Systemen wird mit Hilfe einer Energiequelle, wie z.B. in Form einer Batterie, der benotigte Strom erzeugt. Aktive Systeme werden vorwiegend dort eingesetzt, wo relativ gro8e Reich- weiten uberbruckt werden mussen. n-Bit-Transponder arbeiten nach dem Duplexverfahren oder sind als sequentielle Systeme zu finden. Das Duplexverfahren kann weiterhin in voll- duplex und halbduplex unterschieden werden. Das Halbduplexverfahren ermoglicht die zeit- versetzte Kommunikation zwischen dem Transponder und dem Reader. Der Transponder kann somit nicht gleichzeitig Signale vom Reader empfangen und Daten zu diesem zuruck- senden. Bei einem Vollduplexsystem ist das gleichzeitige Senden und Empfangen von Signa- len und Daten moglich. Eine Energieubertragung zwischen dem Feld des Readers und dem Transponder findet sowohl bei dem Halbduplex- wie auch bei dem Vollduplexverfahren statt. Anders verhalt sich hier das sequentielle Verfahren, welches Energie lediglich fur eine be- stimmte Dauer an den Transponder ubertragt. Meist geschieht dies zeitgleich mit der Signal- ubertragung vom Reader an den Transponder (Vgl. Finkenzeller 2002, S. 40-41).

Die induktive Kopplung ist eine Variante bei der Duplexubertragung. Der Stromfluss zwi- schen dem Erfassungsgerat und dem Transponder wird mittels Induktion erzielt. Die Anten- nenspule des Readers erzeugt dabei ein „starkes hochfrequentes, elektromagnetisches Feld", welches teilweise die Spule des Transponders durchdringt. Durch die resultierende Induktion wird eine Spannung erzeugt, welche gleichgerichtet zur Stromversorgung des Mikrochips bzw. des Datentragers dient. Die Reichweite kann bei diesem Verfahren durch die Resonanz- erhohung eines Parallelschwingkreises erzielt werden. Fur die Bildung eines Parallelschwing- kreises wird ein Kondensator der Spule parallel geschaltet. Die Datenubertragung bei dem Verfahren der induktiven Kopplung wird zum Einen durch Lastmodulation und zum Anderen durch subharmonische Verfahren gewahrleistet. Bei der Lastmodulation wird ein resonan- ter Transponder in das magnetische Feld des Readers gebracht und verursacht so eine In- duktivitat und den damit verbundenen Wechselspannungswiderstand, die Impedanz Z. Der so erfolgte Spannungsabfall im magnetischen Feld kann durch einen Lastwiderstand reguliert werden. Durch das Ein- und Ausschalten des Lastwiderstandes und den damit verbundenen Spannungsanderungen konnen somit Daten Bit-weise ubertragen werden (Vgl. Finkenzeller 2002, S. 42-44).

Bei subharmonischen Verfahren wird die Vollduplex-Datenubertragung durch Bildung ei- ner neuen Antwortfrequenz fur den Transponder gesichert. Die Arbeitsfrequenz der Kommu- nikation vom Reader hin zu dem Transponder wird durch einen festen ganzzahligen Wert ge- teilt, so dass sich daraus die Antwortfrequenz 1/n-te Arbeitsfrequenz ergibt (Vgl. Finkenzel­ler 2002, S. 47-48).

Eine weitere Variante der Duplexsysteme stellt ein sogenanntes Backscatter-System dar. „Backscatter" ist der englische Ausdruck fur die Ruckstreuung. Backscatter-Systeme konnen unter Einsatz sogenannter Low-Power-Halbleitertechnologie sowie unter einer zuvor definier- ten Umwelt, bis zu einer Reichweite von bis zu drei Metern auf passivem Wege mit Energie versorgt werden (Vgl. Finkenzeller 2002, S. 48-51). Dafur ist es allerdings notwendig Mikro­chips einzusetzen, welche eine Leistungsaufnahme von weniger gleich 5 pW aufweisen und mit der Frequenz 868 MHz gearbeitet wird. Sollen groBere Reichweiten erzielt werden, wer­den Stutzbatterien fur den Betrieb des Mikrochips eingesetzt. Die Datenubertragung erfolgt durch das Prinzip der Wellenreflektion bzw. der sogenannten Ruckstreuung. Da der Trans­ponder durch seine Antenne mit dem Lesegerat auf einer Frequenz abgestimmt ist, werden Wellen, die auf den Transponder treffen besonders stark reflektiert. Durch einen zusatzlich parallelgeschalteten Lastwiederstand innerhalb des Transponders kann die Leistung der ref- lektierten Wellen in ihrer Starke verandert werden. Durch diese Modulation findet, unter Verwendung eines Richtkopplers im Empfangsgerat, die Datenubertragung statt.

