„Die erstmals 1981 in den USA aufgetretene
übertragbare Krankheit Aids (Erworbenes
Immundefektsyndrom) breitet sich seit 1982
zunehmend auch in der Bundesrepublik
Deutschland aus. Nach Einschätzung des
Bundesgesundheitsamtes in Berlin (BGA) ist
diese Erkrankung mit einem so hohen
gesundheitspolitischen Risiko einzustufen,
dass verstärkte Forschungsmaßnahmen...
dringend in Angriff zu nehmen sind.“1
Diese eindringlich warnende Meldung stammt aus einer Bekanntmachung des
Bundesgesundheitsamtes und wurde bereits 1984 veröffentlicht. In den
darauffolgenden Jahren ist kaum ein Tag vergangen, an dem nichts über Aids
in Zeitungen zu lesen oder im Fernsehen zu sehen war. Jeder kennt die
Krankheit also und weiß doch so wenig über sie.
Was ist dran an der Krankheit Aids? Welche Gefahren bürgt sie und wie sieht
es heute, im Jahr 2002, aus? Handelt es sich bei der umgangssprachlich häufig
auch als „Schwulenseuche“ bezeichneten Krankheit wirklich um eine Epidemie?
Oder ist das Aids-Problem bereits Geschichte?
Diese und weitere Fragen will der nachfolgende Text behandeln.
1 zit. nach S. Hinz, 1984, 11
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Aids
2.1. Was ist Aids
2.2. Entdeckung des Aidsvirus
2.3. Vermehrung des Virus
2.3.1. Wie man sich ansteckt
2.3.2. Die Risiko-Gruppen
2.4. Die drei Phasen des Krankheitsverlaufs
2.5. Behandlungsmöglichkeiten
3. Aids – die moderne Seuche?
3.1. Die Situation
3.1.1. – national
3.1.2. – international
3.2. Definition: Seuche
3.3. Aids – die moderne Seuche
4. Schlusswort: Zukunft, Prognosen, Aussichten
Anhang: Literaturveprzeichnis
1. Einleitung
„Die erstmals 1981 in den USA aufgetretene übertragbare Krankheit Aids (Erworbenes Immundefektsyndrom) breitet sich seit 1982 zunehmend auch in der Bundesrepublik Deutschland aus. Nach Einschätzung des Bundesgesundheitsamtes in Berlin (BGA) ist diese Erkrankung mit einem so hohen gesundheitspolitischen Risiko einzustufen, dass verstärkte Forschungsmaßnahmen... dringend in Angriff zu nehmen sind.“[1]
Diese eindringlich warnende Meldung stammt aus einer Bekanntmachung des Bundesgesundheitsamtes und wurde bereits 1984 veröffentlicht. In den darauffolgenden Jahren ist kaum ein Tag vergangen, an dem nichts über Aids in Zeitungen zu lesen oder im Fernsehen zu sehen war. Jeder kennt die Krankheit also und weiß doch so wenig über sie.
Was ist dran an der Krankheit Aids? Welche Gefahren bürgt sie und wie sieht es heute, im Jahr 2002, aus? Handelt es sich bei der umgangssprachlich häufig auch als „Schwulenseuche“ bezeichneten Krankheit wirklich um eine Epidemie? Oder ist das Aids-Problem bereits Geschichte?
Diese und weitere Fragen will der nachfolgende Text behandeln.
2. Aids
2.1 Was ist Aids
Aids ist die englische Abkürzung für A cquired I mmune- D eficiency S yndrome, was so viel bedeutet wie „erworbene Schwäche des Immunsystems“. Es handelt sich also um eine Immunschwäche Krankheit, die bewirkt, dass der Organismus zusammenbricht und Krankheitserreger nicht mehr abgewehrt werden können. Hervorgerufen wird diese durch die Infektion mit dem Hi-Virus (human immunodeficiency virus), das vermutlich von zwei in Afrika heimischen Meerkatzen-Arten – die Schwarzen Mangaben und die Grünen Meerkatzen[2] - stammt und von ihnen auf den Menschen übertragen wurde.
Das HIV kann in speziellen Tests nachgewiesen werden. Ohne diese Tests ist es nur schwer zu erkennen, ob jemand Aids hat oder nicht. Aids hat nämlich tatsächlich kein eigenes Krankheitsbild, es gibt ca. 20 Krankheiten, die dieselben Symptome hervorrufen (z.B. Grippe, Lungenentzündung, Tumore). Häufige Symptome sind starker Gewichtsverlust, ständige Müdigkeit und in vielen Fällen auch Nervenstörungen, die durch eine Schädigung von Gehirnzellen entstehen. Auch bestimmte Formen von Krebs kommen regelmäßig vor.
Die Ausbreitung im Körper eines infizierten Menschen verläuft, im Gegensatz zu den meisten anderen ansteckenden Krankheiten, sehr langsam. Daher sind Aids- Kranke zeitweise durchaus leistungs- und arbeitsfähig. Es kann zehn bis fünfzehn Jahre nach der Infizierung mit dem HIV erst zum Ausbruch der Krankheit kommen. (vgl. Abschnitt 2.4)
2.2 Entdeckung des Aidsvirus
Im Jahre 1981 erschien in der New York Times zum erstenmal ein Artikel mit der Überschrift: „Seltener Krebs bei 41 Homosexuellen beobachtet“. Und auch der San Francisco Chronicle berichtete: „Krebs-Ausbruch bei Homosexuellen.“
So geriet das, was später einmal Aids heißen sollte, erstmals in die Schlagzeilen der Presse. Allerdings hatte es wohl schon bereits 1978 erste Fälle von Aids gegeben, nur war zu der Zeit das Krankheitsbild noch nicht bekannt und die Erkrankten wurden unter einer anderen Diagnose behandelt.[3]
Da diese neue, unbekannte Krankheit, die sich schnell als ein Immundefekt herausstellte, anfangs nur in homosexuellen Kreisen ausbrach, wurde sie in den Anfängen als „GRID“ (Gay-Related-Immune-Deficiency - ein im Zusammenhang mit Homosexualität stehender Immundefekt) bezeichnet.[4] Allerdings wurde dieser Name nie offiziell übernommen.
1983, 2 Jahre nach Auftreten der ersten Aids-Fälle, gelang es der Pariser Arbeitsgruppe um Luc Montagnier am Pasteur-Institut den Krankheitserreger zu entdecken. Leider gelang es den Virologen nicht sofort, das Virus in ausreichenden Mengen zu vermehren, das heißt in Zellen außerhalb des Körpers zu „züchten“, um es genauer untersuchen zu können. Dieser Durchbruch gelang erst ein Jahr später der amerikanischen Arbeitsgruppe um Robert Gallo.
Leider kam es zwischen den französischen und den amerikanischen Forschern nicht zu einer „fruchtbaren“ Zusammenarbeit, was die wissenschaftlichen Fortschritte im Kampf gegen die Aids-Krankheit wohl um einiges beschleunigt hätte.
[...]
[1] zit. nach S. Hinz, 1984, 11
[2] Lehman, 1987, 41
[3] Rühmann, 1985, 26
[4] Leibowitch, 1985, 16
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