Inwiefern können rechte Entwicklungen als Herausforderung für die Soziale Arbeit gesehen werden?
Soziale Arbeit, als Profession mit herausragenden Alleinstellungsmerkmalen, sollte ein besonderes Interesse angesichts der Normalisierung antisemitischer, rassistischer, sozialdarwinistischer, antidemokratischer, antifeministischer und homophober Positionen zugutekommen.
Vor dem Hintergrund– seit langem bekannter rechtsaffiner Einstellungen in der Bundesrepublik Deutschland - stellt sich die Frage nach Konsequenzen für die Soziale Arbeit. Insbesondere, „wenn rechte Ideologien nicht mehr nur dem [...] leicht identifizierbaren rechtsradikalen, z. B. NPD- oder Kameradschaftsspektrum zugeordnet werden können, sondern in Gestalt rechtspopulistischer Bewegungen den gesellschaftlichen Diskurs und politische Entwicklungen zunehmend beeinflussen[…]“ (Milbradt & Wagner, 2016).
Davon ausgehend, dass eine zunehmende Anzahl von Menschen, Phänomenen der „gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“, und auch Themen wie „Angst vor Veränderung durch Zuwanderung“, „Politikverdrossenheit“, „Medien- und EU Kritik“ sowie „Abwertung von Schwächeren“ eher zustimmt, scheint Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession damit konfrontiert, nicht nur in der praktischen Arbeit mit Klientinnen und Klienten in die Auseinandersetzung mit eben solchen Phänomenen zu gehen, sondern muss auch kritisch überprüfen, inwiefern der interne Diskurs sich nicht gemeinsam mit einer gesamtgesellschaftlichen Meinung verschiebt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Herausforderung rechter Mobilisierungs- und Wahlerfolge für die Soziale Arbeit
- Die Herausforderung von Wahlerfolgen der „Alternative für Deutschland“ für die Soziale Arbeit
- Die Herausforderung von rechtspopulistischen Mobilisierungserfolgen im vorpolitischen Feld für die Soziale Arbeit
- Zwischenfazit
- Die Professionsinterne Herausforderung rechtspopulistischer Resurgenz
- Präsenz rechter Akteurinnen und Akteure innerhalb der Sozialen Arbeit
- Soziale Arbeit mit rechtsextremen Adressatinnen und Adressaten
- Zwischenfazit
- Die Herausforderung rechter Einflussnahme auf das Konzept der Sozialen Arbeit
- Das Verständnis von Sozialer Arbeit als Menschenrechtsprofession
- Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit unter Studierenden
- Handlungsoptionen von Hochschulen im Umgang mit rechten Studierenden
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Herausforderungen, die rechte Entwicklungen für die Soziale Arbeit darstellen. Es werden die Auswirkungen von rechtspopulistischen Bewegungen auf die Soziale Arbeit aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, sowohl extern als auch intern.
- Die Auswirkungen von Wahlerfolgen rechtspopulistischer Parteien auf die Soziale Arbeit
- Die Präsenz und Einflussnahme rechter Akteurinnen und Akteure innerhalb der Sozialen Arbeit
- Die Bedeutung von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im Kontext der Sozialen Arbeit
- Die Rolle der Hochschulen im Umgang mit rechten Studierenden
- Die Bedeutung des Menschenrechtsverständnisses in der Sozialen Arbeit im Angesicht rechter Ideologien
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Relevanz des Themas rechter Einflussnahme auf die Soziale Arbeit dar und erläutert den Forschungsgegenstand und die Fragestellung.
- Kapitel 2: Die Herausforderung rechter Mobilisierungs- und Wahlerfolge für die Soziale Arbeit: Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen von Wahlerfolgen rechtspopulistischer Parteien auf die Soziale Arbeit, insbesondere der „Alternative für Deutschland“. Es untersucht, wie rechtspopulistische Mobilisierungserfolge im vorpolitischen Feld die Soziale Arbeit beeinflussen können.
- Kapitel 3: Die Professionsinterne Herausforderung rechtspopulistischer Resurgenz: Dieses Kapitel widmet sich der Präsenz rechter Akteurinnen und Akteure innerhalb der Sozialen Arbeit und untersucht, wie die Soziale Arbeit mit rechtsextremen Adressat*innen umgeht. Es betrachtet auch die Karitativen Bemühungen der rechten Szene.
- Kapitel 4: Die Herausforderung rechter Einflussnahme auf das Konzept der Sozialen Arbeit: Dieses Kapitel beleuchtet die Auswirkungen rechter Einflussnahme auf das Menschenrechtsverständnis der Sozialen Arbeit. Es untersucht die Prävalenz gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit unter Studierenden der Sozialen Arbeit und stellt Handlungsoptionen von Hochschulen gegen rechte Mobilisierung vor.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Bereiche Soziale Arbeit, Rechtspopulismus, rechte Einflussnahme, Menschenrechtsprofession, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Hochschulen, Handlungsoptionen und Studierende.
- Quote paper
- Philipp Schürmann (Author), 2021, Soziale Arbeit unter Einflussnahme rechtspopulistischer Bewegungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1498307