Close-Coupling-Systeme finden im Bereich von 0,1 bis 1 cm ihre Anwendung. Die Ener- gieversorgung des Transponders wird dabei durch die nahe und genaue Anordnung der Transponderspule im Luftspalt des Kerns realisiert. Die Spule des Readers sowie die Spule des Transponders bilden dadurch einen Transformator. Durch einen hochfrequenten Wech- selstrom in der Spule des Readers wird ein proportional hochfrequentes magnetisches Feld im Kern und Luftspalt emittiert, welches auch die Spule des Transponders durchstromt und somit einen Wechselstrom an dieser Spule induziert. Durch Gleichrichtung wird dieser Strom zur Versorgung des Mikrochips verwendet (Vgl. Finkenzeller 2002, S. 51-52).

Die Datenubertragung vom Transponder zum Reader wird durch magnetische Kopplung realisiert, bei dem das Verfahren der Lastmodulation verwendet wird. Eine weitere Moglich- keit der Datenubertragung Richtung Reader ist die kapazitive Kopplung. Dabei wird unter dem Einsatz von parallel zueinander stehenden Plattenkondensatoren, aufgrund der gegen- seitigen elektrischen Kapazitat, Energie von einem Schaltkreis zu einem anderen Schaltkreis ubertragen. Durch die Ubertragung von Energie konnen gegenseitig Signale ubermittelt wer­den (Vgl. Finkenzeller 2002, S. 52-53).

Die elektrische Kopplung stellt ein weiteres Verfahren zur Stromversorgung passiver RFID-Transponder dar. Bei der elektrischen Kopplung wird die Antenne des Readers durch eine Elektrode, also einer elektrisch leitfahigen Flache, ersetzt und erzeugt zwischen sich und dem Erdpotenzial ein elektrisches Feld. Ein wesentlicher Unterschied zu anderen Transpon- dern ist auch hier bei der Antenne zu finden. Transponder, welche die elektrische Kopplung zur Stromversorgung verwenden, besitzen im Aufbau ihrer Antenne zwei leitfahige, in einer Ebene liegende, Flachen (Elektroden) zwischen denen innerhalb des elektrischen Feldes eine Spannung entsteht die zur Stromversorgung dient. Die Datenubertragung zwischen Trans­ponder und Reader findet auf Grundlage der Lastmodulation statt (Vgl. Finkenzeller 2002, S. 53-55).

Sequentielle RFID-Systeme, bei denen die Energie- sowie Datenubertragung vom Reader zum Transponder zeitversetzt mit der Ubertragung vom Transponder zum Reader erfolgt, nutzen fur die Stromversorgung ebenfalls das Prinzip der induktiven Kopplung. Durch die se­quentielle Ubertragung von Signalen kann ein verbesserter Signal-Stor-Abstand erzielt und dadurch die Reichweiten verbessert werden. Der vollstandige Lesezyklus wird dabei zwischen der Auflade- und der Lesephase unterschieden. Durch Uberwachung des Spannungsverlaufs an der Spule des Transponders wird ein Abschalten des vom Reader ausgehenden Feldes er- kannt und ein Oszillator auf dem Mikrochip des Transponders gestartet. Seitens der Spule des Transponders wird ein magnetisches Feld ausgesendet, welches vom Reader empfangen wird und woruber Daten vom Transponder zu dem Reader ubertragen werden. Bidirektional kann eine Datenubertragung auf der Basis von Oberflachenwellen-Transpondern reali- siert werden. Dabei wird auf die oberflachengebundene Ausbreitung elektrischer Wellen so­wie dem piezoelektrischen Effekt zuruckgegriffen. Der piezoelektrische Effekt beschreibt das Zusammenspiel von mechanischem Druck und elektrischer Spannung in Festkorpern. Bei An- legen einer elektrischen Spannung an den piezoelektrischen Korper wird dieser verformt. In- vers wird durch die Verformung des Korpers elektrische Ladung erzeugt. Der Reader bewirkt einen Abtastimpuls, welcher durch die Dipolantenne des Transponders empfangen wird und anschlieBend in einen Interdigitalwandler geleitet wird. Dieser Interdigitalwandler erzeugt Oberflachenwellen, welche eine Oberflache aus Lithiumniobat oder Lithiumtantalat durchlau- fen. An den auf der Oberflache befestigten Reflektorstreifen wird ein Teil der Wellen reflek- tiert, die anschlieBend in den Interdigitalwandler zuruckflieBen. Danach findet eine Umwand- lung in eine hochfrequente Pulsfolge statt, welche durch die Dipolantenne des Transponders abgestrahlt wird. Der Reader empfangt diese Pulsfolge und unter der Definition, dass die An- zahl der Pulse der Anzahl der Reflektorstreifen sowie der zeitliche Abstand der Pulse dem realen Abstand der Reflektorstreifen aquivalent sind, konnen lineare Ziffernfolgen ubertragen werden. Der groBe Vorteil dieser Technik liegt in der Verzogerung des ersten Pulses, da bis zum seinem Eintreffen ca. 1,5 ms nach Abstrahlung des Abtastimpulses, storende Reflexio- nen nicht mehr existent sind (Vgl. Finkenzeller 2002, S. 55-63).

Wie bereits erwahnt findet RFID auch im Veranstaltungs- und Kontaktmanagement eines von vielen Einsatzgebieten, wobei im Regelfall auf passive read-only-Transponder zuruckgegriffen wird. Fur den RFID-Einsatz innerhalb des Veranstaltungs- und Kontaktmanagement eignen sich neben den sequentiellen n-bit-Systemen ebenfalls die halb-duplex Varianten, welche in Anbetracht einer Kostenoptimierung zu bevorzugen sind.

2.2 Veranstaltungsmanagement

2.2.1 Begriffsdefinition

Um zu verstehen welche Aspekte sich hinter dem Begriff „Veranstaltungsmanagement" ver- bergen, wird zunachst der Begriff in seiner heutigen Auspragung definiert. Da es fur diesen Begriff keine einheitliche Definition gibt, wird in dieser Bachelorarbeit unter „Veranstal- tungsmanagement" ein Prozess verstanden, der alle erforderlichen MaBnahmen und Ab- laufe erfasst, welche zur Planung, Vorbereitung, Durchfuhrung und Nachbereitung einer kommerziellen oder nichtkommerziellen Veranstaltung notwendig sind. Dies beinhaltet bei- spielsweise die Veranstaltungsdefinition, die sorgfaltige Auswahl des Veranstaltungsortes, die Akquise von Veranstaltungspartnern und die Festlegung von Dienstleistungen. Diesen MaB­nahmen schlieBen sich wahrend der Veranstaltungsdurchfuhrung und -nachbereitung die Vergabe von Auftragen an Dritte, die Realisierung der Dienstleistungen und Services, ebenso wie die nachtragliche Analyse der Besucher- und Kundenzufriedenheit an. Dabei werden konzeptionelle Bereiche wie die Finanzplanung, das Projekt- und Qualitatsmanagement ebenso wie das Marketing, das Controlling und die Personalplanung mit eingeschlossen, wie Abbildung 3 veranschaulicht.

Damit beschreibt der Veranstaltungsmanagementbegriff alle planenden, organisatorischen, kontrollierenden und steuernden MaBnahmen, welche zur erfolgreichen Organisation einer Veranstaltung notwendig sind (Vgl. Holzbaur et al. 2002, S. 22).

Begriffe wie Event-, Kongress- und Messemanagement werden analog definiert und sind se- mantisch dem Veranstaltungsmanagement identisch. Der GroBteil der erwahnten und dar- gestellten Managementbereiche wird im Zuge der Technologiesierung durch Computeran- wendungen unterstutzt und optimiert. Dabei ist der wichtigste Faktor ein „ERP"-System, wel­ches der administrativen und durchfuhrenden Managementebene zu jedem Zeitpunkt die re- levanten Daten liefert und speziell in Hinblick auf die Koordination und das Controlling nutzli- che Unterstutzung gewahrleistet. Fur die Projektorganisation als solches dient beispielsweise die Software „Microsoft Project", welche hilfreich bei der Erstellung von Meilensteinplanen, Netzplanen sowie der Verdeutlichung des Projektverlaufs das Management unterstutzt. Mit

Hilfe der Software „Bonapart" konnen Geschaftsprozesse, welche unter anderem fur den Aufbau einer Buhne benotigt werden, hinsichtlich der benotigten Zeit und Kosten bereits im Vorfeld geplant und durchlaufen werden. Eine Datenbank sichert zudem die standige Ver- fugbarkeit der aktuellen Daten und gibt kontinuierlich Auskunft uber benotigte Informatio- nen.

Ausgehend von den diversen Eigenschaften einer Veranstaltung, wie beispielsweise die ein- deutige Zielvorgabe und die strikt definierten Rahmenbedingungen, wird die Veranstaltung in ihren Phasen als Projekt betrachtet. Daraus ergibt sich eine zunehmende Ahnlichkeit des Veranstaltungsmanagements mit dem Projektmanagement, wobei sich das Management einer Veranstaltung den Methoden und Konzepten des Projektmanagements bedient (Vgl. Holzbaur et al. 2002, S. 142).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Teilbereiche des Veranstaltungsmanagements (eigene Darstellung)

2.2.2 Aktuelle Marktsituation

Der deutsche Messemarkt hat im Jahr 2006 insgesamt 159 uberregionale Veranstaltungen und 164 regionale Veranstaltungen gezahlt. Dabei waren insgesamt 16,4 Millionen Besu- cher sowie rund 225.000 Aussteller vertreten. Mit insgesamt 9,7 Millionen Besuchern und 172.000 Ausstellern konnten dabei die uberregionalen Messen einen Ausstellerzuwachs von rund 1,3 % gegenuber dem Vorjahr sowie ein Besucherplus von 3,4 % gegenuber dem Jahr 2005 verzeichnen (Vgl. Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. 2007, S. 14 - 16). Dabei sei zu erwahnen, dass im Jahr 2005 ein Besucherschwund um 2,2 % im Vergleich zum Jahr 2004 zu verzeichnen war. (Vgl. Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. 2007, S. 13)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Marktuberblick2006

(Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V 2007, S. 14)

Aus der Bilanz der AUMA, der Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V., fur das Jahr 2006 geht ein Anteil asiatischer Aussteller an uberregionalen Veranstaltun­gen von rund 27,8 % der knapp 90.000 auslandischen Aussteller hervor. Ebenso konn­ten die inlandischen uberregionalen Messen 240.000 Besucher aus Asien zahlen. Damit
drangt der asiatische Markt im Vergleich zu den Vorjahren verstarkt auf die deutschen Mes- sen und konnte seine Messebeteiligungen ausgehend von 1999 bis 2005 um knapp 61 % er- hohen (Vgl. Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. 2007, S. 20 - 21).

Abbildung 5 verdeutlicht den Anstieg der Anzahl auslandischer Aussteller seit 2002.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 5: Zahl der auslandischen Aussteller

(Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V 2007, S. 201)

Dabei wird laut Prognose der AUMA die Gesamtzahl der Messebeteiligungen fur 2007/2008 auf durchschnittlich 7,9 globalen Messebeteiligungen pro Unternehmen fallen, wie eine Um- frage unter ausgewahlten Filmen ergab (Vgl. Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deut­schen Wirtschaft e.V. 2007, S. 6).

Der deutsche Tagungs- und Veranstaltungsmarkt wird im Jahr 2007 insgesamt 2,6 Millionen Veranstaltungen mit insgesamt 291,5 Millionen Teilnehmern zahlen, wobei rund 5 % auslan- dische Teilnehmer darstellen. Dies geht aus der Studie „Tagungs- und Veranstaltungsmarkt Deutschland Das Meeting- & EventBarometer 2007" seitens des Europaischen Instituts fur TagungsWirtschaft hervor, welche vom Europaischen Verband der Verwaltungs-Centren e.V., der Deutschen Zentrale fur Tourismus e.V. und dem German Convention Bureau e.V. in Auf- trag gegeben wurde. Davon entfielen 98,4 Millionen Teilnehmer auf den reinen Kongres- und Tagungsmarkt. Bundeweit standen dafur den Veranstaltern 6000 Veranstaltungsorte mit mehr als 100 Sitzplatzen zur Verfugung, was rund 9 % der insgesamt 64.000 Veranstal- tungsraume ausmacht (Vgl. Europaisches Institut fur TagungsWirschaft GmbH 2007, S. 9). Hinsichtlich der einzelnen Veranstaltungsarten, wie sie im weiteren Verlauf der Bachelorar- beit unter Punkt 2.4 definiert werden, verbuchen die Tagungshotels zu mehr als 75 % Teil­nehmer von Seminaren, Tagungen und Kongressen, wahrend die Veranstaltungszentren, beispielsweise in Form von Kongresszentren oder Mehrzweckhallen, in diesem Bereich mit knapp 40 % eine untergeordnete Rolle spielen. Diese werden allerdings bevorzugt bei kultu- rellen und sportlichen Veranstaltungen zur Ausrichtung genutzt, ebenso wie bei Festivitaten. Reine Ausstellungen respektive Prasentationen finden vorwiegend in Eventlocations statt. Eventlocations stellen dabei stellvertretend Museen, Schlosser, Bildungseinrichtungen, Flug- hafen u.v.m. dar (Vgl. Europaisches Institut fur TagungsWirschaft GmbH 2007, S. 14).

Im speziellen Bezug auf Tagungen liefert die Studie Angaben zur Klassifizierung dieser Ver- anstaltungsart auf Basis einer Befragung von 2.600 Anbietern. Dabei setzt sich der Ta­gungsmarkt im Jahr 2007 zu 51 % aus Veranstaltungen mit maximal funfzig Teilnehmern zu- sammen. Seitens der unter Punkt 4 untersuchten Systeme, konzentriert sich hierbei stellvert­retend das Conference Logistics Management auf Veranstaltungen mit mehr als 100 Teil­nehmern und damit auf maximal 37 % des Tagungsmarktes. (Vgl. Europaisches Institut fur TagungsWirschaft GmbH 2007, S. 18).

Wie eine telefonische Nachfrage bei dreizehn ausgewahlten und vom German Convention Bureau zertifizierten Professional Congress Organizers, kurz PCO, ergab, fuhren lediglich rund 8 % ihre Veranstaltungen auf Basis der RFID-Unterstutzung durch. Von diesen 8 % der Kongressdienstleister werden lediglich knapp 5 % der Veranstaltungen auf RFID-Basis durchgefuhrt. Somit ergibt sich ein RFID-Anteil von rund 0,4 % hinsichtlich des deutschen Kongress- und Tagungsmarktes und halt damit, fur die auf RFID basierenden Veranstal- tungsmanagementsysteme, enormes Potential bereit.

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Ende der Leseprobe aus 84 Seiten

Details

Titel
RFID-Technologie zur Unterstützung von Geschäftsprozessen im Bereich des Veranstaltungs- und Kontaktmanagements
Hochschule
Brandenburgische Technische Universität Cottbus  (Werkstoffe und Produktionsforschung)
Note
2,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
84
Katalognummer
V149562
ISBN (eBook)
9783640605392
ISBN (Buch)
9783640605736
Dateigröße
1464 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die vorliegende Bachelorarbeit wurde am 25.09.2007 an der BTU Cottbus erstellt und mit der Note 2,3 (zweikommadrei) bewertet. Im Rahmen der Arbeit wird die Funktionsweise der RFID-Technologie erläutert, deren Einsatz im Rahmen des Veranstaltungsmanagement geprüft und am Markt vorhandene Systeme hinsichtlich diverser Kriterien untersucht.
Schlagworte
RFID, Veranstaltungsmanagement, Data Mining, TQM, Veranstaltungsunterstützung
Arbeit zitieren
Alexander Sänn (Autor:in), 2007, RFID-Technologie zur Unterstützung von Geschäftsprozessen im Bereich des Veranstaltungs- und Kontaktmanagements, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149562

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